Sie wollten nur ihr Kind zur Welt bringen – jetzt sind beide tot

Sie wollten nur ihr Kind zur Welt bringen – jetzt sind beide tot


Die Ermordung von Tzeela Gez und ihres neugeborenen Sohnes Ravid Haim erschüttert Israel. Doch das Land antwortet nicht mit Rückzug – sondern mit einem unmissverständlichen Zeichen der Entschlossenheit.

Sie wollten nur ihr Kind zur Welt bringen – jetzt sind beide tot

Zwei Menschen, ein gemeinsames Schicksal. Ein ungeborenes Kind, das gerade noch im Mutterleib lebte, und eine junge Mutter, deren einziges Ziel an diesem Tag war, ihrem Sohn das Leben zu schenken. Tzeela Gez, 33 Jahre alt, dreifache Mutter aus Bruchin in Samaria, wurde auf dem Weg ins Krankenhaus von einem palästinensischen Terroristen erschossen. Wenige Minuten später kam ihr Kind per Notkaiserschnitt zur Welt – lebend, aber schwer verletzt. Zwei Wochen kämpfte der kleine Ravid Haim ums Überleben. In der Nacht auf Mittwoch ist auch er gestorben.

Was an einem Frühlingsmorgen mit Vorfreude begann, endete in tiefster Dunkelheit. Die Familie war unterwegs, ein neues Kapitel sollte beginnen. Doch auf der Straße lauerte der Hass: Ein vorbeifahrendes Fahrzeug, ein automatisches Gewehr, ein gezielter Anschlag. Tzeela wurde getroffen, bewusstlos ins Krankenhaus gebracht. Ihr Mann Hananel überlebte mit leichten Verletzungen. Was blieb, war Hoffnung. Hoffnung auf ein Wunder, auf das Leben ihres ungeborenen Kindes.

Doch das Wunder blieb aus. Trotz aller Bemühungen der Ärzte, trotz modernster Intensivmedizin im Schneider-Kinderkrankenhaus in Petah Tikva – Ravid Haims Herz hörte auf zu schlagen. Wie seine Mutter wurde auch er zum Opfer eines kaltblütigen Mordanschlags. Ein Terrorist hatte entschieden, dass jüdisches Leben keinen Platz haben dürfe. Dass selbst eine Frau im neunten Monat zur Zielscheibe wird – und ihr ungeborenes Kind gleich mit.

In Bruchin herrscht tiefe Trauer. Die Menschen dort beschreiben Tzeela als das Herz der Gemeinde, als fröhlich, hilfsbereit, warm. Noch in ihrem Tod schenkt sie anderen Licht: Ihre Familie spendete ihre Organe. Zwei Menschen werden durch ihre Augen wieder sehen können. Ein letzter Akt der Menschlichkeit – inmitten unmenschlicher Gewalt.

Doch auf diesen Mord folgt keine Resignation. Kein Einlenken. Kein Rückzug. Die israelische Antwort kommt deutlich – und entschlossen. Nur Stunden nach Bekanntwerden der Todesnachricht wurde ein großangelegter Anti-Terror-Einsatz eingeleitet: Straßensperren, Durchsuchungen, Sperrungen der umliegenden Industriegebiete. Aber auch politisch wurde reagiert. Verteidigungsminister Israel Katz und Finanzminister Bezalel Smotrich gaben die Genehmigung für den Bau von 22 neuen Siedlungen in Judäa und Samaria bekannt. Darunter auch in Gebieten wie Homesh und Sa-Nur, die einst im Zuge des sogenannten „Disengagements“ geräumt wurden. Jetzt kehren jüdische Familien zurück.

Für viele ist dieser Schritt überfällig. „Wir machen den Fehler von damals rückgängig“, sagt Orit Strock, Abgeordnete der Religiös-Zionistischen Partei. Es gehe nicht um Rache, sondern um eine klare Botschaft: Wer Juden töten will, erreicht damit nicht Zerstörung, sondern Wachstum. Mehr Leben, mehr Häuser, mehr Familien, mehr jüdische Präsenz – und nicht weniger.

Der Vorsitzende des Regionalrats von Samaria, Yossi Dagan, spricht von einem doppelten Mord. Und fordert Konsequenzen, nicht nur symbolisch: „Wir brauchen eine klare zionistische Antwort. Und das heißt bauen, bauen, bauen. Die Illegalität muss enden – nicht auf jüdischer, sondern auf arabischer Seite. Wer unsere Straßen gefährdet, darf nicht weiter geschützt werden.“

Auch Meital Ben Yosef, die Vorsitzende der Gemeinde Bruchin, wählt klare Worte: „Ein abscheulicher Terrorist hat versucht, ein ganzes Volk auszulöschen – Mutter und Sohn. Doch wir leben, und wir werden weiter leben.“ Was folgt, sei nicht Schweigen, sondern Handeln. „Wir werden die Grenzen des Lebens und der Heiligkeit erweitern. Wir bleiben hier – für immer.“

Die Geschichte von Tzeela und Ravid ist keine von Politik. Es ist eine Geschichte von Menschlichkeit – und von unmenschlichem Hass. Ein Kind, das nie den ersten Schrei tun durfte. Eine Mutter, die nicht das Glück hatte, ihn in den Armen zu halten. Doch es ist auch eine Geschichte über die unerschütterliche Widerstandskraft eines Volkes, das sich nicht unterkriegen lässt.

Denn während andere töten, bauen sie. Während andere hassen, leben sie. Das ist die Antwort Israels. Und die ist stärker als jede Kugel.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot


Donnerstag, 29 Mai 2025

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