Lieber vom Himmel gedemütigt als vom Hamas-Boden bestohlenLieber vom Himmel gedemütigt als vom Hamas-Boden bestohlen
Während Hamas gegen Luftabwürfe hetzt, ringen die Menschen in Gaza um jede Dose Fleisch – und zahlen dafür ein kleines Vermögen.
In Gaza regnet es wieder Hilfspakete vom Himmel. Flugzeuge aus Jordanien und den Vereinigten Arabischen Emiraten haben am Wochenende 25 Tonnen humanitäre Hilfe über der Küstenenklave abgeworfen – vor allem Nahrungsmittel. Inmitten wachsender Hungersnot stürzen sich verzweifelte Palästinenser auf die Pakete, als hinge ihr Leben davon ab. Denn für viele tut es das. Doch was den Menschen ein letzter Hoffnungsschimmer ist, ist für die Hamas ein Affront. Die Terrororganisation tobt – nicht aus Sorge um die Würde des Volkes, sondern um ihre eigene Kontrolle über Macht, Nahrung und Geld.
Khalil al-Hayya, einer der führenden Köpfe der Hamas, nannte die Luftabwürfe eine „lächerliche Show“, nichts weiter als Propaganda. Der Vorwurf: Die Menge des Abgeworfenen sei verschwindend gering, kaum mehr als der Inhalt eines einzigen Lkw. Doch was Hamas wirklich erzürnt, ist nicht die geringe Menge – sondern der Umstand, dass diese Hilfe nicht mehr durch ihre Hände fließt. Denn was sie nicht kontrollieren kann, kann sie auch nicht verkaufen.
Hamas verlangt „würdevolle Hilfe durch offizielle Übergänge“. In Wahrheit bedeutet das: durch ihre Lagerhallen. Denn wer dort den Eingang kontrolliert, kontrolliert das Überleben – und profitiert davon. Wie bisher. Schon lange werden Lastwagen mit Hilfsgütern umgeleitet, ausgeraubt oder beschlagnahmt, um ihre Ladung zu überhöhten Preisen auf Schwarzmärkten weiterzuverkaufen. 30 entführte Hilfslastwagen verschwinden im berüchtigten „Bermudadreieck von Gaza“ – das scheint Hamas nicht zu schmerzen. Doch wenn eine Dose Corned Beef direkt in die Hände der Bevölkerung fällt, gerät die Fassade ins Wanken.
Vor wenigen Tagen berichteten Anwohner: Eine einzige Konservendose, die aus einem jordanischen Abwurf stammt, kostet mittlerweile 200 Schekel – etwa 50 Euro. Und das, obwohl sie nicht über Hamas-Kanäle gehandelt wurde. Das zeigt: Die Verzweiflung hat längst einen Marktwert. Und Hamas hat dabei ein Problem – denn sie verliert ihren Anteil an diesem lukrativen Geschäft mit dem Hunger.
Zahlreiche Bewohner sprechen inzwischen offen. Einer erklärt: „Jeder, der gegen die Luftabwürfe hetzt, ist entweder ein Dieb oder ein bezahlter Söldner. Sie ärgern sich nur, weil sie das nicht stehlen können.“ Eine andere Bewohnerin fragt sarkastisch: „Ist es weniger entwürdigend, wenn man 30 ganze Lkws voller Hilfe stiehlt, als wenn eine Dose Fleisch aus der Luft fällt?“
Doch nicht nur der Missbrauch der Hilfe, auch der Zynismus im Umgang mit der humanitären Lage offenbart sich immer deutlicher. Der öffentliche Diskurs über Gaza schrumpft laut Bewohnern auf zwei Begriffe: Hilfslieferungen und Abwürfe. „Die Diskussion über das Volk, über das Land, über den politischen Kontext ist verschwunden“, sagt ein Palästinenser. „Hamas hat unsere Träume von einem Staat in einen Traum von einem Mehlsack verwandelt.“ Und so wird aus dem Kampf um Freiheit ein Überlebenskampf um Lebensmittel.
Es gibt auch Kritik an der Logistik: Einigen zufolge seien die nächtlichen Abwürfe in dunkle, gefährliche Gebiete unverantwortlich. In einem der dicht besiedelsten Gebiete der Welt können solche Aktionen Leben gefährden. Dennoch überwiegt der Frust über die Tatsache, dass die Hamas keinen Zugriff mehr hat – nicht über die Methode an sich.
Israel hingegen baut die Hilfe systematisch aus – nicht, um die Hamas zu besänftigen, sondern um der Zivilbevölkerung das nackte Überleben zu sichern. Über vier aktive Grenzübergänge (Kerem Shalom, Zikim, Übergang 96 und 147) gelangen täglich über 180 Lastwagen mit Brot, Mehl, Medizin und weiteren Gütern nach Gaza. Die israelische Armee bleibt dabei im Hintergrund – um nicht ins Visier der Hamas zu geraten und gleichzeitig die logistische Sicherheit zu gewährleisten. Allein über die US-Fonds gesteuerten Verteilzentren wurden zuletzt wöchentlich 1,5 Millionen Hilfspakete ausgeliefert.
Dennoch schließt sich der Kreis: Die zentrale Schwäche der Hamas ist der Kontrollverlust. Sie hat es nicht geschafft, in der internationalen Arena Legitimität zu gewinnen – und verliert nun die interne Kontrolle über das, was sie am meisten brauchte: die Instrumentalisierung des Leids. Eine Bewohnerin bringt es bitter auf den Punkt: „Israel hat der Hamas die Hungerkarte aus der Hand geschlagen. Was bleibt ihr jetzt noch, außer die Geiseln?“
Die Hamas, einst lautstark auftretend als „Widerstandsbewegung“, hat sich in eine Organisation verwandelt, die Lebensmittel lieber verschwinden lässt als sie freizugeben, wenn sie keine Provision kassiert. Und wer in Gaza nicht mit ihr teilt, wird diffamiert oder bedroht. Ein letztes Zitat bringt den moralischen Bankrott der Hamas auf den Punkt: „Das hier ist keine Politik mehr – das ist kollektiver Selbstmord.“
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot
Montag, 28 Juli 2025