„Du bist der Denunziant“ – Wie ein Ex-Häftling in Tel Aviv einen Justizbeamten brutal abstrafte„Du bist der Denunziant“ – Wie ein Ex-Häftling in Tel Aviv einen Justizbeamten brutal abstrafte
Er erkannte ihn aus dem Gefängnis – und holte zum brutalen Gegenschlag aus. Ein ehemaliger Strafgefangener misshandelte in Tel Aviv gemeinsam mit einem Komplizen einen Justizvollzugsbeamten.
Es war eine Begegnung, wie sie zufällig scheint – und doch war sie hochexplosiv. Ein Justizvollzugsbeamter, der in der Haftanstalt Ayalon arbeitet, wollte einfach nur mit Freunden in einem Tel Aviver Club feiern. Nur wenige Wochen zuvor hatte er mit seinem Dienst die israelische Gesellschaft vor Gewaltverbrechern geschützt. Doch in jener Nacht war er plötzlich selbst das Ziel brutaler Gewalt. Der Grund: Einer der Täter erkannte ihn wieder – aus der Haftzeit.
„Du bist der Denunziant, erinnerst du dich nicht, du Hurensohn?“ soll Jonathan Desta gerufen haben, ein ehemaliger Häftling mit gewalttätiger Vorgeschichte, als er sein früheres Gegenüber im Club entdeckte. Gemeinsam mit seinem Freund Yosef Reta – ebenfalls in den Zwanzigern – begann er, dem Mann nachzustellen.
Die beiden führten ihr Opfer gezielt in den Parkbereich – dort eskalierte die Gewalt.
Was sich dort abspielte, war kein Streit unter Feiernden. Es war ein Racheakt – kalt, geplant, brutal. Sie drückten den Beamten gegen eine Wand, ohrfeigten ihn, traten auf ihn ein, würgten ihn. Selbst als er zu Boden ging, schlug Desta weiter auf seinen Kopf ein. Am Ende, so berichtet die Anklage, drohte Desta: „Wenn du redest, wirst du es bereuen – ich sorge dafür.“
Das Motiv? Offensichtlich. Ein Akt der Vergeltung gegen einen Staatsdiener, der im Gefängnis seine Pflicht erfüllt hatte. Das Opfer trug zahlreiche Verletzungen davon: Prellungen, Schnittwunden, Blutergüsse, Sehprobleme, starke Kopfschmerzen. Der Angriff war so gezielt und erbarmungslos, dass die Staatsanwaltschaft von einem Angriff auf das Fundament des öffentlichen Dienstes spricht – und beantragt, beide Täter bis zum Prozess in Haft zu halten.
In den Vernehmungen versuchten die beiden Angreifer, die Tat umzudeuten. Man habe den Beamten „nach draußen gebracht, weil er Drogen kaufen wollte“, hieß es. Eine Schutzbehauptung, die im Angesicht der Beweise und Videoaufnahmen zusammenbricht. Für die Ermittler war der Fall klar: Ein gezielter Angriff auf einen Repräsentanten des Staates.
Der Haupttäter, Jonathan Desta, ist kein unbeschriebenes Blatt. Schon in der Vergangenheit saß er unter anderem wegen Gewaltdelikten – darunter auch Angriffe auf Justizvollzugsbeamte. Zudem steht er aktuell unter Bewährung, deren Bedingungen mit der Tat nun verletzt wurden. Auch wenn sein Komplize bislang nicht polizeibekannt war, sieht die Staatsanwaltschaft in ihm einen vollwertigen Mittäter.
Polizeiinspektor Amiram Abergil von der Station Tel Aviv-Lev warnt: „Ein Angriff auf einen Uniformträger ist ein Angriff auf uns alle. Wer glaubt, sich an Beamten für ihre Arbeit rächen zu können, wird mit der ganzen Härte des Gesetzes konfrontiert.“ Die Ermittlungen liefen mit Hochdruck, und das gesicherte Beweismaterial war eindeutig.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot
Freitag, 30 Mai 2025