Hamas instrumentalisiert Hunger: Israels Armee klärt über Gaza-Krise aufHamas instrumentalisiert Hunger: Israels Armee klärt über Gaza-Krise auf
Die israelische Armee weist Vorwürfe systematischer humanitärer Not zurück – und sieht in der Hungerdebatte eine gezielte Propagandaaktion der Hamas während der Verhandlungen.
Die israelische Armee macht kein Geheimnis aus der aktuellen Lage im Gazastreifen: Die Versorgungslage ist angespannt, aber nicht katastrophal. Es herrscht kein Hunger – so betont es der Sprecher der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) in einer neuen Erklärung – doch die Versorgungslage ist empfindlich gestört. Schuld daran sei nicht zuletzt die Hamas selbst, die das Leid der Zivilbevölkerung gezielt zur Waffe macht.
Seit Beginn des Krieges vor 21 Monaten hat es immer wieder kritische Phasen gegeben. Doch jedes Mal, wenn die Nahrungsmittelversorgung in Gefahr geriet, habe Israel – teils unter massivem logistischem Aufwand – zusammen mit internationalen Hilfsorganisationen Maßnahmen ergriffen, um das Gleichgewicht aufrechtzuerhalten. Auch jetzt bemüht sich die Armee, gemeinsam mit den Vereinten Nationen und anderen NGOs rund 900 LKW mit Hilfsgütern an Verteilungspunkte im Gazastreifen zu bringen. Diese Lastwagen stehen bereits auf der Gazaseite der Grenze und sind durch die IDF autorisiert – blockiert werden sie dennoch.
Hamas bekämpft Hilfsorganisationen – weil sie sich nicht kontrollieren lassen
Ein zentrales Hindernis dabei ist nicht Israel, sondern die Hamas. Insbesondere die unabhängige Gaza Humanitarian Foundation (GHF) gerät zunehmend unter Beschuss durch die Terrororganisation, weil sie sich der Kontrolle durch die Hamas entzieht. Die GHF stellt eine ernsthafte Herausforderung für den Machtanspruch der Hamas dar: Sie verteilt Lebensmittel fair, unabhängig und unbestechlich – das passt nicht in die Logik eines Regimes, das auf Abhängigkeit und Erpressung setzt.
Laut IDF versucht die Hamas derzeit aktiv, die GHF im Rahmen der Verhandlungen auszuschalten. Das Ziel: den internationalen Druck auf Israel erhöhen und gleichzeitig die volle Kontrolle über die humanitäre Infrastruktur zurückerlangen. Die Hungerkrise ist für sie ein politisches Druckmittel, kein tragisches Nebenprodukt der Kämpfe.
Neues Verteilsystem: Israel schließt Hamas-nahe NGOs aus
Ein weiterer Stein des Anstoßes ist das neue Registrierungssystem der IDF für Hilfsorganisationen. Um die Sicherheit zu erhöhen, verlangt die Armee eine gründliche Überprüfung jeder NGO, die im Gazastreifen Lebensmittel verteilen möchte. Dabei wurden mehrere Organisationen entdeckt, die mit der Hamas zusammenarbeiten – sie wurden ausgeschlossen. Andere mussten ihre Strukturen radikal überarbeiten, um weiterhin aktiv bleiben zu dürfen. Diese notwendigen Maßnahmen führten zu Spannungen mit einigen NGOs, die sich nun öffentlich kritischer gegenüber Israel äußern.
Doch für Israel steht fest: Wer humanitäre Hilfe zur Stärkung einer Terrororganisation nutzt, ist kein Teil der Lösung – sondern Teil des Problems.
75 Prozent unter Kontrolle: Neue Realität in Gaza
Inzwischen kontrolliert Israel nach eigenen Angaben rund 75 Prozent des Gazastreifens. Diese neue Realität bedeutet für die dort lebenden Zivilisten erhebliche Einschränkungen – vor allem, weil sie nun auf engem Raum zusammenleben müssen. Das beeinträchtigt Hygiene, Versorgung und Organisation. Doch aus Sicht der IDF hat diese Entwicklung auch positive Effekte: Hamas kann sich nicht mehr frei bewegen, ihre Netzwerke sind gestört, ihre Macht über die Bevölkerung schwindet.
An mehreren Orten übernehmen inzwischen lokale Milizen die Kontrolle – sie sind nicht unter dem Kommando der Hamas, sondern streben eine eigene Ordnung an. Besonders auffällig ist dabei die Gruppe „Abu Shabab“ in Rafah, die zunehmend Einfluss gewinnt und sich offen gegen die Herrschaft der Hamas stellt.
Gezielte Medienstrategie statt echter Katastrophe
Die IDF sieht hinter dem plötzlichen internationalen Fokus auf die Ernährungskrise eine Wiederholung bekannter Hamas-Taktiken: Schon zuvor hatte die Terrororganisation versucht, durch emotional aufgeladene Themen – wie eine angebliche Wasserkrise oder den angeblichen Zusammenbruch der medizinischen Versorgung – Druck auf Israel auszuüben. In beiden Fällen zeigte sich im Nachhinein: Die dramatische Darstellung entsprach nicht der Realität. Krankenhäuser wurden ersetzt, die Wasserversorgung gesichert. Doch die Bilder hatten ihren Zweck erfüllt – Empörung wurde ausgelöst, politische Debatten verschärft.
Jetzt, mit Blick auf eine mögliche Feuerpause, greift die Hamas erneut zu diesem Mittel. Hunger, so makaber es klingt, wird zur Verhandlungsmasse. Die internationale Presse springt darauf an – und genau das ist gewollt.
Israel handelt – während andere reden
Trotz der Angriffe, trotz der Propaganda, trotz der Hindernisse: Israel arbeitet weiter an der Versorgung der Zivilbevölkerung. Mit UN-Organisationen, NGOs und freiwilligen Initiativen. Mit neuen Regeln, aber auch mit neuen Wegen.
Wer die Lage im Gazastreifen bewerten will, muss sich fragen: Wer trägt Verantwortung? Wer liefert Hilfe – und wer verhindert sie? Wer schützt die Menschen – und wer nutzt sie aus? Die Antworten sind unbequem. Aber notwendig.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: GHF
Freitag, 25 Juli 2025