Hamas-Führung in Gaza offenbar zerschlagen – IDF lässt Tod von Mohammed Sinwar vorerst offenHamas-Führung in Gaza offenbar zerschlagen – IDF lässt Tod von Mohammed Sinwar vorerst offen
Seit Monaten jagt die israelische Armee Mohammed Sinwar – nun mehren sich Berichte über seinen Tod.
Doch die IDF bleibt vorsichtig: Am Sonntag erklärte das israelische Militär, es könne ausländische Berichte über den Fund von Sinwars Leiche bislang nicht bestätigen. Auch der Tod weiterer Hamas-Kommandeure, darunter der Rafah-Brigadeführer Mohammed Shabanah, wurde gemeldet – eine offizielle Bestätigung aus Israel oder von Seiten der Hamas steht jedoch aus.
Der mutmaßliche Angriff fand am Dienstag statt, als israelische Luftwaffe eine massive Bombardierung auf ein unterirdisches Tunnelversteck unter einem Krankenhaus in Khan Younis durchführte. Ziel: Mohammed Sinwar – seit Oktober 2024 Chef der Hamas in Gaza und verantwortlich für das Schicksal der letzten 58 verbliebenen israelischen Geiseln, von denen etwa 21 noch am Leben sein sollen. Seine Berufung erfolgte unmittelbar nach dem Tod seines Bruders Yahya Sinwar, dem Hauptplaner des Massakers vom 7. Oktober, der in Rafah durch israelische Spezialkräfte getötet wurde.
Fotos vom Ort des Angriffs zeigen schwere Zerstörungen am Europäischen Krankenhaus in Khan Younis. Das Gebäude wurde teilweise beschädigt – unterirdisch allerdings, so der Verdacht, befand sich das eigentliche Ziel: ein Tunnelnetzwerk, das Sinwar und seine engsten Kommandeure als Rückzugsort diente.
Unter den angeblich getöteten engen Vertrauten befand sich auch Mohammed Shabanah, Kommandeur der Rafah-Brigade und einer der beiden meistgenannten Nachfolgekandidaten für den militärischen Oberbefehl über die Hamas. Sein Tod würde die ohnehin dezimierte militärische Führungsriege weiter ausdünnen. Laut israelischen Verteidigungskreisen bliebe dann nur noch Brigadekommandeur Az-adin al-Hadad aus Gaza-Stadt als letzter Überlebender der ursprünglichen fünf Brigadeführer übrig – er gilt nun als wahrscheinlichster Anwärter auf die militärische Leitung der Terrororganisation.
Ein weiterer Schlag für die Hamas-Familie traf offenbar auch Zakaria Sinwar – ein weiterer Bruder von Yahya und Mohammed Sinwar. Berichten zufolge wurde er gemeinsam mit mehreren seiner Söhne bei einem Luftangriff auf ein Zeltlager im Nuseirat-Flüchtlingslager in Zentralgaza getötet. Auch hier steht eine offizielle Bestätigung noch aus, doch Quellen in Gaza berichten übereinstimmend von mehreren Toten aus dem Umfeld der Familie Sinwar.
Ob der Tod von Mohammed Sinwar tatsächlich bestätigt wird, hängt offenbar entweder von einer öffentlichen Erklärung der Hamas oder gesicherter Identifikation durch israelische Geheimdienste ab. Bis dahin bleibt die offizielle Linie der IDF: kein Kommentar. Doch die Auswirkungen wären gravierend – militärisch, strategisch und symbolisch. Denn Sinwar galt als zentrale Figur bei der Organisation der Geiselverstecke und der Fortführung der bewaffneten Hamas-Struktur nach dem Verlust zahlreicher Kommandeure und Waffenlager.
Ein möglicher Führungswechsel zur weniger erfahrenen Generation könnte für die Hamas weitreichende Konsequenzen haben – sowohl im Hinblick auf künftige Angriffe als auch auf die Verhandlungsbereitschaft. Für Israel hingegen wäre es ein schwerer, aber bedeutender Schlag gegen die zentrale Kommandostruktur der Organisation.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot X
Sonntag, 18 Mai 2025