Iranischer Raketenangriff tötet IDF-Soldaten Eitan Zacks, seine Mutter Michal Zacks und seine Partnerin Noa BogoslavskyIranischer Raketenangriff tötet IDF-Soldaten Eitan Zacks, seine Mutter Michal Zacks und seine Partnerin Noa Bogoslavsky
Ein einziger Einschlag zerstörte eine Familie: Bei dem Angriff auf Beersheba starben zwei Generationen, während Iran seine Angriffe trotz angekündigter Waffenruhe fortsetzte.
Bei einem iranischen Raketenangriff auf die südisraelische Stadt Beersheba am frühen Dienstagmorgen sind fünf Menschen ums Leben gekommen – unter ihnen der 18-jährige IDF-Soldat Eitan Zacks, seine Mutter Michal Zacks und seine Partnerin Noa Bogoslavsky. Die israelische Armee bestätigte am Nachmittag offiziell den Tod des Soldaten.
Cpl. Eitan Zacks war Angehöriger der sogenannten Multidimensionalen Einheit 888, einer Eliteeinheit der IDF, und befand sich zum Zeitpunkt des Angriffs in einem Online-Kurs im Rahmen seiner medizinischen Ausbildung. Wegen der angespannten Sicherheitslage wurde das Training digital durchgeführt. Der Angriff traf ihn dennoch in seinem Zuhause – einem Ort, der eigentlich Schutz bieten sollte.
Noa Bogoslavsky, seine Partnerin, stammte aus der nahegelegenen Stadt Arad. Die junge Frau hatte die Ort Arad High School abgeschlossen. Bürgermeister Yair Maayan sprach der Familie öffentlich sein Mitgefühl aus. Auch Eitans Mutter Michal kam bei dem Einschlag ums Leben.
Der Angriff war Teil einer Serie von drei ballistischen Raketenwellen, die zwischen 4:45 Uhr und 7:10 Uhr morgens ganz Israel trafen. Rund 20 Raketen wurden dabei abgefeuert. Zwei davon richteten sich direkt gegen Beersheba. Während eine abgefangen wurde, schlug die andere in ein Wohnhaus ein – mit verheerenden Folgen. Die Armee untersucht derzeit, warum die zweite Rakete nicht abgewehrt werden konnte.
Die getöteten Personen befanden sich in oder nahe ihrer Schutzräume, die durch die Wucht der Explosion zerstört wurden. Die IDF betonte, dass es sich bei diesen Todesfällen um besonders tragische Ausnahmen handelt: Von den bislang 28 durch iranische Raketen getöteten Israelis wurden nur sieben in Schutzräumen getroffen – fünf davon bei diesem Angriff, zwei weitere zuvor in Petach Tikwa. Ohne diese Räume wären es laut IDF Dutzende oder Hunderte Tote mehr.
Neben den fünf Todesopfern wurden mindestens 20 weitere Personen in Beersheba verletzt, zwei davon mittelschwer, sechs leicht. Die Rettungsorganisation Magen David Adom (MDA) berichtete von zahlreichen Schnittverletzungen, Verletzungen an Armen und Beinen sowie psychischen Belastungssymptomen. Drei Personen konnten lebend aus den Trümmern eines Wohnhauses geborgen werden. Das siebenstöckige Gebäude wurde stark beschädigt.
Die israelische Feuerwehr gab bekannt, dass derzeit noch eine Person vermisst wird. Die Suche läuft. Zugleich warnte sie eindringlich davor, dass Zivilisten sich dem Ort des Angriffs nähern: Dies gefährde das Leben und behindere die Rettungskräfte.
Auch aus anderen Teilen des Landes wurden Schäden gemeldet: Am Ben-Gurion-Flughafen ging Raketensplitter nieder, ebenso im Norden Israels. In der Region Hadera wurde ein 15-jähriger Jugendlicher durch Splitter verletzt. Der Rettungsdienst MDA entsandte mehrere Teams in den Norden, nachdem dort neue Einschläge gemeldet wurden.
Obwohl US-Präsident Donald Trump eine Feuerpause verkündet hatte, gingen die Angriffe Irans auch nach 7:00 Uhr morgens weiter – der Zeitpunkt, zu dem der Waffenstillstand eigentlich greifen sollte. Erst gegen 7:20 Uhr meldete das iranische Staatsfernsehen, dass Teheran nun die Waffenruhe einhalte – nach vier Angriffswellen.
Die Szenen vor Ort waren dramatisch. "Dichter Rauch stieg über der Einschlagstelle auf, und als wir näherkamen, sahen wir massive Zerstörung an mehreren Gebäuden", sagte die leitende MDA-Sanitäterin Shimrit Sela. "Vor einem Gebäude fanden wir einen Mann bewusstlos. Im Inneren trafen wir auf einen weiteren Mann und eine Frau, beide ohne Bewusstsein. Wir haben einen Behandlungsplatz für Verletzte eingerichtet und untersuchen die Bewohner, die die Häuser verlassen."
Die Gesichter und Namen der Opfer machen den Angriff zu mehr als einer statistischen Meldung. Es sind Lebensgeschichten, die abgebrochen wurden – in einer Stadt, in der viele dachten, dass ihre Wände Schutz bieten könnten.
Autor: Redaktion
Bild Quelle:
Dienstag, 24 Juni 2025