Hamas blockiert erneut: Warum die Terrororganisation das Leben der Geiseln gefährdet

Hamas blockiert erneut: Warum die Terrororganisation das Leben der Geiseln gefährdet


Israel hat dem katarischen Vorschlag zugestimmt. Doch Hamas spielt weiter auf Zeit – auf dem Rücken der Geiseln und ihrer Familien.

Hamas blockiert erneut: Warum die Terrororganisation das Leben der Geiseln gefährdet

Während israelische Diplomaten mitten am Schabbat in Doha verhandelten, kam aus dem Lager der Hamas nur eines: eine Absage. Die islamistische Terrororganisation hat erneut einen von Katar vorgeschlagenen Geisel-Deal abgelehnt – einen Plan, der nicht nur auf internationalen Druck hin formuliert wurde, sondern auf einer Grundlage, der Israel nach mühevollen Abwägungen zugestimmt hatte. Das Ziel war klar: Menschenleben retten, zumindest zehn lebende Geiseln und die sterblichen Überreste von achtzehn weiteren aus dem Gazastreifen zurückholen. Doch Hamas blockiert – weiter, bewusst, strategisch.

Israel zeigt Bereitschaft – Hamas bleibt starr

Die israelische Delegation reiste mit vollem Mandat nach Doha, wie ein hochrangiger Regierungsvertreter bestätigte. Der Plan, basierend auf der sogenannten Witkoff-Formel, sieht eine 60-tägige Feuerpause vor, begleitet von einem schrittweisen Austausch: Geiseln gegen inhaftierte Palästinenser – ohne öffentliche Zeremonien, ohne politische Show. Eine Vereinbarung, die trotz aller schmerzhaften Zugeständnisse in Jerusalem durchsetzbar wäre.

Doch Hamas, so die israelische Seite, nutzt die Gespräche vor allem für eines: psychologische Kriegsführung. Die Gruppe „schafft Hindernisse“, „weigert sich zu kompromittieren“ und versucht, die Gespräche systematisch zu sabotieren, heißt es aus dem Umfeld des Premierministers. Und tatsächlich: Beobachter vor Ort berichten von acht Gesprächsrunden – getrennt, indirekt, mühsam – mit einem Ergebnis nahe Null.

Ein „Partner“ ohne Interesse an Frieden

Während Israel sich zur Flexibilität bekennt, ist bei Hamas von Kompromissbereitschaft keine Spur. Stattdessen kommt es zu immer neuen Forderungen: vollständiger Truppenrückzug aus Gaza, ungehinderter Zugang für Hilfslieferungen ausschließlich durch UN-Organisationen, und – besonders perfide – eine „echte Garantie“ für eine dauerhafte Waffenruhe. Als ob es ein Anrecht darauf gäbe, dass nach Monaten des Mordens und Folterns niemand mehr zurückschlagen darf.

Israel hingegen versucht einen Mittelweg. Die Armee könnte sich – so der aktualisierte Vorschlag – zumindest aus zentralen Teilen des Südstreifens vorübergehend zurückziehen, etwa aus dem Gebiet zwischen dem Morag-Korridor und dem Philadelphi-Korridor entlang der ägyptischen Grenze. Es ist ein gefährlicher Kompromiss, aber einer, den Israel in Erwägung zieht – um Menschenleben zu retten.

Das eigentliche Ziel: Zeit gewinnen, Druck aufbauen

Doch Hamas spielt ein anderes Spiel. Aus palästinensischen Kreisen heißt es offen, Netanjahu habe seine Delegation ohne Entscheidungsbefugnis nach Katar geschickt. Ein Versuch, Zeit zu gewinnen, während er in Washington weilte? Vielleicht. Doch diese Behauptung ignoriert, dass Israel unter internationalem Druck steht und sehr wohl unter Schmerzen zum Dialog bereit ist – mehr als man von einer Terrororganisation erwarten darf.

Die Wahrheit ist bitter: Hamas geht es längst nicht mehr nur um politische Forderungen. Es geht um Machtdemonstration. Die Verweigerung der Einigung ist eine strategische Botschaft an die eigene Basis: Wir geben nicht auf, wir beugen uns nicht. Doch der Preis ist hoch – er wird bezahlt von den Familien der Geiseln, von den Überlebenden in Gaza und letztlich von der eigenen Bevölkerung, die weiter unter der Gewalt leidet.

Katar, Ägypten, USA: Mediatoren am Limit

Auch die Vermittler wirken zunehmend frustriert. Der katarische Premier, ägyptische Geheimdienstler und der US-Gesandte Brett McGurk haben Tag und Nacht vermittelt – bislang ohne durchschlagenden Erfolg. Der BBC zufolge stehe der gesamte Prozess kurz vor dem Scheitern. „Stillstand“, so ein Verhandler. Ein anderer sagt: „Wir hatten gehofft, dass der amerikanische und katarische Druck schneller Wirkung zeigt.“

Die zentrale Frage bleibt: Was will Hamas wirklich? Wer auf ein diplomatisches Kalkül hofft, irrt. Die Strategie dieser Organisation ist nicht darauf ausgelegt, Vereinbarungen einzuhalten, sondern auf maximale Erpressung. Und je näher der westliche Druck kommt, desto härter werden die Taktiken – auch auf Kosten der eigenen Geiseln.

Israel hat seine Hand ausgestreckt. Trotz aller militärischer Überlegenheit, trotz des tiefen Traumas seit dem 7. Oktober – Jerusalem ist bereit, über 60 Tage den Krieg zu pausieren, um wenigstens einen Teil der Geiseln lebendig zurückzuholen. Doch Hamas will keinen Kompromiss. Sie will Kontrolle, Demütigung, Zermürbung – nicht nur Israels, sondern auch der eigenen Bevölkerung. Es ist ein Spiel mit dem Feuer, das nichts mit Widerstand zu tun hat – und alles mit menschenverachtender Kaltschnäuzigkeit.


Autor: Redaktion
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Samstag, 12 Juli 2025

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