Trump verteidigt Netanyahu und attackiert Biden – Israels Lage als Folge eines amerikanischen KurswechselsTrump verteidigt Netanyahu und attackiert Biden – Israels Lage als Folge eines amerikanischen Kurswechsels
Ein Präsident, der Klartext spricht – und eine klare Botschaft an Jerusalem sendet: Israels Krise begann mit Bidens Iran-Politik.
Donald Trump hat in einem Interview mit dem US-Sender Fox News deutlich gemacht, dass er nicht mit Israels Premierminister Benjamin Netanjahu im Clinch liegt – trotz Medienberichten über Spannungen zwischen beiden. Vielmehr lobte er Netanjahus Umgang mit der schwersten Krise seit Jahrzehnten: dem Angriff der Hamas am 7. Oktober. Es sei ein „brutaler Tag“ gewesen, so Trump, „einer der gewalttätigsten der Weltgeschichte“. Netanjahu sei ein „wütender Mann“, der „hart und mutig gekämpft“ habe. Trump betonte dabei, dass der israelische Premier durch den Angriff schwer getroffen sei – persönlich wie politisch.
Bemerkenswert ist, dass Trump seine jüngste Reise durch die Golfregion bewusst ohne Besuch in Israel absolvierte. In Saudi-Arabien, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten traf er führende Staatschefs, darunter Kronprinz Mohammed bin Salman und sogar den Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde Mahmoud Abbas. Auch mit dem libanesischen Präsidenten und dem syrischen Machthaber Ahmed al-Sharaa führte er Gespräche. Der Fokus lag klar auf regionaler Neuordnung – auch mit Blick auf den Gazastreifen.
„Das wäre unter mir nie passiert“
Donald Trump ließ keinen Zweifel daran, wer für den 7. Oktober aus seiner Sicht mitverantwortlich ist: Die Biden-Administration. Ihre Entscheidung, Sanktionen gegen den Iran zu lockern, habe das Regime in Teheran erst wieder in die Lage versetzt, Terrororganisationen wie Hamas zu finanzieren. „Der Iran war pleite. Sie hatten keinen Cent. Und sie haben Hamas kein Geld gegeben“, erklärte Trump. Heute jedoch fließe wieder Geld – mit verheerenden Folgen.
Der ehemalige und derzeitige Präsident bekräftigte erneut, dass es unter seiner Präsidentschaft niemals zu einem Angriff wie dem vom 7. Oktober gekommen wäre. Diese Haltung ist nicht neu, erhält aber angesichts der Lage im Nahen Osten zusätzliche Brisanz. Für Trump ist die Verbindung eindeutig: Eine schwache Iran-Politik in Washington schwächt die Sicherheit Israels – und macht neue Kriege wahrscheinlicher.
Gaza: Ein „Freiheitsgebiet“ statt Terrorbasis?
Auch zur Zukunft des Gazastreifens äußerte sich Trump – mit einer für ihn typischen Mischung aus politischer Vision und direkter Sprache. Gaza sei „dysfunktional“, so der US-Präsident, und müsse endlich zu einem Ort der Freiheit werden. Konkret sprach er von einer „Freedom Zone“. Wer Gaza kontrollieren soll, sagte er nicht – doch er betonte, dass die Golfstaaten, mit denen er gesprochen hat, bereit seien, beim Wiederaufbau und der Stabilisierung eine Rolle zu spielen. Eine rein palästinensische Verwaltung scheint für Trump ebenso wenig vorstellbar wie ein Rückfall in die Kontrolle durch Hamas.
Israels engster Verbündeter? Trump selbst
Trump präsentiert sich – wieder einmal – als der verlässlichste Partner Israels auf der Weltbühne. Keine Lippenbekenntnisse, keine diplomatischen Floskeln, sondern harte Vorwürfe gegen Biden, klare Worte zu Hamas und Iran, und unverblümtes Verständnis für Israels Situation. Die geopolitische Botschaft ist eindeutig: Wer in Jerusalem regiert, wird mit Trump auf eine strategisch eindeutigere, härtere, aber auch klar berechenbare Linie setzen können – während Biden weiterhin an Iran-Deals bastelt, die Israels Feinde stärken.
Die Frage, ob Netanjahu und Trump persönlich Spannungen aus der Vergangenheit überwunden haben, tritt dabei in den Hintergrund. Denn was zählt, ist nicht Sympathie, sondern strategische Verlässlichkeit. Und genau die signalisiert Trump nun – unmissverständlich, in einer Zeit, in der Israel jeden verlässlichen Partner dringend braucht.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: By U.S. Embassy Tel Aviv - President Trump at the Israel Museum. Jerusalem May 23, 2017 President Trump at the Israel Museum. Jerusalem May 23, 2017, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=59276644
Sonntag, 18 Mai 2025