Hamas setzt auf Taktik statt Gnade – Warum die Freilassung von Edan Alexander ein strategischer Schachzug ist

Hamas setzt auf Taktik statt Gnade – Warum die Freilassung von Edan Alexander ein strategischer Schachzug ist


Wer glaubt, es gehe um Menschlichkeit, verkennt die Realität: Hamas verfolgt mit jeder Geisel einen politischen Plan. Die Freilassung von Edan Alexander ist Teil eines kalkulierten Spiels – nicht des Mitgefühls.

Hamas setzt auf Taktik statt Gnade – Warum die Freilassung von Edan Alexander ein strategischer Schachzug ist

Die Welt atmet kurz auf. Edan Alexander, ein junger israelisch-amerikanischer Soldat, ist nicht mehr in der Gewalt von Hamas. Seine Freilassung wirkt wie ein humanitäres Zeichen. Doch der Schein trügt. Wer genauer hinsieht, erkennt darin keinen Akt der Gnade, sondern einen gezielten politischen Schachzug. Das bestätigt kein Geringerer als der frühere Mossad-Geheimdienstchef Dr. Amnon Sofrin: „Das ist kein Zufall. Es ist eine Botschaft an Washington.“

Im israelischen Rundfunk erklärte Sofrin, dass die Freilassung Alexanders wohl nicht aus innerer Einsicht oder internationalem Druck heraus erfolgte, sondern mit Blick auf die Vereinigten Staaten – genauer: auf Donald Trump. Sofrin geht davon aus, dass Hamas damit ein Signal an den ehemaligen US-Präsidenten sendet. Nicht etwa, weil man auf Frieden hofft – sondern weil man politisch pokert. Die Islamisten wissen um Trumps Einfluss, seine Nähe zu bestimmten Kreisen in der Region und seine Bereitschaft zu Deals, die anderen Akteuren eher fremd sind. Die Freilassung sei also weniger eine Geste an Israel als vielmehr ein strategischer Vorstoß auf dem internationalen Schachbrett.

Die Wahl des Zeitpunkts ist bezeichnend: Gerade jetzt, wo Diskussionen über Waffenstillstand und mögliche Vermittlungsinitiativen wieder auflodern, inszeniert sich Hamas als „Verhandlungspartner“. Doch in Wirklichkeit verfolgt die Terrororganisation kurzfristige Ziele: mehr humanitäre Lieferungen, geöffnete Grenzübergänge, eine Atempause zur Reorganisation. Denn während die Welt über Friedensoptionen sinniert, rüstet Hamas im Verborgenen weiter auf.

Sofrin spricht offen aus, was viele Politiker nur denken: „Es gibt derzeit keine gute Lösung für Gaza.“ Der direkte militärische Druck auf Israel sei zwar gesunken – keine Raketen, keine Terroristen an der Grenze – doch das sei trügerisch. Im Innern Gazas rekrutiert Hamas bereits neue Kämpfer, recycelt alte Sprengstoffe, bereitet sich auf den nächsten Schlag vor. Das alles passiert, während die israelische Gesellschaft auf ein Ende des Konflikts hofft. Doch Sofrin warnt: „Wir haben auch jetzt, nach 19 Monaten Krieg, noch Opfer. Der Preis für eine vollständige Einnahme des Gazastreifens wäre enorm hoch.“

Und genau deshalb spielt Hamas auf Zeit. Die Organisation weiß, dass jeder einzelne freigelassene Geisel Aufmerksamkeit schafft, Druck erzeugt – auf Israel, aber auch auf die USA. Jeder freigelassene Mensch ist Teil einer ausgeklügelten Kommunikationsstrategie. Und während die Mütter und Väter der übrigen 58 Geiseln in Israel auf Nachrichten von ihren Kindern warten, versucht Hamas, sich international als rationaler, berechenbarer Verhandlungspartner darzustellen. Das ist nicht nur zynisch – es ist gefährlich.

Die bittere Wahrheit ist: Für Hamas sind Menschen Waffen. Jede Geisel ist ein taktischer Hebel. Jedes Leben ein Spielstein. Und jedes Zeichen der scheinbaren Humanität dient letztlich nur einem Zweck – der Selbsterhaltung und dem Machterhalt. Es geht nicht um Gnade, es geht um Kalkül.

Die Familie von Edan Alexander weiß das. Seine Mutter nannte die Freilassung ihres Sohnes „nur den ersten Schritt“. Dahinter steht nicht nur Dankbarkeit, sondern auch eine stille Verzweiflung: Denn solange die anderen nicht zurück sind, bleibt der Schmerz. Und solange Hamas weiterhin durch Freilassungen politische Dividenden erzielt, wird das grausame Spiel weitergehen.


Autor: Redaktion
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Dienstag, 13 Mai 2025

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