Explodierter Tanker statt israelischer Luftangriff? Jemen widerspricht saudischen Berichten deutlich

Explodierter Tanker statt israelischer Luftangriff? Jemen widerspricht saudischen Berichten deutlich


Ein Feuerball über Ras Issa sorgt für Schlagzeilen – doch wer ist verantwortlich? Der Jemen stellt sich entschieden gegen die Darstellung eines israelischen Angriffs.

Explodierter Tanker statt israelischer Luftangriff? Jemen widerspricht saudischen Berichten deutlich

Eine Explosion erschüttert die Küste des Jemen, ein riesiger Feuerball über dem Treibstoffterminal von Ras Issa. Es ist Freitagabend, als erste Berichte die Runde machen. Der saudische Nachrichtensender Al-Hadath vermeldet: Israel soll hinter einem Luftschlag gegen die Anlage nahe Hodeidah stecken. Noch während sich die Nachricht verbreitet, widerspricht die jemenitische Seite entschieden – kein Luftangriff, kein israelisches Militär, sondern ein Unfall: Ein Tanker sei explodiert, heißt es aus dem Jemen. Die Ursache: unklar, aber nicht militärisch.

Gerade erst hatte Israels Verteidigungsminister Israel Katz erklärt, man werde auf Angriffe der Huthis künftig mit aller Härte reagieren – auch im Jemen. Vor diesem Hintergrund gewinnt die Frage nach der Wahrheit über Ras Issa immense Brisanz.

War es wirklich nur ein Unfall? Oder ein Angriff, den niemand offen einräumen will? Der Jemen hat gute Gründe, sich schützend vor die eigene Infrastruktur zu stellen – oder, politisch gedacht, sich aus einer sich zuspitzenden Konfrontation herauszuhalten. Denn ein israelischer Schlag auf jemenitischem Boden würde mehr als nur eine militärische Antwort bedeuten: Es wäre ein Signal, dass Israels Radius im Abwehrkampf gegen iranische Stellvertreter bis tief in den Süden der arabischen Halbinsel reicht.

Al-Hadath bleibt vage. Neben dem angeblichen Luftschlag ist von einem Kriegsschiff die Rede, das Huthi-Stellungen im Raum Hodeidah beschossen haben soll. Auch hier: keine Bestätigung, keine klaren Bilder, keine offizielle Reaktion aus Israel. Doch der Zeitpunkt ist auffällig: Nur wenige Stunden zuvor hatte Israel erneut eine Rakete der Huthis abgefangen. Die Sirenen waren bis in den Großraum Tel Aviv und Jerusalem zu hören.

Gleichzeitig stellt sich die Frage: Wem nutzt das Narrativ eines israelischen Angriffs? Al-Hadath, als saudischer Sender, hat ein strategisches Interesse an einer Schwächung der Huthis, die Riad seit Jahren bekämpft. Ein israelischer Schlag gegen die Huthis wäre auch eine indirekte Unterstützung Saudi-Arabiens. Für Israel wiederum wäre Schweigen strategisch: Keine Eskalation, keine Bestätigung – aber auch kein Dementi.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot X


Samstag, 10 Mai 2025

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