Gefasst nach fünf Monaten: Terrorist von Bat-Yam-Attentat schwer verletzt lebend verhaftetGefasst nach fünf Monaten: Terrorist von Bat-Yam-Attentat schwer verletzt lebend verhaftet
Er hatte drei Busbomben gezündet und wollte offenbar erneut zuschlagen – jetzt sitzt er. In einer dramatischen Operation wurde der Hamas-Terrorist Abd al-Karim Sanubar in Nablus unter einem Busch gefunden – mit Kopfverletzung, inmitten einer neuen Sprengstoffwerkstatt.
Nach mehr als fünf Monaten intensiver Fahndung gelang den israelischen Sicherheitskräften ein bedeutender Schlag: Abd al-Karim Sanubar, der mutmaßliche Attentäter hinter dem Busbombenanschlag in Bat Yam und Holon im Februar 2025, wurde am Mittwochabend schwer verletzt, aber lebendig festgenommen. Die Verhaftung erfolgte nach einem 19-stündigen Einsatz in der besonders konfliktbelasteten Nabluser Nachbarschaft Rafidiyah – ein Einsatz, der als Paradebeispiel für entschlossene und koordinierte Terrorabwehr gilt.
Die Spur zu Sanubar führte von einem nächtlichen, mysteriösen Knall in Nablus direkt zu einem Gebäude, das sich als Bombenlabor herausstellte. Dort war offenbar ein Sprengsatz detoniert, während der Täter an weiteren Bomben bastelte. Die Explosion verletzte Sanubar am Kopf, woraufhin er in Panik flüchtete – und letztlich unter einem Busch von Einheiten der Grenzpolizei Magav, der Spezialeinheit „Marol“ und dem Inlandsgeheimdienst Schabak entdeckt wurde.
Ein Wettlauf gegen die Zeit – und gegen weitere Anschläge
Das ursprüngliche Attentat vom 20. Februar 2025 war ein geplanter Massenmord. Sanubar hatte drei Busse in Bat Yam mit präparierten Sprengsätzen versehen. Nur der glückliche Umstand, dass die Busse zum Zeitpunkt der Explosion leer waren, verhinderte ein Blutbad. Ein vierter Sprengsatz, entdeckt in der Nähe des Wolfson-Krankenhauses in Holon, konnte noch rechtzeitig entschärft werden. Auf den Bomben hatte Sanubar die Namen hochrangiger Hamas-Terroristen geschrieben, die bei israelischen Luftschlägen getötet worden waren – darunter Mohammed Deif, Yahya Sinwar und Salah al-Arouri. Seine Botschaft: Rache aus Tulkarem.
Diese Signale ließen keinen Zweifel: Sanubar handelte ideologisch motiviert und professionell vorbereitet. Umso dringlicher war sein Aufspüren – denn alles deutete darauf hin, dass der Terrorist längst an weiteren Sprengsätzen arbeitete. Die Explosion in Nablus bewies dies tragisch und lieferte zugleich den entscheidenden Hinweis für seine Ergreifung.
Schon kurz nach dem Knall in der Nacht zum Dienstag begannen israelische Kräfte der Armee, des Schabak und der Grenzpolizei mit gezielten Suchaktionen. Die Gegend rund um Rafidiyah gilt als Rückzugsort militanter Strukturen und ist schwer zugänglich. Während der Operation kam es zu massiven Angriffen durch lokale Palästinenser: Steine, Farbbomben und Flaschen flogen auf die Einsatzkräfte. Diese reagierten mit gezieltem Einsatz von Tränengas und in einigen Fällen mit scharfer Munition, als Soldaten direkt bedroht wurden.
Nachrichtendienstlich gestützt konnte schließlich die Wohnung lokalisiert werden, in der Sanubar seine Bomben gebaut hatte. Die Einsatzkräfte fanden dort weitere fertige Sprengsätze – und vernichteten diese kontrolliert. Die eigentliche Festnahme erfolgte gegen 18:30 Uhr, als Sanubar – mit bandagiertem Kopf – unter einem Busch liegend entdeckt wurde. Trotz seiner Verletzung leistete er keinen Widerstand.
Ein weiteres brisantes Detail: Ein vor kurzem eingereichter Strafantrag gegen Sanubars Bruder offenbarte, dass dieser nicht nur von den Terrorplänen wusste, sondern ihn aktiv unterstützte. Der Bruder hatte ihm 15 Wecker besorgt, um daraus Zeitzünder zu basteln – und trotz Kenntnis des geplanten Attentats geschwiegen. Die Sicherheitsdienste werten dies als Hinweis auf ein familiär gedecktes Netzwerk, das dringend weiter untersucht wird.
Ein ranghoher Offizier kommentierte die Verhaftung: „Sanubar ist ein gefährlicher, kaltblütiger Täter. Seine Ergreifung, kurz bevor er erneut zuschlagen konnte, ist ein bedeutender nachrichtendienstlicher Erfolg.“
Autor: Redaktion
Bild Quelle:
Freitag, 25 Juli 2025