Dschihad im Wohnzimmer: Israel klagt mutmaßlichen Terror-Unterstützer aus Tuba-Zangaria an

Dschihad im Wohnzimmer: Israel klagt mutmaßlichen Terror-Unterstützer aus Tuba-Zangaria an


Hamas, Al-Qaida, ISIS – und ein Wohnzimmer mit schwarzer Flagge

Dschihad im Wohnzimmer: Israel klagt mutmaßlichen Terror-Unterstützer aus Tuba-Zangaria an

Er ist 65 Jahre alt, lebt in einem israelischen Dorf im Norden – und hat laut Anklage jahrelang offen Sympathien für islamistische Terrororganisationen bekundet. Hamas, Al-Qaida, ISIS: Die Liste der Gruppierungen, mit denen sich der Angeklagte identifiziert haben soll, liest sich wie ein Who-is-Who des globalen Dschihad. Was wie ein Einzelfall wirken mag, wirft ein grelles Licht auf ein wachsendes Problem: die Verbreitung von Terror-Ideologie im Inneren des Landes.

Die Spur der Ermittlungen begann im Netz: Ein Statement des Hamas-Sprechers Abu Obeida – veröffentlicht über das soziale Medienprofil des Mannes – alarmierte Bürger und Polizei. Der Satz, Israel müsse „vom Schmutz der Besatzer gereinigt“ werden, war kein Zitat aus der Geschichte, sondern Teil aktueller Propaganda aus dem Mund eines Hamas-Kommandanten – verbreitet von einem israelischen Staatsbürger.

Die Sicherheitsbehörden reagierten umgehend. Eine Hausdurchsuchung in Tuba-Zangaria, einer arabisch-israelischen Ortschaft im Norden des Landes, förderte Erschreckendes zutage: An der Wohnzimmerwand hing eine ISIS-Flagge, im Haus wurden mehrere Macheten und weitere Waffen sichergestellt. Die Botschaft war unmissverständlich – dieser Mann verehrt nicht nur Terrorgruppen, er bereitete sich offenbar auch physisch auf Gewalt vor.

Am Montag erhob die Staatsanwaltschaft des Bezirks Nord, vertreten durch Anwältin Mai Saker, offiziell Anklage vor dem Amtsgericht in Kirjat Schmona. Der Vorwurf: Aufstachelung zu Terror, Identifikation mit Terrororganisationen und illegaler Waffenbesitz. Die Ermittlungen hätten laut Polizei „klare Hinweise auf tief verankerte Sympathien für mehrere extremistische Organisationen“ ergeben – und zwar nicht nur virtuell.

Der Mann, so die Anklage, habe sich wiederholt mit Gewaltaufrufen identifiziert, dschihadistische Inhalte verbreitet und sich bewusst als Teil einer ideologischen Bewegung inszeniert, die den Staat Israel nicht nur ablehnt, sondern zu seiner Vernichtung aufruft.

Der Fall reiht sich ein in eine bedenkliche Entwicklung: Bereits im Mai wurden drei Araber aus Ar'ara bei Haifa festgenommen – sie hatten der Terrororganisation ISIS die Treue geschworen und Angriffe in Israel geplant. Unter ihnen ein Minderjähriger, der sich laut Anklage bereits seit vier bis fünf Jahren intensiv mit islamistischer Propaganda beschäftigte.

Es zeigt sich: Die Bedrohung durch den Islamischen Staat ist nicht verschwunden – sie hat lediglich ihre Erscheinungsform verändert. Heute wird sie weniger durch große Zellen sichtbar, sondern durch Einzelne, radikalisiert durch Online-Netzwerke, gepusht durch Propaganda aus Gaza, Syrien oder dem Iran.

Die Verherrlichung von Terrorismus, sei es durch das Teilen eines Posts oder das Hissen einer ISIS-Flagge im eigenen Haus, ist keine Meinung – sie ist ein Angriff auf den demokratischen Rechtsstaat. Und sie wird in Israel als solcher behandelt.

Dieser Fall in Tuba-Zangaria mag grotesk erscheinen. Doch er steht symptomatisch für eine unterschätzte Gefahr: Terror beginnt nicht erst mit der Bombe – er beginnt mit der Ideologie. Und diese Ideologie hat längst Wurzeln geschlagen – auch mitten in Israel.


Autor: Redaktion
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Dienstag, 22 Juli 2025

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