Iran verlegte Uranvorräte heimlich – Wie Teheran dem US-Angriff zuvorkam

Iran verlegte Uranvorräte heimlich – Wie Teheran dem US-Angriff zuvorkam


Enthüllung aus iranischen Kreisen: Uran aus Fordo offenbar rechtzeitig abtransportiert – Satellitenbilder zeigen nächtliche Evakuierung

Iran verlegte Uranvorräte heimlich – Wie Teheran dem US-Angriff zuvorkam

Ein ranghoher iranischer Regierungsvertreter hat gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters bestätigt, dass ein Großteil des hochangereicherten Urans aus der Nuklearanlage Fordo noch vor dem massiven US-Luftangriff heimlich verlegt wurde. Der Brennstoff sei „an einen geheimen Ort“ gebracht worden, so die Quelle. Auch die Zahl der Mitarbeiter auf dem Gelände sei vor dem Angriff stark reduziert worden.

Die Information deckt sich mit israelischen Einschätzungen: Demnach wurde das angereicherte Uran nach Isfahan verlegt – eine weitere wichtige Nuklearanlage, die zeitgleich mit Fordo Ziel der amerikanischen Operation war. Ob das Material dort zerstört oder nur unter Trümmern begraben wurde, ist bislang unklar.

Neue Satellitenaufnahmen vom 19. und 20. Juni liefern Hinweise auf die nächtliche Räumung. Mehr als 15 große LKWs sind auf den Bildern direkt am Eingang der Anlage in Fordo zu erkennen. Nach Einschätzung westlicher Geheimdienste handelte es sich dabei um Transporte für nukleares Material und technisches Gerät.

Besonders brisant: Ein Insider sagte dem Nachrichtenportal Amwaj.media, dass die USA den Iran vor der Operation in Kenntnis gesetzt haben. Die Regierung unter Präsident Donald Trump habe demnach eine Botschaft übermittelt, in der betont wurde, dass es sich nicht um den Auftakt zu einem umfassenden Krieg handele. Auch die BBC berichtete, dass Großbritannien vorab informiert worden sei – sich aber nicht an dem Angriff beteiligt habe.

Die USA hatten in der Nacht auf Samstag die drei wichtigsten iranischen Nuklearstandorte – Fordo, Natanz und Isfahan – in einer großangelegten Luft- und Seeoperation angegriffen. Dabei kamen unter anderem strategische B-2-Bomber zum Einsatz, die allein auf Fordo 12 bunkerbrechende GBU-57-Bomben abwarfen. Zusätzlich wurden von US-Atom-U-Booten im Persischen Golf Dutzende Tomahawk-Marschflugkörper abgefeuert. Insgesamt sollen 162 Tonnen Sprengstoff allein auf das unterirdische Komplexsystem von Fordo niedergegangen sein.

US-Präsident Trump erklärte in einer Ansprache, dass die iranischen Nuklearanlagen „zerstört“ worden seien. Fordo, das in rund 90 Metern Tiefe liegt und als besonders widerstandsfähig galt, wurde erstmals in einem militärischen Einsatz mit GBU-57-Bomben bombardiert. Die Waffen gelten als das präziseste Mittel, um tief vergrabene Anlagen zu treffen. Jeder B-2-Bomber trägt zwei dieser über 13 Tonnen schweren Bunkerbrecher.

Trotz der gewaltigen Zerstörungskraft steht nun eine entscheidende Frage im Raum: Hat der Iran es geschafft, sein wichtigstes nukleares Material rechtzeitig in Sicherheit zu bringen – und wenn ja, wo befindet es sich jetzt?

Der Fall wirft ein neues Licht auf die operative Vorbereitung des iranischen Regimes. Der rechtzeitige Abzug von Uran und Technik deutet darauf hin, dass Teheran entweder frühzeitig von der bevorstehenden US-Aktion wusste oder seine Geheimdienste eine realistische Gefahreneinschätzung getroffen hatten. Beides ist sicher kein Zufall. Es zeigt, dass der iranische Staat in der Lage ist, auch unter akutem Druck zentrale Elemente seines Atomprogramms zu schützen – und möglicherweise in den nächsten Wochen oder Monaten weiterzuentwickeln.

Sollten Teile des Materials nach Isfahan gebracht worden sein, stellt sich eine neue Frage für die internationale Gemeinschaft: Welche Schäden wurden dort tatsächlich verursacht? Israelische Geheimdienste gehen davon aus, dass Isfahan ebenfalls schwer getroffen wurde – aber ob dies genügte, um auch das ausgelagerte Uran zu zerstören, ist derzeit noch offen.

Die Öffentlichkeit erfährt bislang keine klare Antwort – weder aus Teheran noch aus Washington. Dass der Iran große Teile seines Programms so kurzfristig verlagern konnte, offenbart allerdings auch, wie lückenhaft der westliche Überblick über die tatsächlichen nuklearen Kapazitäten des Regimes noch immer ist. Das macht den Angriff zwar militärisch erfolgreich, doch strategisch bleibt die Gefahr eines iranischen Nuklearwaffenprogramms weiterhin akut.


Autor: Redaktion
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Sonntag, 22 Juni 2025

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