Hamas signalisiert Gesprächsbereitschaft – aus Angst vor Israels EntschlossenheitHamas signalisiert Gesprächsbereitschaft – aus Angst vor Israels Entschlossenheit
Wo Worte versagen, redet Macht: Erst als Israels Armee den Druck auf Gaza massiv erhöht, beginnt die Hamas plötzlich zu verhandeln. Ein spätes Manöver – und vielleicht nur ein taktisches.
Es ist ein Wechsel, der Bände spricht – und doch nicht überrascht. Die Hamas hat angekündigt, erneut Gespräche über eine mögliche Geiselvereinbarung aufzunehmen. Der Ort: Doha, die Hauptstadt Katars, deren Rolle als Schutzpatron des Terrors längst dokumentiert ist. Der Zeitpunkt: exakt jener Moment, in dem Israel seine Militäroperationen in Gaza massiv ausweitet. Plötzlich reden die Männer, die sich zuvor taub gestellt hatten. Plötzlich zeigen sie sich „offen“. Plötzlich sprechen sie von Gesprächen ohne Vorbedingungen.
Israels Verteidigungsminister Israel Katz bringt es auf den Punkt: „Das steht im klaren Widerspruch zur bisherigen Verweigerungshaltung.“ In den letzten Tagen hatte Israel unmissverständlich klargemacht: Entweder die Hamas stimmt dem vorgeschlagenen Geisel-Deal zu – oder die militärische Offensive wird weiter intensiviert. US-Präsident Donald Trump, der gerade erst seine Reise in die Region beendet hat, unterstützte den israelischen Kurs. Und wie bestellt kommt nun Bewegung in die Verhandlungen.
Die Angst der Hamas vor dem nächsten Schlag
Der Wandel der Hamas-Position ist kein Ausdruck von Humanität – sondern von Furcht. Furcht vor einem entschlossenen Israel, das nach den Massakern vom 7. Oktober nicht mehr bereit ist, leere Worte zu akzeptieren. Furcht vor einer IDF, die tief ins Herz der Hamas-Infrastruktur vordringt. Und Furcht davor, dass das terroristische Regime den letzten Rückhalt bei seiner Bevölkerung verliert, wenn es die Geiseln weiterhin zur politischen Erpressung missbraucht.
Ein israelischer Vertreter sprach in Doha gegenüber der Presse von einer „gewissen Veränderung“ im Verhalten der Hamas. Doch es sei „noch zu früh, um zu wissen, wie die Gespräche enden“. In Wahrheit ist die Skepsis berechtigt. Wer in Katar mit Hamas-Leuten spricht, verhandelt nicht mit vertrauenswürdigen Partnern – sondern mit Profiteuren des Terrors. Hamas-Funktionär Taher al-Nono bestätigte gegenüber Reuters zwar die neue Gesprächsrunde, betonte aber zugleich, dass es „keine Vorbedingungen“ gebe. Das klingt nach Diplomatie – riecht aber nach Täuschung.
Die Maskerade der Vermittler
Auch die Rolle der katarischen Vermittler steht erneut in der Kritik. Während in Doha geredet wird, wächst hinter den Kulissen die Frustration. Ein ausländischer Insider sprach gegenüber israelischen Medien von einer „sehr enttäuschenden Atmosphäre“ bei den bisherigen Treffen. Kein Fortschritt in den ersten drei Tagen. Viel heiße Luft. Und keinerlei belastbare Ergebnisse. Offenbar versteht man in Katar Vermittlung als Bühne für Selbstinszenierung – nicht als ernsthaften Versuch, Leid zu beenden.
Der vorgeschlagene Deal, den Israel eingebracht hat, ist klar umrissen: Zehn Geiseln sollen freigelassen werden – im Gegenzug wird eine 45-tägige Feuerpause angeboten. Für eine Regierung, die von Beginn an auf das Leben der Entführten gesetzt hat, ist das ein schwerer Kompromiss. Und dennoch zeigt sich Jerusalem verhandlungsbereit. Auch, weil die Familien der Geiseln endlich Hoffnung brauchen. Und weil Israel – bei aller Härte – nie aufgehört hat, Menschlichkeit zu zeigen. Ein Privileg, das die Hamas ihren eigenen Leuten nie gewährt.
Keine echten Partner – nur berechnende Täter
Wer jetzt auf „gute Zeichen“ aus Doha hofft, vergisst die Strategie der Hamas. Täuschung, Verzögerung, taktisches Manövrieren – das ist ihr Repertoire. Ein echtes Interesse an Frieden? Fehlanzeige. Es geht um Zeitgewinn, um internationale Aufmerksamkeit und am Ende um die eigene Erhaltung. Hamas ist nicht an Verhandlungen interessiert, sondern an Erpressung mit diplomatischem Zuckerguss.
Doch Israel kennt diese Spiele. Die Delegation in Doha bleibt bis Samstagabend vor Ort – nicht aus Naivität, sondern aus Verantwortungsbewusstsein. Aber das Zeitfenster ist begrenzt. Und die Geduld des Landes – nach den Gräueltaten vom 7. Oktober – ebenso.
Die Hamas steht vor einer Entscheidung: Aufhören – oder untergehen. Worte können Leben retten. Aber nur, wenn sie ehrlich gemeint sind. Alles andere ist Schweigen unter Vorwand.
Autor: Redaktion
Bild Quelle:
Sonntag, 18 Mai 2025