Rakete auf Hilfslieferpunkt bei Rafah – dennoch liefert Israel weiter Nahrungsmittel

Rakete auf Hilfslieferpunkt bei Rafah – dennoch liefert Israel weiter Nahrungsmittel


Trotz gezieltem Raketenbeschuss auf ein Verteilzentrum für Hilfsgüter hat Israel am Donnerstag tausende Lebensmittelpakete im Gazastreifen ausgeliefert. Die Angreifer nehmen bewusst Hungernde ins Visier – und verhindern die Versorgung der eigenen Bevölkerung.

Rakete auf Hilfslieferpunkt bei Rafah – dennoch liefert Israel weiter Nahrungsmittel

Während sich internationale Organisationen bemühen, humanitäre Hilfe für die notleidende Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu koordinieren, wurde am Mittwochabend erneut ein eindeutiges Zeichen der Sabotage gesetzt: Eine Rakete aus dem Raum Khan Yunis schlug rund 250 Meter von einem aktiven Hilfsverteilungspunkt bei Rafah ein – unmittelbar am sogenannten „Morag-Korridor“, einer der wenigen funktionierenden Routen für Lebensmittellieferungen im Süden des Gazastreifens. Die israelische Armee bestätigte am Donnerstag, dass der Angriff keine Verletzten forderte. Der Hilfsbetrieb lief dennoch weiter – eine Demonstration von Standhaftigkeit gegen gezielte Angriffe auf humanitäre Infrastruktur.

Angriff auf die eigene Zivilbevölkerung

Die Sprengladung war offenbar auf einen Ort gerichtet, an dem Menschen Schlange stehen, um Nahrungsmittelpakete zu erhalten. Dass Terrorgruppen wie die Hamas – oder ihr nahestehende Splittergruppen – selbst die letzten noch funktionierenden Hilfsachsen unter Beschuss nehmen, ist nicht nur ein Angriff auf Israel, sondern auf die eigene Bevölkerung. Es ist ein kalkulierter Versuch, Chaos und Mangel zu erzeugen, um anschließend die Schuld dafür dem israelischen Militär oder internationalen Organisationen zuzuschieben.

Dennoch setzte Israel am Donnerstag die Hilfslieferungen fort: Rund 70 LKW mit Lebensmitteln passierten die Übergänge bei Zikim und Kerem Schalom – sowohl in den Norden als auch in den Süden des Küstenstreifens. Im gesamten Gazastreifen wurden laut israelischem Militär zehntausende wöchentliche Essenspakete verteilt.

Tausende Tonnen Hilfe stehen bereit – doch niemand holt sie ab

Nach Angaben der israelischen Koordinierungsstelle für Regierungsaktivitäten in den Gebieten (COGAT) befinden sich derzeit über 800 LKW-Ladungen an Hilfsgütern an den Grenzübergängen – fertig beladen, einsatzbereit, wartend. Allein bei Kerem Schalom stehen laut Luftaufnahmen 950 LKW mit insgesamt rund 2.500 Tonnen Nahrungsmitteln bereit. Doch viele dieser Lieferungen werden nicht abgeholt, weil Hilfsorganisationen vor Ort unter Druck stehen, geplündert wurden oder keinen sicheren Zugang erhalten.

GHF bietet kostenlose Hilfe – doch die UN zögert

Vor diesem Hintergrund erneuerte die von den USA unterstützte Gaza Humanitarian Foundation (GHF) am Mittwoch ihr öffentliches Angebot: Sie sei bereit, Hilfsgüter für UN-Organisationen wie das Welternährungsprogramm kostenlos zu verteilen – und sichere Transporte zu gewährleisten. Die GHF verweist dabei auf die zunehmenden Angriffe und Plünderungen von UN-Konvois in Gaza. Zahlreiche Lieferungen seien nicht angekommen, weil sie unterwegs gestoppt oder beschlagnahmt wurden.

Das Angebot ist nicht nur als Hilfestellung gedacht, sondern auch als Kritik: Teile der internationalen Gemeinschaft scheinen in einem Dilemma zu stecken. Einerseits wird von Israel gefordert, mehr Hilfsgüter zuzulassen – andererseits ignoriert man, dass genau diese Güter auf palästinensischem Boden von extremistischen Gruppen gestohlen, blockiert oder zur militärischen Nutzung zweckentfremdet werden.

Wer will, dass Hilfe ankommt, muss ihre Saboteure benennen

Der Raketenangriff auf einen Hilfspunkt bei Rafah ist mehr als eine militärische Provokation – er ist eine moralische Bankrotterklärung der Täter. Wer Lebensmitteltransporte ins Visier nimmt, nimmt bewusst den Hunger Unschuldiger in Kauf. Die Tatsache, dass Israel weiterhin liefert, trotz Angriffen, trotz Unterschlagungen, trotz internationaler Kritik, ist nicht nur ein humanitärer Akt – es ist auch ein Statement. Es ist ein Appell an alle, die in New York, Brüssel oder Genf mitreden wollen: Verurteilt nicht die, die liefern. Verurteilt jene, die das verhindern.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: IDF


Donnerstag, 24 Juli 2025

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