5,8 Millionen Mahlzeiten verteilt – GHF weist angeblichen Angriff auf Verteilzentrum entschieden zurück5,8 Millionen Mahlzeiten verteilt – GHF weist angeblichen Angriff auf Verteilzentrum entschieden zurück
Während die Hilfe in Gaza läuft, kursieren erneut gezielte Falschmeldungen – diesmal über einen angeblichen Angriff auf ein Hilfszentrum. Die Organisation reagiert klar: Es gab keinen Zwischenfall.
Die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) hat in nur einer Woche nach eigenen Angaben nahezu sechs Millionen Mahlzeiten in Gaza verteilt. Am Montag gab die Organisation bekannt, dass allein vom Verteilungspunkt in Tel Sultan 21 LKW-Ladungen mit insgesamt 18.720 Essensboxen ausgegeben wurden – das entspricht etwa 1.081.080 Mahlzeiten. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der seit Beginn der Mission verteilten Mahlzeiten auf rund 5,8 Millionen.
Begleitet wurde die Ankündigung von neuen Fotos, die die laufenden Verteilungen zeigen: geordnete Szenen, Menschen, die Pakete entgegennehmen, keine Zwischenfälle. Doch während GHF vor Ort Hilfe leistet, machten am Sonntag Berichte die Runde, nach denen die israelische Armee (IDF) angeblich ein Verteilzentrum nahe Rafah angegriffen habe. Diese Meldungen sorgten für Aufregung – und wurden von GHF umgehend entschieden zurückgewiesen.
„Alle Hilfsgüter wurden heute ohne Zwischenfälle verteilt. Es gab weder Verletzte noch Tote“, hieß es in einer Stellungnahme. Zudem veröffentlichte die Organisation Sicherheitskamerabilder, die ruhige Szenen zeigten – ein klarer Widerspruch zu den kursierenden Behauptungen. „Wir haben gehört, dass diese falschen Berichte von Hamas verbreitet werden. Sie sind unwahr und frei erfunden.“
Auch die IDF dementierte energisch. Nach ersten Untersuchungen habe es keine Angriffe auf Zivilisten gegeben. Soldaten hätten in der Nacht etwa einen Kilometer entfernt von dem Ort operiert – außerhalb der Öffnungszeiten des Hilfspunktes. Ziel des Einsatzes sei es gewesen, Verdächtige zu stoppen, die sich militärischen Stellungen näherten.
Darüber hinaus veröffentlichte die IDF Videomaterial, das schwer bewaffnete Kämpfer zeigt, wie sie auf Palästinenser schießen, die gerade versuchen, Hilfsgüter zu erhalten. Die Aufnahmen legen nahe, dass bewaffnete Gruppen gezielt Angriffe auf die eigene Bevölkerung verüben, um die Schuld anschließend Israel zuzuschieben.
Die GHF betonte in ihrer Erklärung, dass solche Desinformationskampagnen massiv die humanitäre Arbeit gefährden. Man sei bemüht, so schnell wie möglich weitere Hilfspunkte zu eröffnen – vier neue Standorte seien bereits in Planung, darunter einer im stark umkämpften Norden des Gazastreifens. Doch die Herausforderung bleibt groß. „Für jeden LKW, den wir durchbringen, gibt es andere Organisationen, deren Hilfsgüter geplündert werden, bevor sie ankommen“, erklärte GHF.
Interimsdirektor John Acree lobte das bisher Erreichte: „Unsere schnelle Einsatzfähigkeit zeigt, dass unser Modell funktioniert und effektive Hilfe unter extremen Bedingungen leisten kann.“ Dennoch warnte er: Der Bedarf ist überwältigend – und jede gezielte Desinformation untergräbt die Versorgung der notleidenden Bevölkerung.
Die GHF ist eine der wenigen Organisationen, die aktuell in der Lage ist, ihre Arbeit systematisch zu dokumentieren. Ihre eigenen Videoaufnahmen und detaillierten Logistikdaten liefern Beweise, wo viele andere nur Gerüchte verbreiten. Dass solche Berichte ignoriert oder bewusst übergangen werden, lenkt von der Realität ab: Die größte Bedrohung für die Zivilbevölkerung kommt nicht von Hilfskonvois – sondern von denen, die diese Hilfe missbrauchen oder gezielt behindern.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: GHF
Montag, 02 Juni 2025