„Israel lässt keinen zurück“ – Nach 43 Jahren bringt der Mossad Zvi Feldman nach Hause

„Israel lässt keinen zurück“ – Nach 43 Jahren bringt der Mossad Zvi Feldman nach Hause


Ein Soldat kehrt zurück, ein Versprechen wird eingelöst: Die Rückführung von Zvi Feldman aus Syrien ist mehr als ein militärischer Erfolg – sie ist ein Bekenntnis zu Israels moralischer Seele.

„Israel lässt keinen zurück“ – Nach 43 Jahren bringt der Mossad Zvi Feldman nach Hause

Nach über vier Jahrzehnten kehrt Sgt.-Maj. Zvi Feldman endlich heim. 43 Jahre nach seinem Verschwinden während der Schlacht von Sultan Yacoub im Libanonkrieg gelang es dem Mossad und der israelischen Armee, seine sterblichen Überreste aus Syrien zu bergen. Eine Rückkehr aus der Tiefe der Geschichte – getragen von Mut, Geduld und der unerschütterlichen Überzeugung, dass kein israelischer Soldat vergessen wird.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gab die Nachricht am Sonntag persönlich bekannt. In seiner Erklärung sprach er nicht nur den Geheimdiensten, sondern auch den Angehörigen der Vermissten seinen Dank aus – und erinnerte Israel daran, dass „die Rückkehr aller Vermissten und Entführten – der Lebenden und der Toten – unsere heilige Pflicht ist.“

Die Operation war geheim, gefährlich und fand tief im syrischen Staatsgebiet statt – fernab jeder Grenze, unter größter Gefahr für die israelischen Agenten. Es war kein spontaner Erfolg, sondern das Ergebnis jahrelanger verdeckter Arbeit. Der Durchbruch kam unter der neuen syrischen Regierung von Ahmed al-Sharaa, auch wenn das Regime selbst nicht an der Bergung beteiligt war. Wer dort im Einsatz war, hatte das Gebiet mehrfach aufgesucht, Spuren gesichert, Proben entnommen. Was sie zurückbrachten, war mehr als Knochen – es war das Versprechen eines Staates, eingelöst nach fast einem halben Jahrhundert.

Zvi Feldman war einer von sechs israelischen Soldaten, die in der berüchtigten Schlacht von Sultan Yacoub im Juni 1982 als vermisst galten. Bereits 2019 hatte Israel die Überreste von Sgt. Zachary Baumel aus demselben Gefecht bergen können. Nun folgte Feldman. Und für Yehuda Katz, einen weiteren Vermissten der damaligen Schlacht, gab es immerhin einen Hoffnungsschimmer: Seine Familie wurde informiert, dass bei der Bergung auch neue Hinweise auf sein Schicksal gefunden wurden.

Verteidigungsminister Israel Katz bekräftigte in einer bewegenden Stellungnahme: „Wir handeln mit aller Kraft, um auch Yehuda Katz zurückzubringen. Wer für Israel kämpft, hat das unumstößliche Recht, heimzukehren – lebend oder tot.“ Diese Haltung sei keine politische Strategie, sondern eine moralische Verpflichtung, ein Grundwert der israelischen Gesellschaft. Es geht nicht um Zahlen oder diplomatische Manöver, sondern um Menschen. Um Mütter, Väter, Geschwister, Kinder – um einen letzten Ort des Abschieds.

Die Organisation „Forum der Familien von Geiseln und Vermissten“ erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass es immer noch 59 israelische Geiseln in der Gewalt der Hamas gibt – verschleppt am 7. Oktober, an jenem Tag, der Israels Realität für immer verändert hat. In einer eindringlichen Erklärung hieß es: „Ein ordentliches Begräbnis ist kein Privileg, sondern ein grundlegendes Recht, das der Staat seinen Bürgern schuldet. Wir dürfen uns als Gesellschaft niemals damit abfinden, dass Familien jahrzehntelang auf Gewissheit warten müssen.“

Die Rückführung von Zvi Feldman wird deshalb nicht als symbolischer Akt gefeiert, sondern als konkretes Bekenntnis zu einer Staatsraison, die nicht nachlässt. Auch nicht nach 43 Jahren. Denn in Israel bedeutet „Wir lassen niemanden zurück“ nicht nur ein militärisches Dogma – es ist eine ethische Maxime, die stärker ist als jede Zeitrechnung. Sie verbindet Vergangenheit mit Gegenwart, und sie verpflichtet zur Zukunft.


Autor: Redaktion
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Montag, 12 Mai 2025

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