„Jetzt jagen sie einfache Soldaten“ – Israel baut Notfallhilfe für bedrohte Reservisten im Ausland auf„Jetzt jagen sie einfache Soldaten“ – Israel baut Notfallhilfe für bedrohte Reservisten im Ausland auf
Israelische Soldaten geraten im Ausland ins Visier antiisraelischer Organisationen – jetzt reagiert der Staat mit einem rechtlichen Schutzschirm.
Der Sommer hätte unbeschwert werden sollen. Musik, Sonne, Tanzen – genau das, was israelische Soldaten nach Monaten im Einsatz so dringend brauchen. Doch für zwei junge Männer endete der Besuch des „Tomorrowland“-Festivals in Belgien abrupt im Polizeiverhör. Der Verdacht: Terrorismus, Kriegsverbrechen, oder zumindest – so lautet das Narrativ mancher Aktivisten – Beteiligung an Israels „Genozid in Gaza“. Tatsächlich war die Wahrheit weit banaler. Doch der Vorfall offenbart ein alarmierendes Muster. Israelische Soldaten – nicht Generäle oder Kommandeure, sondern auch einfache Wehrpflichtige – geraten zunehmend ins Fadenkreuz internationaler Anti-Israel-Kampagnen.
Die israelische Militärjustiz schlägt jetzt zurück – mit einem strategischen, juristischen Gegenzug.
Was früher die Domäne radikaler Nischenbewegungen war, hat sich inzwischen zu einer global organisierten Kampagne entwickelt: Pro-palästinensische NGOs sammeln systematisch Fotos, Namen und Videos israelischer Soldaten, meist aus sozialen Netzwerken. Ihre Absicht ist ebenso klar wie zynisch: Sie wollen internationale Haftbefehle gegen Israelis erzwingen – auf Grundlage von verzerrten Darstellungen, oft völlig ohne juristische Substanz.
Vor allem nach dem Beginn der Operation „Schwerter aus Eisen“ im Oktober 2023 ist diese Taktik eskaliert. Was als juristische Strategie gegen den israelischen Staat begann, zielt längst auf Einzelne. Junge Männer und Frauen in Uniform, die nach ihrem Einsatz mit dem Rucksack durch Europa reisen, werden zur leichten Beute für NGO-Aktivisten und deren Anwälte.
Nicht selten endet das mit einer Festnahme auf einem Flughafen, einem Verhör auf einer Polizeiwache oder einem nächtlichen Anruf bei der israelischen Botschaft – die oft nicht vorbereitet ist, nicht zuständig oder schlicht überfordert. Und der Vorwurf, selbst wenn er sich als falsch erweist, bleibt kleben.
Belgien als Wendepunkt
Der Fall vom Wochenende in Belgien war ein Weckruf. Zwei Israelis, einer davon ein aktiver Soldat, wurden von der Polizei aus der Menge des Tomorrowland-Festivals gefischt – aufgrund einer Anzeige der pro-palästinensischen Stiftung „Hind Rajab“. Erst hieß es, es gehe um das Tragen einer Givati-Fahne. Dann wurde spekuliert, sie hätten sich kriegsverherrlichend verhalten. Doch wie N12 berichtet, hatte der Vorfall mit alldem nichts zu tun: Ein technischer Fehler bei den Festivalbändchen führte zur Verwechslung. Erst im Verlauf der Befragung kam zur Sprache, dass einer der beiden dem Militär angehört.
Das Verfahren wurde eingestellt, beide Männer wurden freigelassen – doch sie verließen Belgien aus Angst vor weiteren Repressalien. Und damit sind sie nicht allein: Mehrere israelische Reservisten und Veteranen berichten seit Monaten von ähnlichen Vorfällen in Spanien, Frankreich, Großbritannien und Südamerika.
Israels Antwort: Rechtsschutz für alle Soldaten – weltweit
Jetzt zieht die israelische Armee die Reißleine. Innerhalb von zwei Wochen soll ein komplett neues Schutzsystem etabliert werden. Initiatorin ist Generalmajorin Yifat Tomer-Yerushalmi, die oberste Militärstaatsanwältin Israels. Ihr Plan: Ein globales Netzwerk aus lokalen Anwälten, das israelischen Soldaten sofortigen Rechtsbeistand bietet – egal ob sie in Thailand, Deutschland oder Belgien festgenommen oder verhört werden.
Das System soll rund um die Uhr funktionieren. Wer betroffen ist, bekommt nicht nur einen Anwalt vor Ort, sondern wird zusätzlich von der Militärjustiz aus Israel betreut. Die Angehörigen der Betroffenen werden nicht mehr alleine gelassen. Statt an diplomatische Vertretungen oder Kommandanten verwiesen zu werden, erhalten sie direkten Kontakt zur militärischen Rechtsabteilung.
Zusätzlich ist die Einrichtung eines zentralen Lagezentrums („Chamal“) geplant, das im Verteidigungsministerium angesiedelt sein soll. Dort werden alle Fälle gesammelt, bewertet und koordiniert. Ziel ist es, nicht nur im Einzelfall zu reagieren, sondern durch Präsenz und Professionalität Abschreckung zu erzeugen.
Die neuen Jäger der sozialen Netzwerke
Ein zentrales Element dieser Bedrohung ist der digitale Raum. Wer heute seinen Dienst in Gaza dokumentiert – sei es mit einem Selfie, einem kurzen Video oder einem Gruppenfoto – kann morgen schon zur Zielscheibe werden. NGOs wie „Law for Palestine“ oder „EuroPal Forum“ speichern systematisch Bildmaterial, versehen es mit Namen und Dienstgraden und werten es aus.
Später, wenn dieselben Personen Urlaub machen oder an Universitäten studieren, folgen Anzeigen. Nicht wegen tatsächlicher Straftaten, sondern als gezielte juristische Waffe. In einem Europa, das zunehmend von populistischer Israelfeindlichkeit geprägt ist, stoßen diese Taktiken leider oft auf offene Türen.
Ein Rechtsschutz, der mehr ist als nur Verteidigung
Die neue Schutzstruktur der IDF ist deshalb nicht nur ein juristisches Instrument, sondern ein politisches Statement: Israel lässt seine Soldaten nicht fallen. Wer in Uniform dient – im Einsatz oder in der Reserve – verdient nicht nur Dank, sondern auch Schutz. Und zwar nicht nur auf dem Schlachtfeld, sondern auch in Flughafengebäuden, Gerichtssälen und Internetforen.
Die Entscheidung, diesen Rechtsschirm zu etablieren, ist überfällig – aber sie kommt nicht zu spät. Denn sie zeigt jungen Israelis, dass ihr Staat sie ernst nimmt. Dass Gerechtigkeit kein leeres Wort ist. Und dass auch in Zeiten von Desinformation und moralischer Verdrehung eines gilt: Israel steht zu seinen Soldaten. Immer.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot X
Mittwoch, 23 Juli 2025