Waffenruhe mit faulen Kompromissen – was Trumps Vorschlag für Israel bedeutetWaffenruhe mit faulen Kompromissen – was Trumps Vorschlag für Israel bedeutet
Der neue amerikanische Vorschlag für Gaza klingt auf dem Papier nach Hoffnung. Doch wer genau hinsieht, erkennt einen Deal, der Israels Sicherheit gefährlich relativiert.
Mit dem jüngsten Vorschlag seines Nahost-Beauftragten Steve Witkoff will US-Präsident Donald Trump eine 60-tägige Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas durchsetzen. Zehn lebende und 18 tote Geiseln sollen gegen über 1.200 palästinensische Häftlinge ausgetauscht werden, darunter 125 Mörder mit lebenslangen Haftstrafen. Zeitgleich sollen Israels Truppen sich sukzessive zurückziehen – zunächst aus dem Norden, dann aus dem Süden des Gazastreifens. Es ist ein diplomatisches Manöver, das unter dem Banner „Friedenslösung“ läuft, in Wirklichkeit aber gefährlich an eine moralische Kapitulation grenzt.
Ein Deal zu Gunsten der Täter?
Israel wird in diesem Vorschlag praktisch gezwungen, unter Zeitdruck nachzugeben – nicht nur gegenüber der Terrororganisation Hamas, sondern auch in Bezug auf die strategische Kontrolle des Gazastreifens. Der Deal verlangt nicht weniger als ein Innehalten der israelischen Militärschläge, die seit Monaten mit hoher Präzision gegen das Terrornetzwerk Hamas geführt werden. Und das ausgerechnet jetzt, wo sich erste Erfolge abzeichnen, wo Tunnel zerstört, Sprengstofflager unter UNRWA-Schulen entdeckt und militärische Rückzugsräume der Hamas zerschlagen wurden.
Was aber geschieht in diesen 60 Tagen „Waffenruhe“? Eine Hamas, die bereits in der Vergangenheit jede Feuerpause zum Wiederaufbau ihrer Strukturen genutzt hat, wird auch diesmal keine Ausnahme machen. Jede israelische Einheit, die sich zurückzieht, hinterlässt nicht nur ein taktisches Vakuum, sondern ein Gebiet, das erneut zur Terrorbasis umfunktioniert werden kann. Der Vorschlag ignoriert die Realität auf dem Boden: Die Hamas will keinen Frieden, sie will die Vernichtung Israels. Und sie hat es am 7. Oktober blutiger denn je bewiesen.
Ein asymmetrischer Austausch
Es ist nicht der erste Geiselaustausch, den Israel akzeptiert – oft unter größten inneren Schmerzen. Doch diesmal ist die Schieflage besonders extrem. Für zehn lebende Geiseln und die sterblichen Überreste von 18 Menschen soll Israel über 1.200 Gefangene freilassen – darunter Mörder, Terroristen, Mitläufer. In keiner anderen westlichen Demokratie wäre ein solches Missverhältnis denkbar. Und schlimmer noch: Dieser Deal setzt ein fatales Signal. Er zeigt, dass Terror sich lohnt. Dass man nur genug Leid verursachen muss, um Zugeständnisse zu erzwingen.
Eine internationale Bühne für Hamas
Ein weiterer Punkt des Vorschlags ist besonders brisant: Die Vereinbarung enthält keine klaren Bedingungen, dass die Hamas als Verhandlungspartner an Legitimität verliert. Im Gegenteil: Sie wird diplomatisch aufgewertet, mit den USA, Katar und Ägypten als Garanten, die dafür sorgen sollen, dass die Gespräche über eine „dauerhafte Waffenruhe“ zustande kommen. Für Israel ist das nicht nur eine Sicherheitsfrage, sondern eine existenzielle. Eine Organisation, die Israels Existenzrecht leugnet, kann kein Verhandlungspartner sein.
Trumps Handschrift: Taktik statt Prinzipien
Trump präsentiert sich gern als Macher, als Friedensstifter mit Dealmaker-Gen. Doch dieser Vorschlag ist kein strategischer Friedensplan, sondern ein gefährlicher Kuhhandel. Ein Deal, der kurzfristig Schlagzeilen produziert, aber langfristig Israels Sicherheit untergräbt. Es ist ein Vorschlag, der auf der naiven Hoffnung basiert, dass man mit Mördern über das Leben verhandeln könne.
Und noch ein Detail ist bemerkenswert: Während Israel Garantien liefern muss – etwa vollständige Listen, Rückzüge, Luftpausen – bleibt die Hamas weitgehend unkontrolliert. Zwar soll sie Informationen zu den verbliebenen Geiseln liefern, aber in der Vergangenheit hat sie auch diese Verpflichtungen oft gebrochen oder manipuliert. Warum also jetzt vertrauen?
Israel darf diesen Preis nicht zahlen
Ein Waffenstillstand kann sinnvoll sein – wenn er der Demilitarisierung dient, wenn er klare Bedingungen für das Ende des Terrors schafft. Doch dieser Vorschlag tut das Gegenteil. Er fordert einseitige Zugeständnisse, schwächt Israels Position und legitimiert eine Terrororganisation, die keinen Frieden will. Die internationale Gemeinschaft – vor allem die USA – sollte Israel nicht zu Opfern ihrer diplomatischen Illusionen machen.
Was Israel jetzt braucht, ist Rückhalt. Kein falsches Gleichgewicht zwischen Täter und Opfer. Kein Deal, der Terror mit politischen Zugeständnissen belohnt. Die Verteidigung des eigenen Landes gegen eine Organisation, die Kindergärten sprengt und Zivilisten entführt, ist kein Verhandlungsfehler – es ist das Recht jedes souveränen Staates.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: By (Official White House Photo by Shealah Craighead) - https://trumpwhitehouse.archives.gov/briefings-statements/photos-of-the-week-030318/, Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=156912877
Samstag, 31 Mai 2025