Houthi-Angriff versenkt griechisches Handelsschiff im Roten Meer

Houthi-Angriff versenkt griechisches Handelsschiff im Roten Meer


Erneuter tödlicher Zwischenfall vor Jemens Küste – Zwei Seeleute sterben nach Drohnenangriff, mehrere vermisst.

Houthi-Angriff versenkt griechisches Handelsschiff im Roten Meer

Ein Handelsschiff ist gesunken. Zwei Seeleute sind tot. Mehrere werden vermisst. Und wieder heißt der Täter: Huthi-Regime. Diesmal traf es den griechisch betriebenen Frachter Eternity C, unter liberianischer Flagge fahrend, vor der Küste Jemens. Die Angreifer kamen mit bewaffneten Schnellbooten und ferngesteuerten Seedrohnen – laut Reedereiangaben war es ein präziser Angriff mit tödlicher Wirkung. Und dennoch: Der Westen schaut weiter zu, als wäre diese neue Realität im Roten Meer eine Naturgewalt und kein politisches Versagen.

Die Attacke ereignete sich am Montagabend. Laut mehreren maritimen Sicherheitsquellen sank das Schiff nach dem Angriff – ein schwerer Treffer in der seit Monaten eskalierenden Kampagne der Huthi-Miliz, die sich selbst als "Solidaritätsakte" mit den Palästinensern in Gaza stilisiert. Eine zynische Umdeutung militärischer Aggression, bei der Zivilisten auf hoher See zu Bauern in einem geopolitischen Machtspiel werden.

Zwei Tote, fünf Gerettete – das Meer wird zur Frontlinie

Ein Teil der Mannschaft sprang mit Schwimmwesten ins Wasser. Fünf Seeleute wurden bislang gerettet, doch mindestens zwei starben – die ersten Toten seit Juni 2024, wie die liberianische Delegation am Dienstag bei einem Treffen der UN-Schifffahrtsorganisation IMO bekannt gab. Die Zahl der getöteten Seeleute durch Huthi-Angriffe im Roten Meer steigt damit auf sechs. Sechs Menschen, deren einziger „Fehler“ es war, eine der wichtigsten Schifffahrtsrouten der Welt zu befahren.

Der jüngste Angriff zeigt erneut: Die Huthi-Miliz agiert nicht als „solidarische Bewegung“, sondern als paramilitärische Proxy-Macht des Iran, mit strategischem Ziel und politischem Kalkül. Die Angriffe richten sich nicht nur gegen israelische oder US-amerikanische Interessen, sondern treffen zunehmend neutrale, oft europäische Schiffe – wie schon beim griechischen Frachter „Sea Champion“, der im Februar 2024 durch eine fehlgeleitete Rakete getroffen wurde.

Die Huthis führen Krieg – die Welt führt Protokoll

Seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 haben die Huthis Dutzende Schiffe angegriffen. Sie behaupten, ihre Angriffe seien „Aktionen der Solidarität“ mit den Palästinensern – doch die Wahrheit ist eine andere: Sie führen einen militärisch organisierten Krieg im Namen Teherans. Die eigentliche Solidarität gilt der Destabilisierung der Region und der gezielten Provokation gegen Israel, die USA und ihre Verbündeten. Die Seefahrt ist zur Geisel dieser Agenda geworden.

Israel reagierte zuletzt am Montag mit Luftschlägen auf Huthi-Ziele im Jemen – die ersten seit fast einem Monat. Die Aktionen Israels stehen dabei nicht im Widerspruch zu internationalen Abkommen: Die im Mai 2025 zwischen den USA und den Huthis vereinbarte Waffenruhe schloss Israel ausdrücklich aus. Ein fragwürdiges Abkommen, das israelische Sicherheit bewusst opfert – und den Aggressoren eine juristische Grauzone schenkt.

Ein Blick auf Europas Blindheit

Warum aber ist es gerade ein griechisches Schiff, das nun versenkt wurde? Weil Europa weiter wegschaut. Während Israel sich wehrt und die USA in begrenztem Maß handeln, bleibt die EU bemerkenswert stumm. Trotz wiederholter Angriffe auf europäische Reedereien, trotz Gefahr für ihre Handelsrouten, trotz unmittelbarer wirtschaftlicher Bedrohung – kein entschlossener Schutzmechanismus, keine kollektive Antwort. Ein moralischer Offenbarungseid für einen Kontinent, der sich gerne als Hüter des Völkerrechts inszeniert.

Schiffe versenken als neue Normalität

Das Versenken der Eternity C ist kein Betriebsunfall. Es ist ein weiterer Baustein in der Strategie der iranisch gestützten Huthis, den internationalen Handel im Roten Meer zu stören – als Mittel zur Erpressung, Einschüchterung und Destabilisierung. Jeder weitere Zwischenfall macht deutlich: Wer heute durch das Bab al-Mandab fährt, betritt eine militärische Grauzone, die längst zum offenen Kriegsgebiet geworden ist.

Die Weltgemeinschaft, insbesondere Europa, muss sich entscheiden: Entweder sie handelt entschlossen gegen diese maritim-terroristische Bedrohung – oder sie akzeptiert, dass Handelsschiffe versenkt werden dürfen, solange die Täter behaupten, es geschehe aus „Solidarität“.

Die Wahrheit ist: Im Roten Meer wird nicht für Gaza gekämpft. Hier wird ein geopolitischer Stellvertreterkrieg geführt – mit tödlichen Folgen für Zivilisten auf See. Das Schweigen darüber ist keine Neutralität, es ist Mittäterschaft.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot


Mittwoch, 09 Juli 2025

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