Luftschlag in Hodeida: Israel trifft Huthi-Stellungen – doch der Raketenkrieg geht weiter

Luftschlag in Hodeida: Israel trifft Huthi-Stellungen – doch der Raketenkrieg geht weiter


Erneute Vergeltung für Angriffe auf Tel Aviv und Jerusalem – die Huthi-Miliz feuert unbeirrt weiter, obwohl sie kaum trifft. Israels Geduld wird auf eine harte Probe gestellt.

Luftschlag in Hodeida: Israel trifft Huthi-Stellungen – doch der Raketenkrieg geht weiter

Die israelische Luftwaffe hat am Montag Stellungen der vom Iran unterstützten Huthi-Terroristen in der jemenitischen Hafenstadt Hodeida angegriffen. Der Schlag ist eine direkte Reaktion auf die jüngsten ballistischen Raketenangriffe der Huthi auf Israel – zuletzt am 18. Juli. Zwar verursachen die meisten ihrer Raketen keinen nennenswerten Schaden, doch ihr stetiger Beschuss hat strategische Wirkung: Er zwingt Israel zur ständigen Wachsamkeit – und zeigt, dass der Iran seine Stellvertreterkriege aufrechterhält, koste es, was es wolle.

Seit Beginn des Kriegs gegen die Hamas sind die Huthi die einzige Gruppe, die es geschafft hat, Israel in einem fast durchgehenden Rhythmus mit Raketen aus dem Süden zu bedrohen. Der bisher tödlichste Angriff datiert auf Juli 2024, als eine Huthi-Drohne die israelische Luftabwehr überlistete und in Tel Aviv eine Person tötete. Seitdem verfehlen die Raketen ihr Ziel – doch sie erreichen symbolisch das Herz des jüdischen Staates.

Kein Sieg in Sicht – aber die Front bleibt aktiv

Der Luftschlag am 21. Juli ist nicht der erste, mit dem Israel versucht, die Huthi-Infrastruktur zu treffen. Bereits Anfang des Monats hatte die Armee reagiert – ohne durchschlagenden Erfolg. Die Raketenangriffe gingen weiter: Am 10. Juli ertönten in Tel Aviv und Jerusalem die Sirenen, am 16. Juli sogar im Raum Totes Meer. Der Gegner trifft selten – aber er hört nicht auf.

Die israelische Armee verfolgt mit ihren Einsätzen zwei Ziele: Zum einen sollen Abschussrampen und logistische Einrichtungen zerstört werden, zum anderen sendet Jerusalem ein klares Signal an Teheran – dass jeder Angriff, auch über Proxy-Kräfte, nicht unbeantwortet bleibt. Doch der Schlagabtausch mit den Huthi offenbart eine strategische Schwachstelle: Die begrenzte Wirksamkeit militärischer Vergeltung gegenüber einer zähen, dezentralen Terrorstruktur.

Eine iranische Strategie auf Kosten der Araber

Die Huthi agieren nicht aus eigenen Interessen – sie sind Teil des iranischen Spiels. Teheran nutzt die schiitische Miliz im Jemen, um Israel aus einer weit entfernten, kaum berechenbaren Richtung unter Druck zu setzen. Dabei nimmt der Iran bewusst in Kauf, dass die Huthi militärisch scheitern. Es genügt, dass sie Angst schüren, Ressourcen binden und die israelische Öffentlichkeit verunsichern. In Wahrheit sind die Raketen aus dem Jemen weniger als Waffen gedacht – sie sind politische Botschaften.

Diese Strategie hat nur einmal kurz pausiert: Zwischen Januar und März 2025 – während des Waffenstillstands mit der Hamas – stellten auch die Huthi ihren Beschuss vollständig ein. Es war kein Zufall, sondern zeigt die enge Koordination unter Irans regionalen Verbündeten. Sobald die Hamas wieder angegriffen wurde, starteten auch die Huthi erneut.

Israels Antwort: gezielt, aber nicht endgültig

Der Luftschlag auf Hodeida ist militärisch notwendig – doch er ist keine Lösung. Er mindert vielleicht kurzfristig die Schlagkraft der Huthi, aber er beendet nicht ihren Willen. In einem Konflikt, in dem asymmetrische Gruppen aus sicherer Distanz agieren, ist militärische Überlegenheit allein nicht ausreichend. Was fehlt, ist ein regionaler diplomatischer Druck auf den Iran und seine Stellvertreter – und der wird nicht kommen, solange Länder wie Katar oder Oman sich als neutrale Vermittler geben, während sie die Brandstifter decken.

Israel muss also weiter reagieren, ohne sich in einen Abnutzungskrieg mit drittklassigen Akteuren zu verlieren. Die Luftwaffe wird erneut zuschlagen, wenn es sein muss – aber klar ist auch: Solange die iranische Achse nicht zurückgedrängt wird, bleibt die Huthi-Bedrohung ein Symptom einer viel tiefer liegenden Krankheit.


Autor: Redaktion
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Montag, 21 Juli 2025

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