„Bringt sie jetzt zurück“ – Geisel-Familien appellieren in Washington an US-Außenminister Rubio

„Bringt sie jetzt zurück“ – Geisel-Familien appellieren in Washington an US-Außenminister Rubio


Sie waren geduldig. Zu lange, sagen sie. Nun fordern Angehörige der Hamas-Geiseln in Gaza ein Ende des Wartens – und setzen auf die Rückkehr von Donald Trump und den Druck von Marco Rubio.

„Bringt sie jetzt zurück“ – Geisel-Familien appellieren in Washington an US-Außenminister Rubio

Der Moment ist ruhig, fast würdevoll – doch in den Augen der Anwesenden lodert eine Verzweiflung, die sich nicht mehr bändigen lässt. Familienangehörige der von Hamas entführten Geiseln haben genug. Bei einem hochrangigen Treffen mit US-Außenminister Marco Rubio in der US-Hauptstadt lassen sie keinen Zweifel daran: „Wir haben lange genug gewartet. Holt sie endlich heim – alle, auf einmal.“

Es war Rubios erstes offizielles Treffen mit den Familien, die seit fast zwei Jahren um das Leben ihrer Liebsten kämpfen. Und es war mehr als Symbolik. Es war ein Aufschrei.

„Wahrer Sieg erst, wenn alle zurück sind“

Rubio machte in dem Treffen deutlich, dass die Rückkehr der noch rund 50 Geiseln aus Gaza nicht nur ein moralischer Imperativ sei – sondern die Bedingung für jeden echten Erfolg Israels in diesem Krieg. Ohne die Geiseln gebe es keinen Sieg, keine Gerechtigkeit, keinen Frieden.

Mit am Tisch saßen bekannte Namen: Moshe Lavi, Schwager des entführten Omri Miran. Ilay David, Bruder des verschleppten Evyatar David. Tzur Goldin, Bruder des im Einsatz gefallenen Hadar Goldin, dessen Leichnam noch immer nicht zurückgeführt wurde. Und Iair Horn, der selbst befreit wurde, während sein Bruder Eitan weiter in Hamas-Gefangenschaft ist.

Sie alle fordern das Gleiche: Keine Phasen, keine Teillösungen, keine faulen Kompromisse. Sondern einen großen, entschlossenen Schritt – jetzt.

Vertrauen in Trumps Rückkehr – und sein Durchsetzungsvermögen

Besonders bemerkenswert: Die Familien äußerten erneut ihr Vertrauen in die Entschlossenheit der Trump-Regierung. Viele sehen in ihr die letzte Hoffnung. „Wir glauben, dass Präsident Trump die Kraft und den politischen Willen hat, eine Lösung herbeizuführen – sofort und ohne halbe Sachen“, hieß es.

Schon Anfang der Woche hatten sie bei einer Kundgebung in Washington öffentlich an Trump appelliert, erneut zu vermitteln – so wie er es mit dem Iran-Israel-Waffenstillstand getan hatte. Ein diplomatischer Erfolg, den sie nun als Hebel für Gaza nutzen wollen.

Trump selbst zeigte sich am Freitag optimistisch: Ein Waffenstillstand in Gaza sei bis nächste Woche möglich. In einer Pressekonferenz im Weißen Haus erklärte er, dass Gespräche laufen und „die Dinge in Bewegung“ seien. Die Angehörigen hoffen, dass in diesem Moment auch das Schicksal ihrer Liebsten neu verhandelt wird.

50 Leben – und die moralische Schuld der Welt

Was leicht in Zahlen untergeht, ist in Wahrheit ein unaussprechliches Leid: 50 Menschen werden weiterhin in Gaza gefangen gehalten. Darunter Zivilist*innen, Kinder, Soldaten, alte Frauen. Einige seit über 600 Tagen. Ursprünglich entführte Hamas am 7. Oktober 2023 rund 250 Menschen. Viele wurden im Rahmen von Abkommen freigelassen oder vom israelischen Militär befreit – aber nicht alle.

Die Angehörigen, die in Washington sprachen, wollen keine Schlagzeilen mehr. Sie wollen kein Mitgefühl. Sie wollen ihre Menschen zurück. Jetzt. Zusammen. Ohne Wenn und Aber.

Sie wissen: Jeder weitere Tag kann der letzte sein. Und sie haben eine Botschaft, die sich nicht mehr zurückhalten lässt – nicht an Israel, nicht an Amerika, nicht an die Welt: „Wer jetzt schweigt, macht sich mitschuldig.“


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Symbolbild


Sonntag, 29 Juni 2025

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