Internationale Empörung über Gaza: Israel wehrt sich gegen einseitige Schuldzuweisungen

Internationale Empörung über Gaza: Israel wehrt sich gegen einseitige Schuldzuweisungen


Westliche Verbündete fordern Kriegsende – Israels Außenministerium weist Vorwürfe als gefährlich und einseitig zurück

Internationale Empörung über Gaza: Israel wehrt sich gegen einseitige Schuldzuweisungen

Während internationale Stimmen lauter werden, die ein sofortiges Ende des Gaza-Kriegs fordern, reagiert Jerusalem mit scharfer Kritik. Eine gemeinsame Erklärung der Außenminister mehrerer westlicher Staaten – darunter Frankreich, Großbritannien, Japan, Kanada und Australien – wirft Israel eine „inhumane Tötung von Zivilisten“ und eine gefährlich ineffektive Hilfsverteilung vor. In Israel sieht man darin jedoch nicht nur eine gefährliche Verzerrung der Realität, sondern eine Einladung an die Hamas, ihren Krieg gegen israelische Bürger ungestraft fortzusetzen.

Die jüngste Erklärung von 13 Staaten, die gemeinsam eine humanitäre Katastrophe beklagen, markiert einen neuen Tiefpunkt in den diplomatischen Beziehungen. Der Vorwurf: Israels angeblich „tröpfchenweise“ Hilfeleistung und der Tod von über 800 Palästinensern rund um Verteilungsstellen der Gaza Humanitarian Foundation (GHF), einem von Israel und den USA unterstützten Netzwerk, seien „eine Schande für die Menschlichkeit“.

Doch Israels Außenministerium widerspricht entschieden: Diese Aussagen verschleiern laut Jerusalem die Hauptverantwortung der Hamas. Diese sei es, die nicht nur den Krieg begonnen, sondern ihn durch ständiges Ablehnen eines konkreten Waffenstillstandsangebots gezielt verlängert habe. „Während Israel dem Abkommen zugestimmt hat, lehnt Hamas es wiederholt ab – bewusst und zynisch“, heißt es in der offiziellen Stellungnahme.

Zwischen Zynismus und Propaganda: Die Rolle der Hamas

Zugleich wirft Israel der Hamas vor, eine gezielte Desinformationskampagne zu führen, um Israels humanitäre Bemühungen zu sabotieren. „Statt einer Einigung hat sich Hamas für eine Medienstrategie entschieden“, so das Ministerium, „die darauf zielt, Israel zu dämonisieren und die eigene Bevölkerung als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen.“

Dabei geht es nicht nur um die Verteilung von Hilfsgütern, sondern um das grundsätzliche Prinzip humanitärer Arbeit unter Kriegsbedingungen. Die GHF setzt auf private US-amerikanische Sicherheits- und Logistikfirmen, um die Hilfe sicher in den Gazastreifen zu bringen – ein Modell, das Israel als dringend notwendige Alternative zur UN-strukturierten Versorgung betrachtet. Letztere sei, so Israels Vorwurf, in der Vergangenheit immer wieder von der Hamas unterwandert und für militärische Zwecke missbraucht worden.

Die UN hingegen kritisiert das GHF-Modell als intransparent und gefährlich, weil es gegen das Prinzip humanitärer Unparteilichkeit verstoße. Auch europäische Regierungen äußerten zuletzt zunehmend Unmut. Besonders symbolträchtig: Der belgische König Philippe sprach in einer seltenen politischen Intervention von einer „Schande für die Menschheit“ und forderte ein sofortiges Ende des Krieges.

Ein belgischer Tabubruch – und seine Folgen

Die Rede des Monarchen am Vorabend des belgischen Nationalfeiertags schlug hohe Wellen. Dass sich ein König in einem neutralitätsorientierten Verfassungsrahmen derart deutlich politisch äußert, ist ungewöhnlich. Der Vorwurf: Israel töte Zivilisten gezielt und lasse Menschen im Gazastreifen verhungern. Die Rede steht im Kontrast zur bisherigen, zurückhaltenden Linie der belgischen Bundesregierung.

Diese Zuspitzung wird flankiert von einem juristischen Paukenschlag: Zwei israelische Soldaten, die sich privat auf dem Tomorrowland-Musikfestival in Belgien aufhielten, wurden wegen angeblicher Kriegsverbrechen von der Polizei festgenommen. Der Hintergrund: eine Anzeige der antiisraelischen „Hind Rajab Foundation“, die sich auf die Verfolgung israelischer Soldaten spezialisiert hat. Das israelische Außenministerium bestätigte den Vorfall am Montag und sprach von einem politischen Missbrauch europäischer Justizmittel.

Ein Sturm gegen Israel – ohne Hamas beim Namen zu nennen

Die israelische Reaktion fällt entsprechend scharf aus. „Die Erklärung versäumt es, den Druck auf Hamas zu richten“, heißt es unmissverständlich. „Wer die Hamas nicht benennt, schützt sie. Und wer Israel anklagt, ohne die Umstände zu berücksichtigen, verlagert die moralische Schuld auf jene, die sich verteidigen müssen.“

Tatsächlich hat sich Israel in den letzten Wochen wiederholt für einen Waffenstillstand ausgesprochen – allerdings unter der Bedingung, dass Hamas alle Geiseln freilässt und sich entmilitarisiert. Doch genau diesen Punkt ignorieren viele internationale Stellungnahmen. Stattdessen zielen sie auf die Symptome – nicht auf die Ursachen.

So steht Israel erneut international unter Druck – nicht wegen mangelnder Bereitschaft zu verhandeln, sondern weil es sich weigert, seine Sicherheit einem Terrorregime zu opfern. Die moralische und politische Isolation, in der sich Jerusalem derzeit befindet, ist daher nicht das Ergebnis einer verfehlten Politik – sondern einer Weltöffentlichkeit, die den bequemeren Weg wählt: Anklage statt Analyse, Empörung statt Ehrlichkeit.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: By DedaSasha - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=146385158


Dienstag, 22 Juli 2025

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