Iran greift US-Stützpunkt in Katar mit Raketen an – Al-Udeid unter BeschussIran greift US-Stützpunkt in Katar mit Raketen an – Al-Udeid unter Beschuss
Explosionen über Doha, Luftabwehr in Alarmbereitschaft, US-Botschaft ruft Bürger zum Schutz in Gebäuden auf. Teheran macht ernst mit seinen Drohungen.
Am Montagabend hallten Explosionen über der katarischen Hauptstadt Doha – mutmaßlich ausgelöst durch ballistische Raketen aus dem Iran, die auf den größten US-Stützpunkt im Nahen Osten zielten: die Al-Udeid Air Base, das Vorfeldhauptquartier von CENTCOM. Mehrere Quellen bestätigten, dass mindestens sechs Raketen auf die Basis abgefeuert wurden, die rund 10.000 US-Soldaten beherbergt. Gleichzeitig wurden auch US-Stellungen im Irak beschossen.
Noch bevor der Angriff erfolgte, hatten Sicherheitskreise gegenüber israelischen Medien gewarnt, dass ein direkter Angriff auf die US-Basis in Katar unmittelbar bevorstehen könne. Am Abend aktivierte das US-Militär seine Luftabwehrsysteme, während in der Region höchste Alarmbereitschaft ausgerufen wurde. Personal wurde angewiesen, umgehend Schutzräume aufzusuchen. Auch in der irakischen Luftwaffenbasis Ain al-Asad – ebenfalls ein US-Standort – reagierten die Systeme auf den Beschuss.
Die Regierung Katars schloss daraufhin ihren Luftraum für mehrere Stunden. Man wolle die Sicherheit von Bewohnern und Gästen gewährleisten, hieß es offiziell. Doch hinter der nüchternen Formulierung steht ein drastischer Schritt: Ein befreundeter Golfstaat bereitet sich offen auf einen direkten Kriegsschauplatz zwischen dem Iran und den USA vor – auf eigenem Boden.
Die US-Botschaft in Doha reagierte umgehend: In einer E-Mail an alle in Katar lebenden US-Bürger wurde eindringlich empfohlen, sich an einem sicheren Ort aufzuhalten und bis auf Weiteres nicht ins Freie zu gehen. Diese Warnung erfolgte „aus reiner Vorsicht“, betonte die Vertretung. Doch allein ihr Versand sorgte für Unruhe in der diplomatischen und wirtschaftlichen Community der Hauptstadt. Zahlreiche Institutionen informierten ihre Mitarbeiter und Studenten, dass Vorsichtsmaßnahmen getroffen würden.
Auf offizieller Ebene versucht Katar, die Lage zu beruhigen. Ein Sprecher des Außenministeriums versicherte, dass die Sicherheitslage unter Kontrolle sei und die amerikanische Warnung keine konkrete Bedrohung widerspiegle. Doch hinter den Kulissen zeigen sich Brüche in der bisherigen Gewissheit, dass Katar zwar US-Stützpunkt, aber kein direkter Kriegsschauplatz sei. Diese Annahme hat der Iran mit seiner Attacke nun durchbrochen.
Teheran hatte in den letzten Tagen mehrfach mit Vergeltung für mutmaßliche israelisch-amerikanische Angriffe auf seine Nuklearanlagen gedroht. Inzwischen berichten US-Dienste, dass der Iran zusätzliche Raketenwerfer in Stellung bringt. Laut einem Bericht des Wall Street Journal verfolgt Washington eine „glaubhafte Bedrohungslage“ gegen sämtliche CENTCOM-Stützpunkte im Nahen Osten.
Der iranische Raketenbeschuss auf US-Basen in Katar und im Irak markiert eine neue Phase der Eskalation. Nicht länger sind es nur Stellvertreterakteure wie die Huthi oder die Hisbollah, die für Teheran zuschlagen – diesmal ist es der iranische Staat selbst, der offen US-Einrichtungen ins Visier nimmt.
Die symbolische Wucht des Angriffs ist ebenfalls nicht zu unterschätzen. Erst vor wenigen Wochen hatte US-Präsident Donald Trump Al-Udeid besucht und sich dort vor einem Banner mit der Aufschrift „Frieden durch Stärke“ feiern lassen. Nun trifft der Beschuss exakt diesen Ort – ein direkter Affront gegen Amerikas militärische Präsenz im Nahen Osten und zugleich eine strategische Herausforderung, auf die Washington reagieren muss.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot
Montag, 23 Juni 2025