NVIDIA baut Mega-Campus im Norden Israels – Datenzentrum soll Hightech-Herz des Landes stärkenNVIDIA baut Mega-Campus im Norden Israels – Datenzentrum soll Hightech-Herz des Landes stärken
Der Chipriese NVIDIA will bei Yokne’am massiv expandieren – mit einem neuen Supercomputer-Zentrum und Tausenden Jobs. Das Projekt könnte Israels Norden zum nächsten Hightech-Magneten machen.
Der weltweit führende KI- und Chip-Konzern NVIDIA plant einen weiteren bedeutenden Schritt in Israel: Am Sonntag reichte das Unternehmen ein offizielles Interessenbekundungsschreiben (Request for Information, RFI) ein, um zwischen 70 und 120 Dunam Land im Norden Israels zu erwerben. Ziel ist der Bau eines neuen Forschungs- und Rechenzentrums von gigantischen Ausmaßen – mit bis zu 180.000 Quadratmetern Fläche, mehr als doppelt so viel wie Microsofts Campus in Herzliya oder Intels Flaggschiff in Haifa.
NVIDIA will mit dem neuen Campus seine ohnehin starke Präsenz im Land weiter ausbauen. Die geplante Anlage soll in unmittelbarer Nähe zum bestehenden Standort in Yokne’am errichtet werden und auf sofort verfügbares Bauland zugreifen können. Gesucht wird eine Fläche mit guter Anbindung an Verkehrsachsen und öffentliche Infrastruktur – ein klarer Hinweis auf die Ambitionen des Konzerns, den Standort langfristig zu einem zentralen Hightech-Knotenpunkt zu entwickeln.
Expansion in Rekordtempo
Die Pläne folgen nur wenige Monate nach der massiven Erweiterung von NVIDIAs Niederlassung in Tel Aviv. Dort hatte das Unternehmen Ende 2024 zehn weitere Etagen in den Rubinstein Twin Towers angemietet – zusätzlich zu den acht, die bereits 2022 bezogen worden waren. Inzwischen zählt NVIDIA in Israel rund 5.000 Beschäftigte, verteilt auf Büros im ganzen Land.
Der neue Campus soll nicht nur Hunderte Millionen Dollar an Investitionen nach Nordisrael bringen, sondern auch tausende neue Hightech-Stellen schaffen. In Zeiten geopolitischer Spannungen setzt der Technologieriese damit ein klares Zeichen: Israel bleibt für NVIDIA ein zentraler Innovationsstandort im globalen Wettbewerb um künstliche Intelligenz, Supercomputing und Rechenleistung.
Mellanox als Fundament
NVIDIA hat sich in Israel nicht nur als Investor, sondern als integraler Bestandteil des lokalen Tech-Ökosystems etabliert – seit der Übernahme des israelisch-amerikanischen Unternehmens Mellanox im Jahr 2019. Mellanox, Spezialist für Netzwerkhardware, bildet bis heute das Rückgrat von NVIDIAs israelischen Aktivitäten. Aus dieser Basis entstand unter anderem der Supercomputer Israel-1, der es 2024 auf Platz 34 der weltweit schnellsten Systeme schaffte.
Mit dem geplanten Neubau will NVIDIA den nächsten Schritt gehen. Die Frist für Landangebote läuft bis zum 23. Juli – ein Indiz dafür, dass der Konzern das Projekt zügig vorantreiben will. Im Rennen um das „Silicon Valley des Nahen Ostens“ könnte Israels Norden damit bald eine noch wichtigere Rolle spielen.
Technologie, aber auch Symbolik
Die Entscheidung, trotz der angespannten Sicherheitslage im Land weiter zu investieren, ist auch ein politisches Signal. Während viele internationale Unternehmen in der Vergangenheit ihre Investitionen in Israel überdachten oder auf Eis legten, zeigt NVIDIA eine andere Richtung: Vertrauen, Verlässlichkeit und strategisches Bekenntnis zu Israels Innovationskraft.
Mit dem neuen Forschungszentrum könnte NVIDIA endgültig zu einem der größten privaten Arbeitgeber in Israels Tech-Sektor aufsteigen – und Israels Ruf als KI-Standort von Weltrang weiter stärken. Nicht in Tel Aviv oder Herzliya, sondern im Norden – dort, wo neue Ideen bislang zu selten landen. Doch das könnte sich bald ändern.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: By Amir Shtanger (אמיר שטנגר) - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=129312133
Montag, 07 Juli 2025