Drei Tote bei Wohnhausbrand in Deir al-Asad – darunter zwei KinderDrei Tote bei Wohnhausbrand in Deir al-Asad – darunter zwei Kinder
Eine Mutter und zwei ihrer Kinder sterben bei einem nächtlichen Feuer in einer arabischen Kleinstadt in Nordisrael. Die Ursache ist noch unklar, doch die Tragödie wirft ein Schlaglicht auf brennende Sicherheitsdefizite.
Es ist ein Unglück, das schwer zu fassen ist. In Deir al-Asad, einer arabisch geprägten Kleinstadt im Norden Israels mit rund 12.000 Einwohnern, kamen in der Nacht auf Donnerstag drei Menschen bei einem Wohnhausbrand ums Leben. Die Opfer: die 45-jährige Roba al-Asadi sowie ihre Kinder, ein zehnjähriger Junge und ein achtjähriges Mädchen. Ein drittes Kind, gerade einmal drei Jahre alt, kämpft derzeit im Krankenhaus um sein Leben. Es hat schwerste Verbrennungen erlitten.
Das Feuer brach kurz nach Mitternacht in einem zweistöckigen Wohngebäude aus. Die dichte Rauchentwicklung verhinderte eine Flucht über das Treppenhaus. Die Familie wurde von Rettungskräften bewusstlos im Schlafbereich des Hauses entdeckt. Für den zehnjährigen Jungen kam jede Hilfe zu spät – er starb noch am Einsatzort. Seine Mutter und Schwester wurden ins Krankenhaus gebracht, erlagen aber wenig später ihren Verletzungen. Der überlebende Sohn befindet sich in einem kritischen Zustand in einer Klinik in Haifa.
Insgesamt mussten elf Menschen medizinisch versorgt werden, unter ihnen ein Feuerwehrmann, der wegen Atembeschwerden behandelt wurde. Sechs Personen konnten noch in der Nacht aus dem Krankenhaus entlassen werden.
Tragödie mit Ansage?
Die genaue Brandursache ist bislang nicht bekannt. Doch das Unglück rückt ein strukturelles Problem wieder in den Fokus: den mangelhaften Brandschutz in vielen israelischen Wohnvierteln – insbesondere in arabischen Gemeinden. In Privathaushalten sind Rauchmelder in Israel nicht gesetzlich vorgeschrieben. Immer wieder rufen Feuerwehr und Zivilschutz zu freiwilligen Maßnahmen auf, doch in vielen Familien fehlt das Geld – oder das Vertrauen in staatliche Stellen.
Oft kommen bauliche Mängel hinzu: fehlende Fluchtwege, improvisierte Elektroinstallationen, keine Feuerlöscheinrichtungen. Experten kritisieren diese Zustände seit Jahren – geschehen ist wenig. Die betroffene Gemeinde Deir al-Asad ist kein Einzelfall. Die Hilflosigkeit, mit der auf derartige Katastrophen reagiert wird, ist Teil des Problems.
Reaktionen – und offene Fragen
In den sozialen Medien bekundeten viele Menschen ihre Anteilnahme. Auch lokale Politiker sprachen von einer „tiefen Tragödie“. Doch Worte ersetzen keine Verantwortung. Die Überlebenden stehen vor dem Nichts, die Gemeinde trauert – und erneut stellt sich die Frage, warum es so weit kommen musste.
Besonders bedrückend bleibt das Schicksal des dreijährigen Sohnes, der nun ohne Mutter und Geschwister weiterleben muss – sofern er überlebt. Was bleibt, ist Trauer. Und eine öffentliche Debatte, die nicht wieder im Rauch ersticken darf.
Autor: Redaktion
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Samstag, 17 Mai 2025