Zerstört in Sekunden: Wie ein iranischer Raketenangriff das wissenschaftliche Herz Israels trafZerstört in Sekunden: Wie ein iranischer Raketenangriff das wissenschaftliche Herz Israels traf
Eine Rakete trifft das Weizmann-Institut – zurück bleibt ein Trümmerfeld aus zerborstener Hoffnung, geschmolzener Forschung und zerstörten Karrieren. Israel verliert in Sekunden, was Jahrzehnte gedauert hat, zu erschaffen.
Der Geruch von Rauch hängt noch in der Luft, als Professor Eldad Tzahor über zerborstene Glasscherben und verkohlte Metallteile in das eintritt, was einst sein Labor war. Zwei Gebäude des Weizmann-Instituts für Wissenschaften in Rechovot – zerstört. 45 weitere Labore – schwer beschädigt. Die Angriffswaffe: eine iranische ballistische Rakete. Der Zeitpunkt: der 16. Juni 2025. Der Angriff: kein Zufall, sondern ein gezielter Schlag gegen das Herz der israelischen Zivilgesellschaft.
Was hier in Sekunden ausgelöscht wurde, war nicht nur eine Sammlung aus Messgeräten, Proben oder Forschungsergebnissen. Es war der Inbegriff wissenschaftlicher Exzellenz – ein Ort, an dem Hoffnung auf Heilung entstand, an dem internationale Kooperationen geknüpft und menschlicher Fortschritt erforscht wurde. Die Rakete des Regimes in Teheran zerstörte nicht nur Beton – sie zerschmetterte Lebenswerke, Karrieren, Ambitionen.
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu war nur wenige Tage später vor Ort. Vor einem Trümmerfeld, das zuvor eines der weltweit führenden biowissenschaftlichen Forschungszentren war, fand er klare Worte: „Diese Forschung wurde durch eine Rakete des bösen Regimes zerstört. Sie wollen den menschlichen Fortschritt vernichten. Das ist die Essenz dieses Regimes.“ In scharfer Abrechnung fügte er hinzu: „Der Iran ist das führende Terrorregime der Welt. Ihm darf der Besitz von Atomwaffen niemals gestattet werden. Das ist Israels Mission – uns vor der iranischen Vernichtungsdrohung zu retten. Indem wir das tun, retten wir viele andere.“
Das Weizmann-Institut war und ist ein Symbol für das andere Israel – für ein Land, das mit seinen klügsten Köpfen gegen Krebs, neurologische Erkrankungen und genetische Fehlfunktionen kämpft. Es ist ein Ort der stillen Heldinnen und Helden, die nicht mit Waffen, sondern mit Pipetten, Mikroskopen und Software für das Leben forschen.
Professor Tzahor hatte 22 Jahre lang Proben gesammelt – Herzgewebe, RNA, Zelllinien. Alles vernichtet. „Es war, als hätte jemand meine gesamte Karriere in wenigen Sekunden ausgelöscht“, sagt auch Professor Oren Schuldiner, der seine transgenen Fruchtfliegenstämme verlor – das Fundament seiner Forschung über Gehirnentwicklung. „Ein halbes Leben war plötzlich nur noch Asche.“
Und doch: Die Reaktion war keine Resignation. Schuldiners Studenten retteten Notfalltanks. Tzahors Schwiegersohn zog mit bloßen Händen halb aufgetaute Proben aus Kühlschränken. Die Biologin Dr. Tslil Ast, deren Labor nur leicht beschädigt wurde, sprach das aus, was alle empfanden: „Es wurde nicht nur unser Arbeitsumfeld getroffen, sondern auch unser Gefühl von Sicherheit.“
Der Angriff war mehr als ein Akt der Aggression – er war eine Botschaft. Eine gegen die Menschlichkeit. Der Iran, so scheint es, wollte mit dem Angriff auf das Weizmann-Institut ein Signal senden: ein Gegenschlag für Israels verdeckte Operationen gegen Teherans Atomprogramm, bei denen in den letzten Monaten mehrere Nuklearwissenschaftler getötet wurden. Aber dieser Schlag zielte nicht auf Militär oder Infrastruktur – sondern auf Israels wissenschaftliche Seele.
Und das macht ihn so perfide. Denn wer Forscherinnen und Forscher angreift, greift nicht nur ein Land an. Er greift die Zukunft an. Innovation, Wissen, Neugier – sie sind keine nationale Angelegenheit. Sie gehören der Menschheit. Und gerade deshalb war die Antwort der internationalen Gemeinschaft so wichtig: Nur zwei Tage nach dem Angriff erhielt das Weizmann-Institut sechs ERC-Forschungszuschüsse – ein klares Zeichen europäischer Solidarität.
Aber die Verluste bleiben. Der Wiederaufbau eines einzigen Labors wird auf 50 bis 100 Millionen Dollar geschätzt. Die Geräte, die über Jahre hinweg gemeinsam genutzt wurden, sind zerstört. Die Daten – oft einzigartig – verbrannt. Die Zeit – verloren.
Netanjahus Besuch war nicht nur eine politische Geste. Es war ein Ausdruck dessen, was auf dem Spiel steht. Israel verteidigt nicht nur seine Grenzen mit Iron Dome und Mossad. Es verteidigt auch das Recht, zu forschen, zu lernen, zu heilen. Und genau das macht es zum Feind eines Regimes wie dem in Teheran, das Wissen fürchtet und Unterdrückung kultiviert.
Am Ende bleibt eine Gewissheit: Wissenschaft lässt sich nicht vernichten. Ihre Gebäude mögen brennen – ihre Ideen überleben. In E-Mails, in Datenbanken, in Netzwerken. Und in der Entschlossenheit jener, die sich von Terror nicht aufhalten lassen.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Prof. Eldad Tzahor
Freitag, 20 Juni 2025