Trumps Triumph und Irans Rückzug – wie viel Stabilität bringt der Waffenstillstand wirklich?Trumps Triumph und Irans Rückzug – wie viel Stabilität bringt der Waffenstillstand wirklich?
Nach zwölf Tagen offener Gewalt zwischen Israel und Iran kehrt eine fragile Ruhe ein. US-Präsident Trump spricht von einem Durchbruch – doch was bedeutet das für Gaza und die Geiseln?
Nach fast zwei Wochen direkter Konfrontation zwischen Israel und der Islamischen Republik Iran scheint eine militärische Eskalation vorerst gestoppt. Der Waffenstillstand, vermittelt unter maßgeblicher Beteiligung der USA, hält. Doch die Entwicklungen dieser Tage werfen grundlegende Fragen auf – nicht nur zur Zukunft des iranischen Atomprogramms, sondern auch zum Schicksal der Geiseln im Gazastreifen.
Am 22. Juni griffen US-Streitkräfte mehrere iranische Atomanlagen an, darunter Natanz, Isfahan und Fordo. Laut einem inzwischen durchgesickerten US-Bericht blieben die unterirdischen Kernkomponenten allerdings unversehrt. Vieles deutet darauf hin, dass Teheran sensible Materialien frühzeitig auslagerte. Dennoch: Die Angriffe zeigten Wirkung. Irans Führung stoppte ihr Raketenfeuer und erklärte sich zur Waffenruhe bereit – ein Rückzug, der nicht selbstverständlich ist.
Trump erklärte, das iranische Atomprogramm sei „für Jahre“ zurückgeworfen. Tatsächlich sprechen Experten derzeit eher von Monaten. Die iranischen Nuklearpläne wurden nicht ausgelöscht – aber der Preis für ihre Fortsetzung ist gestiegen. Der militärische Schlag hat das Kräfteverhältnis deutlich verschoben – zu Israels Gunsten.
Irans massive Gegenreaktion forderte 28 Todesopfer in Israel. Über 550 Raketen und 1.000 Drohnen schlugen ein – Wohnhäuser, Universitäten und Krankenhäuser wurden getroffen. Die Zerstörung in Städten wie Bat Yam ist verheerend. Und doch: Israel stand. Das Raketenabwehrsystem Iron Dome verhinderte Schlimmeres, das Land reagierte besonnen – und zielgerichtet.
Trump lobte Israels Entscheidung, trotz des iranischen Bruchs der Waffenruhe in den frühen Stunden nicht sofort erneut zuzuschlagen. „Technisch war Israel im Recht“, sagte er – und betonte zugleich, wie stolz er auf Netanjahus Zurückhaltung sei. Ein Lob, das Israel nicht nötig hat, aber das außenpolitische Signal verstärkt: Der jüdische Staat will keine Eskalation um jeden Preis – aber er wird sich nicht einschüchtern lassen.
Mit dem Waffenstillstand rückt auch Gaza wieder stärker in den Fokus. Noch immer halten Terrorgruppen rund 50 Geiseln fest, mindestens 20 davon leben. Trump sieht Fortschritte bei den Verhandlungen über einen Waffenstillstand auch dort. Grundlage ist der sogenannte „Witkoff-Plan“, benannt nach seinem Nahostgesandten: Ein schrittweiser Austausch – lebende und tote Geiseln gegen eine temporäre Feuerpause und die Freilassung palästinensischer Häftlinge.
Doch Hamas verlangt weiterhin ein dauerhaftes Kriegsende – eine Forderung, die Israel zu Recht ablehnt. Ein Abbruch der Operation ohne Zerschlagung der Hamas-Strukturen würde sie stärken und zukünftige Angriffe wahrscheinlicher machen. Ministerpräsident Netanjahu hat klargemacht: Es wird keine Rückkehr zu einem Status quo ante geben, in dem eine islamistische Terrororganisation faktisch als Regierung in Gaza agiert.
Trotz allem diplomatischen Druck – aus Washington, aus Doha, aus Europa – bleibt Israel bei einer klaren Linie: Humanitäre Zugeständnisse ja, Kapitulation vor Terror nein. Diese Haltung wird nicht überall verstanden. Doch sie ist die einzige, die langfristige Sicherheit verspricht – für Israel, aber auch für die palästinensische Zivilbevölkerung, die unter der Herrschaft von Hamas leidet.
Trump spricht von „großem Fortschritt“ in Gaza – politisch mag das stimmen. Aber für Israel geht es nicht um diplomatische Erfolge, sondern um Gerechtigkeit, Sicherheit und das Leben der noch immer verschleppten Zivilisten. Die Waffen mögen schweigen – der Druck nicht.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot
Mittwoch, 25 Juni 2025