Palästinensischer Terrorist rast in Menschenmenge bei Kfar Yona – acht Verletzte, Täter auf der FluchtPalästinensischer Terrorist rast in Menschenmenge bei Kfar Yona – acht Verletzte, Täter auf der Flucht
Ein junger Mann fährt gezielt in eine belebte Bushaltestelle bei Beit Lid – Polizei bestätigt nationalistischen Hintergrund. Der Attentäter entkommt zu Fuß, eine Großfahndung läuft. Zwei der Opfer sind schwer verletzt.
Ein klarer Morgen, wenige Minuten nach halb zehn, an einem ganz gewöhnlichen Donnerstag. Pendler warten an der Bushaltestelle bei Kfar Yona, als ein Fahrzeug plötzlich beschleunigt, den Bordstein überfährt und direkt in die Menschenmenge rast. Acht Menschen werden verletzt, zwei davon – ein junger Mann und eine junge Frau, beide um die 20 – erleiden mittelschwere Verletzungen an den Gliedmaßen. Was zunächst wie ein Unfall aussieht, wird Minuten später zur Gewissheit: Es war ein gezielter Anschlag.
Die israelische Polizei bestätigte inzwischen offiziell, dass es sich um ein Attentat mit nationalistischem Motiv handelt – ein klassischer Fall palästinensischen Autoterrors. Die Tat erinnert an frühere Angriffe, bei denen einfache Fahrzeuge zur tödlichen Waffe werden. Der Täter flüchtete nach der Tat aus der Region Beit Lid zu Fuß, nachdem er seinen Wagen in einer nahegelegenen verlassenen Bushaltestelle stehen ließ. Ob er allein handelte oder von einem Komplizen eingesammelt wurde, ist derzeit noch unklar.
Mit voller Wucht in den Alltag
Der Anschlag erfolgte gegen 9:25 Uhr an der Straße 57, dem östlichen Eingang von Kfar Yona. Binnen Minuten waren Magen-David-Adom-Rettungskräfte vor Ort. Neben den beiden mittelschwer verletzten Personen erlitten drei weitere Menschen leichte bis mittelschwere Verletzungen, weitere drei nur leichte Blessuren. Sie alle wurden vor Ort versorgt oder ins Krankenhaus Laniado nach Netanya gebracht.
Die Wucht des Angriffs ist nicht nur physisch, sondern auch psychologisch spürbar: Der Täter nutzte einen ganz normalen Morgen, eine Bushaltestelle, einen PKW – und die Gewissheit, dass die Menschen in Israel inzwischen an jeder Ecke mit solcher Gewalt rechnen müssen. Es ist die Einfachheit dieser Form des Terrors, die so schwer zu kontrollieren ist.
Polizei und Armee im Großeinsatz
Unmittelbar nach dem Angriff begann eine umfangreiche Fahndung nach dem Täter. Die Polizei setzt dabei auf eine Kombination aus Hubschraubern, Spürhunden und Bodenkräften. Auch die Sicherheitskräfte der Region Samaria wurden alarmiert: Die IDF hat Checkpoints errichtet und Übergänge abgeriegelt, um eine Flucht in das nahe gelegene palästinensische Gebiet zu verhindern. Notfallteams in benachbarten Gemeinden wie Tzur Yigal und Kochav Yair wurden mobilisiert, um die Suche zu unterstützen.
„Die Hinweise sprechen mit hoher Wahrscheinlichkeit für ein terroristisches Motiv“, sagte Polizeisprecher Aryeh Doron am Vormittag. „Die Ermittlungen laufen, aber wir gehen von einem sogenannten Pch"a-Ereignis (feindlicher Terrorakt) aus.“ Nach einer umfassenden Lageeinschätzung soll Polizeichef Kobi Shabtai die endgültige Einordnung treffen.
Der unterschätzte Terror des Alltags
Weniger spektakulär als Raketen oder Geiselnahmen, aber nicht minder gefährlich: Die sogenannten „Einzeltäteranschläge“ mit Autos oder Messern sind in den letzten Jahren zu einem festen Bestandteil des palästinensischen Terrorrepertoires geworden. Ihre Wirkung ist brutal und perfide zugleich: Sie treffen Zivilisten an Orten, an denen sie sich sicher fühlen – auf dem Weg zur Arbeit, beim Warten auf den Bus, beim Spaziergang.
Die Täter handeln oft spontan, beeinflusst durch Hasspredigten, soziale Medien oder Aufrufe der Hamas und anderer Extremistengruppen. Gerade in Zeiten intensiver politischer Spannungen, wie derzeit zwischen Israel und der Hamas in Gaza, steigt die Gefahr solcher Attacken massiv an.
Während das Sicherheitsestablishment fieberhaft nach dem Täter sucht, stellt sich eine beunruhigende Frage: War das der Auftakt zu einer neuen Terrorwelle im Landesinneren? Die Erfahrung zeigt, dass solche Taten oft Nachahmer inspirieren – vor allem, wenn die Täter entkommen und sich feiern lassen können.
Der heutige Anschlag bei Kfar Yona ist ein bitterer Weckruf: Der palästinensische Terror macht keinen Halt an Stadtgrenzen oder Waffenstillstandslinien. Er nutzt die Lücken im Alltag, zielt auf Unschuldige – und trifft mitten ins Herz einer Gesellschaft, die längst gelernt hat, in ständiger Alarmbereitschaft zu leben.
Was bleibt, ist die Entschlossenheit der israelischen Sicherheitskräfte, den Täter aufzuspüren. Und die Hoffnung, dass er gefasst wird, bevor der nächste auf die Idee kommt, seinem Vorbild zu folgen.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: ZAKA
Donnerstag, 24 Juli 2025