Israel greift Hisbollahs Drohneneinheit im Herzen Beiruts an – und warnt Zivilisten vorab

Israel greift Hisbollahs Drohneneinheit im Herzen Beiruts an – und warnt Zivilisten vorab


Die Luftwaffe Israels hat gezielt Einrichtungen der Hisbollah in Beirut angegriffen – darunter Produktionsstätten für Drohnen. Zuvor wurden Zivilisten zur Evakuierung aufgefordert.

Israel greift Hisbollahs Drohneneinheit im Herzen Beiruts an – und warnt Zivilisten vorab

Die Luftangriffe auf das südliche Beirut zielten nicht auf ein Schlachtfeld am Rand der Stadt, sondern mitten in die Hochburg der Hisbollah – Dahiyeh. Konkret trafen die Angriffe mehrere Gebäude in Al-Hadath, Haret Hreik und Burj Al-Barajneh. Laut IDF-Sprecher Avichay Adraee waren diese Orte nicht zufällig gewählt: Sie gehören zur sogenannten Luftwaffeneinheit der Hisbollah, die dort ungestört an der Massenproduktion von Kampfdrohnen arbeitete – unter Aufsicht und mit der Finanzierung aus Teheran.

Was diese Operation von anderen unterscheidet, ist die offene Warnung an die Zivilbevölkerung. Israel forderte die libanesischen Bewohner in der Umgebung der Zielgebäude über Lautsprecher und soziale Medien auf, sich mindestens 300 Meter von den Gebäuden zu entfernen. In arabischer Sprache wurde gewarnt: „Sie befinden sich in der Nähe von Einrichtungen der Terrororganisation Hisbollah. Verlassen Sie diese Gebäude sofort – zu Ihrer Sicherheit und der Ihrer Familien.“

Diese Taktik steht sinnbildlich für Israels Dilemma: Der Feind versteckt sich absichtlich hinter Zivilisten, baut Drohnenfabriken in Wohnvierteln – und hofft, dass Israel aus Angst vor internationalen Reaktionen nicht angreift. Doch diesmal hat sich Israel anders entschieden. Der Schlag gegen die Drohnenproduktion war lange vorbereitet – und offenbar dringend notwendig. Denn wie die Armee erklärte, baut die Hisbollah unter Leitung iranischer Terrorfunktionäre an tausenden Drohnen – eine Bedrohung, die nicht nur Israel betrifft, sondern den gesamten Luftraum im Nahen Osten destabilisieren könnte.

Dass diese Drohnen nicht nur zur Abschreckung dienen, sondern gezielt für Angriffe eingesetzt werden sollen, gilt als sicher. In den vergangenen Monaten flogen vermehrt Hisbollah-Drohnen über Nordisrael – manche mit Sprengstoff beladen, andere zur Aufklärung. Mit iranischer Hilfe wird die Produktion stetig ausgebaut, modernisiert und professionalisiert. Iran mischt sich damit nicht nur militärisch, sondern strategisch tief in die libanesische Souveränität ein.

Während Israel handelt, inszeniert sich Teheran als Wiederaufbauer. Der iranische Außenminister Abbas Araghchi war diese Woche in Beirut. Bei einem Treffen mit seinem libanesischen Amtskollegen Youssef Rajji sprach er von „israelischer Besatzung libanesischen Territoriums“ und versprach Hilfe beim Wiederaufbau. Wer genauer hinschaut, erkennt jedoch, dass Iran nicht beim Wiederaufbau hilft, sondern Strukturen zementiert, die den Libanon immer tiefer in die Umklammerung der Revolutionsgarden treiben.

Das eigentliche Problem: Der Libanon selbst ist nicht Herr im eigenen Haus. Die Regierung hat kaum Kontrolle über das, was in Dahiyeh oder im Süden des Landes geschieht. Die Hisbollah – als bewaffneter Staat im Staat – agiert längst unabhängig, in direkter Abstimmung mit Teheran. Und Israel ist gezwungen, nicht auf den Libanon zu reagieren, sondern auf die iranische Präsenz direkt vor seiner Nordgrenze.

Mit der aktuellen Operation sendet Israel eine klare Botschaft: Es wird nicht tatenlos zusehen, wie eine Terrororganisation mitten in Wohnvierteln eine Drohnenarmee aufbaut. Die Warnung an Zivilisten, der präzise Schlag und die gezielte Kommunikation zeigen: Israel will keine Eskalation, sondern Prävention. Doch wenn sich die Welt weiterhin blind zeigt für das Zusammenspiel zwischen Iran und Hisbollah, wird dieser Krieg nicht mehr nur aus der Luft geführt werden.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: IDF


Freitag, 06 Juni 2025

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