Hamas reagiert empört auf US-Vorwürfe – und will plötzlich wieder verhandeln

Hamas reagiert empört auf US-Vorwürfe – und will plötzlich wieder verhandeln


Nach Rückzug von Israel und den USA aus den Feuerpausengesprächen präsentiert sich die Terrororganisation als kompromissbereit

Hamas reagiert empört auf US-Vorwürfe – und will plötzlich wieder verhandeln

Die Hamas zeigt sich „überrascht“ – wieder einmal. Dieses Mal nicht über die Folgen ihrer Terrorherrschaft, nicht über das Leid in Gaza, das sie selbst verursacht hat, sondern über die Worte des US-Sondergesandten Steve Witkoff. Der hatte der Organisation am Donnerstag vorgeworfen, „nicht in gutem Glauben“ an den Verhandlungen über eine Waffenruhe in Gaza teilzunehmen. Eine Einschätzung, die dazu führte, dass sowohl Israel als auch die USA ihre Delegationen aus den Gesprächen zurückzogen.

Nun meldet sich die Hamas zu Wort – mit einem überraschenden Sinneswandel: Man sei „weiterhin bereit, konstruktiv zu verhandeln“, heißt es in einem offiziellen Statement vom Freitagmorgen. Das Ziel: ein „dauerhafter Waffenstillstand“, wie die Terrororganisation es formuliert. Doch in Jerusalem und Washington dürfte diese plötzliche Gesprächsbereitschaft auf Skepsis stoßen.

Der Bruch: Was Witkoff über Hamas sagt – und was das bedeutet

Steve Witkoff, US-Gesandter für den Nahen Osten, fand am Donnerstagabend klare Worte. Hamas sei „nicht koordiniert“ und handle „nicht ehrlich“, sagte er – eine deutliche Abkehr von der diplomatischen Zurückhaltung, mit der bisher oft agiert wurde. Witkoffs Aussagen gelten als Wendepunkt im bisherigen Vermittlungsprozess. Nicht nur, weil er die Hamas direkt angreift – sondern auch, weil er offen mit „alternativen Optionen“ droht, um die israelischen Geiseln heimzuholen und Gaza zu stabilisieren.

Es war ein Bruch mit dem bisherigen Modus Operandi: Die Verhandlungen über eine Feuerpause, eine Geiselfreilassung und humanitäre Hilfslieferungen steckten ohnehin seit Wochen fest. Doch mit diesem Schritt wird deutlich: Die Geduld der Vermittler ist am Ende. Israels Sicherheitskabinett hatte zuletzt mehrfach gewarnt, dass Hamas Zeit spiele – und diese Zeit will man offenbar nun nicht länger gewähren.

Die plötzliche „Überraschung“ der Hamas

Das Statement der Hamas, das kurz nach Mitternacht veröffentlicht wurde, liest sich wie der Versuch, verlorenes diplomatisches Terrain zurückzugewinnen: „Die Bewegung bekräftigt ihr ernsthaftes Interesse, die Verhandlungen fortzusetzen“, heißt es. Man wolle „Hindernisse überwinden“ und eine „dauerhafte Waffenruhe“ erreichen.

Doch aus israelischer Sicht ist genau das unglaubwürdig. In den letzten Wochen wurden wiederholt Bedingungen gestellt, geändert, widerrufen – und währenddessen schickte die Hamas weiterhin Raketen aus den verbliebenen Tunneln oder Wohnvierteln auf israelische Städte. Der plötzliche Ruf nach Diplomatie wirkt wie eine Flucht nach vorn.

Denn Hamas steht international unter Druck: Ägypten ist zunehmend frustriert über die Blockaden durch die Terrororganisation, Katar hält sich auffällig zurück. Und der Iran, nach der verheerenden Niederlage im Juni, ist derzeit kaum in der Lage, politische Rückendeckung zu geben.

Die Realität in Gaza – und die Geiseln in den Tunneln

Während sich die Hamas auf Pressemitteilungen konzentriert, sitzen über 100 israelische Geiseln weiterhin irgendwo in den Trümmern Gazas fest – teils seit Oktober 2023. Für ihre Familien ist jede diplomatische Geste, jedes leere Versprechen eine weitere Demütigung.

Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist katastrophal, das wissen auch die Verantwortlichen in Ramallah und Doha. Doch Hamas blockiert weiterhin Hilfslieferungen, nutzt zivile Infrastruktur für militärische Zwecke – und instrumentalisiert das Leid der Zivilbevölkerung als Druckmittel. Wer von Waffenruhe spricht, muss zuerst beweisen, dass er sie auch einhalten will.

Der Westen verliert die Geduld – Hamas verliert die Kontrolle

Die Worte Steve Witkoffs markieren mehr als eine Meinungsäußerung. Sie zeigen, dass die Zeit für diplomatische Spielchen vorbei ist. Hamas hatte Gelegenheit, einen glaubwürdigen Weg zur Deeskalation einzuschlagen – und hat sie verspielt. Nun droht ihr ein doppelter Verlust: internationaler Rückhalt und innerpalästinensische Kontrolle.

Israel wiederum wird – wie Witkoff andeutet – seine Optionen neu sortieren. Eine Waffenruhe ohne vertrauenswürdigen Partner ist keine Option. Der Fokus verlagert sich zunehmend von Gesprächen auf Lösungen – notfalls auch einseitige.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: By U.S. Embassy Jerusalem - https://www.flickr.com/photos/46886434@N04/54517476582/, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=165723338


Freitag, 25 Juli 2025

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