Gaza droht eine Hungerkatastrophe – und Israels Militär warnt intern vor dramatischer Zuspitzung

Gaza droht eine Hungerkatastrophe – und Israels Militär warnt intern vor dramatischer Zuspitzung


Während Hilfsorganisationen an ihre Grenzen stoßen, beobachten israelische Offiziere mit Sorge die wachsende Not in Gaza. Die Herausforderung: Hilfe ermöglichen, ohne sie der Hamas auszuliefern.

Gaza droht eine Hungerkatastrophe – und Israels Militär warnt intern vor dramatischer Zuspitzung

Inmitten eines anhaltenden Konflikts rückt ein Thema zunehmend in den Vordergrund: die akute Versorgungskrise in Gaza. Laut einem Bericht der New York Times haben israelische Militärangehörige intern davor gewarnt, dass viele Teile des Gazastreifens kurz davor stehen, in eine Hungersnot zu geraten. Die Einschätzung stammt von drei hochrangigen IDF-Offizieren, die mit der humanitären Lage vertraut sind – und sie ist ernst.

Die Offiziere, die anonym bleiben wollen, sollen ihren Vorgesetzten gegenüber geäußert haben, dass in absehbarer Zeit nicht mehr genügend Nahrungsmittel vorhanden sein könnten, um die Grundbedürfnisse der Bevölkerung zu decken. Das Problem sei nicht allein der Mangel an Hilfsgütern – sondern die Frage, wie sie sicher und effizient verteilt werden können. Denn der Zugriff der Hamas auf Hilfslieferungen stellt seit Monaten eine reale Gefahr dar: Immer wieder wird berichtet, dass Lebensmittel beschlagnahmt, zweckentfremdet oder gezielt verteilt werden, um die eigene Kontrolle in Gaza aufrechtzuerhalten.

Die israelische Armee, so der Bericht, sei sich dieser Lage bewusst und suche aktiv nach Lösungen, wie die humanitäre Versorgung verbessert werden kann – ohne das Risiko, dass die Hamas davon profitiert. Dabei gehe es auch darum, alternative Kanäle zu schaffen, die eine direkte Verteilung an Bedürftige ermöglichen, etwa in Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen oder durch technologische Hilfsmittel zur Überwachung der Verteilung.

Gleichzeitig ist die Situation vor Ort äußerst angespannt. Laut dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen sind die Vorräte erschöpft, viele Bäckereien und Suppenküchen in Gaza mussten bereits schließen. Die Integrated Food Security Phase Classification – ein UN-naher Zusammenschluss, der Mangelernährung überwacht – warnt vor einer drohenden Hungersnot.

Die Herausforderung liegt in der Komplexität des Konflikts. Israel steht in der Pflicht, seine Bevölkerung zu schützen und die Wiederbewaffnung einer Terrororganisation zu verhindern – gleichzeitig aber auch in moralischer Verantwortung gegenüber der Zivilbevölkerung in Gaza. Zwischen diesen beiden Polen bewegt sich jede Entscheidung über humanitäre Hilfe mit äußerster Vorsicht.

Dass IDF-Offiziere die interne Debatte suchen, zeugt nicht von Widersprüchen, sondern von einem funktionierenden Bewusstsein innerhalb der israelischen Sicherheitsstrukturen. Die Armee kennt die Not der Menschen – und sie bemüht sich, Wege zu finden, diese Not zu lindern, ohne die eigenen Sicherheitsinteressen zu kompromittieren.

Israels Außenministerium wollte auf konkrete Nachfragen der New York Times nicht im Detail eingehen, betonte aber, dass man in enger Abstimmung mit allen relevanten Stellen die Lage genau beobachte. Das Ziel sei klar: Hilfe soll dort ankommen, wo sie gebraucht wird – nicht dort, wo sie missbraucht werden könnte.

Der Bericht zeigt vor allem eines: Den tiefen Ernst, mit dem israelische Sicherheitskreise die humanitäre Situation betrachten. Es ist ein stiller Appell, pragmatische und verantwortungsvolle Lösungen zu finden – jenseits von Schuldzuweisungen, aber mit Blick auf das gemeinsame Ziel, menschliches Leid zu verhindern, wo immer es möglich ist.


Autor: Redaktion
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Donnerstag, 15 Mai 2025

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