"Er ist allein, krank, gefoltert – und vergessen": Das grausame Schicksal von Matan Zangauker

"Er ist allein, krank, gefoltert – und vergessen": Das grausame Schicksal von Matan Zangauker


Nach 592 Tagen in der Gewalt der Hamas ringt der junge Israeli um sein Leben. Die Vereinten Nationen schweigen – und die Welt mit ihnen.

"Er ist allein, krank, gefoltert – und vergessen": Das grausame Schicksal von Matan Zangauker

Matan Zangauker war 23 Jahre alt, als er von Terroristen der Hamas aus seinem eigenen Land verschleppt wurde. Seitdem ist er verschwunden, gefangen gehalten an einem geheimen Ort, vermutlich in den Tunneln unter dem Gazastreifen – dort, wo kein Tageslicht dringt, kein Recht gilt, keine Menschlichkeit mehr zählt. Fast zwei Jahre später gibt es nun neue Informationen zu seinem Zustand. Und sie sind erschütternd.

Matan ist schwerkrank. Seine Muskeln versagen, sein Körper ist durch Parasiten befallen, er leidet unter ständigen Schmerzen, hat Durchblutungsstörungen und Verdauungsprobleme. Psychisch ist er kaum noch ansprechbar. Mehr als ein halbes Jahr überlebte er mit kaum mehr als verschimmeltem Brot, Wasser aus verrosteten Rohren, unter permanenter Fesselung. Er wurde zwischen verschiedenen Orten verlegt, mehrfach fast getötet – durch Angriffe, Erdbeben, Tunnelzusammenbrüche. Inmitten all dessen verlor er nicht nur seine Freiheit, sondern seine Stimme, seine Würde, sein Ich.

Dass ein Mensch in einem derart erbarmungswürdigen Zustand überlebt, ist kaum zu fassen. Dass eine internationale Gemeinschaft dies geschehen lässt, ist ein moralisches Armutszeugnis. Die Hamas behandelt Geiseln wie Matan nicht als Menschen, sondern als politische Trophäen. Sie bricht systematisch das humanitäre Völkerrecht, verweigert medizinische Versorgung, hält Gefangene in vollständiger Isolation und benutzt sie als Druckmittel in zynischen Verhandlungsspielen. Dass eine solche Organisation überhaupt noch als Gesprächspartner internationaler Gremien behandelt wird, ist kaum erklärbar – oder nur durch den tiefen Zynismus globaler Diplomatie.

Die Vereinten Nationen versagen in dieser Angelegenheit auf ganzer Linie. Trotz unzähliger Aufrufe von Familienangehörigen, Menschenrechtsgruppen und der israelischen Zivilgesellschaft hat sich der UN-Menschenrechtsrat weder ernsthaft mit dem Schicksal von Matan noch mit dem anderer Geiseln befasst. Stattdessen häufen sich Resolutionen gegen Israel, während Menschen – viele davon Zivilisten, Frauen, Kinder, Alte – weiterhin unter menschenverachtenden Bedingungen festgehalten werden. Wer den Schmerz dieser Familien ignoriert, macht sich mitschuldig.

Israel wiederum steht vor einem Dilemma. Die Tunnel, in denen Matan vermutlich festgehalten wird, gehören zu einem weitverzweigten Netz der Hamas. Sie dienen der Terrororganisation nicht nur zur Verteidigung, sondern vor allem als Abschreckung: Jeder Angriff kann das Leben einer Geisel kosten. Doch gleichzeitig kann Israel den Terror nicht dulden – nicht militärisch, nicht politisch, nicht moralisch. Wer glaubt, man könne Geiselnahme durch Nachgeben beenden, irrt. Die Hamas wird nicht verhandeln, weil sie Frieden will. Sie verhandelt, um zu überleben – und um sich für den nächsten Krieg zu wappnen.

Die israelische Regierung steht damit unter einem ungeheuren Druck. Einerseits der moralischen Verpflichtung, jeden einzelnen Bürger heimzuholen. Andererseits der Verantwortung, keine Präzedenz zu schaffen, bei dem Terror sich lohnt. Der Ruf nach einer Rückführungsinitiative wird lauter – aber der Spielraum ist eng. Und die Uhr tickt.

Matans Mutter Einav geht öffentlich an die Grenzen ihrer Kräfte. Sie isst kaum noch, kann nachts nicht schlafen, sucht in jeder Nachricht ein Zeichen ihres Sohnes. Ihre Worte sind ein Spiegel der Verzweiflung: „Ich weiß nicht, ob er noch stehen kann. Ob er sich noch an uns erinnert. Aber ich bin auf dem Weg, ihn zu holen.“ Sie spricht für viele in Israel, die von der internationalen Gemeinschaft nicht Hilfe, sondern wenigstens Gehör erwarten – bislang vergeblich.

Denn die Welt schaut weg. Menschenrechtsorganisationen, die bei jeder Haftstrafe in westlichen Demokratien protestieren, schweigen zu Folter und Freiheitsberaubung durch eine islamistische Terrororganisation. Medien berichten über Waffenruhen und Hilfskonvois, nicht über gefesselte Körper in Tunneln. Die UN spricht über „Verhältnismäßigkeit“ – aber nicht über Ketten, über Hunger, über das Sterben im Dunkeln.

Matan Zangauker ist nicht nur ein Geisel – er ist das menschliche Gesicht eines politischen und moralischen Versagens. Sein Leid ist keine Randnotiz, es ist ein Prüfstein. Für das Völkerrecht. Für internationale Gerechtigkeit. Für uns alle.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot


Dienstag, 20 Mai 2025

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