Kairo ruft – Geiselgespräche in Ägypten sollen neue Dynamik bringenKairo ruft – Geiselgespräche in Ägypten sollen neue Dynamik bringen
Israel soll Delegation nach Kairo entsenden – während Katar auf Waffenruhe drängt und Trump erneut die Fäden zieht.
Ägypten hat Israel offiziell eingeladen, eine Delegation nach Kairo zu entsenden – zur Wiederaufnahme der Verhandlungen über ein mögliches Geiselabkommen mit der Hamas. Die Einladung erfolgt zu einem Moment, in dem der internationale Druck auf alle Beteiligten wächst, Bewegung in das festgefahrene Ringen um eine Waffenruhe und die Freilassung der Geiseln aus Gaza zu bringen.
Ein mit dem Vorgang vertrauter israelischer Insider sagte gegenüber der „Jerusalem Post“, dass es „nun keine Ausreden mehr“ gebe, ein Team nicht zu entsenden – der Iran-Krieg sei vorbei, Israel müsse sich jetzt den offenen Wunden des Gaza-Konflikts stellen.
Auch von katarischer Seite kommt Bewegung. Der Emir Tamim bin Hamad Al Thani kündigte für die kommenden zwei Tage neue indirekte Gespräche zwischen Israel und der Hamas an – mit dem Ziel einer Waffenruhe. Dabei ließ er jedoch auch Kritik anklingen: Er hoffe, so der Emir, „dass Israel die Waffenruhe mit dem Iran nicht ausnutzt, um die Angriffe auf Gaza zu intensivieren“.
Dass gerade Katar hier als Vermittler auftritt, ist nicht neu – doch diesmal war das persönliche Engagement hochrangiger Politiker deutlich sichtbar. Noch vor der Einigung im Iran-Konflikt telefonierte US-Präsident Donald Trump direkt mit dem Emir von Katar. Wenig später sprach auch Vizepräsident JD Vance mit dem katarischen Premierminister Sheikh Mohammed bin Abdulrahman Al Thani. Amerikanische Kreise bestätigen inzwischen, dass Katar eine zentrale Rolle dabei spielte, Trump und die iranische Führung an einen indirekten Verhandlungstisch zu bringen.
Der Blick richtet sich nun auf Kairo – auf Ägypten, das als klassischer Vermittler zwischen Israel und der Hamas gilt und bereits in der Vergangenheit eine entscheidende Rolle bei Waffenruhen gespielt hat. Es bleibt offen, wer Teil der israelischen Delegation sein wird – und ob überhaupt Vertreter entsendet werden. Doch der politische Druck ist spürbar, nicht zuletzt aus der eigenen Bevölkerung. Die Proteste in Tel Aviv reißen nicht ab: Fast täglich fordern Angehörige der Entführten auf dem „Hostage Square“ mit wachsender Verzweiflung ein Ende der Hinhaltetaktik.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot
Dienstag, 24 Juni 2025