Reza Pahlavi in München: Der Tag, an dem Irans Opposition erwachsen wurde

Reza Pahlavi in München: Der Tag, an dem Irans Opposition erwachsen wurde


Zum ersten Mal seit 1979 sprechen iranische Oppositionelle mit einer Stimme – und senden ausgerechnet aus Deutschland ein unmissverständliches Signal an Teheran: Die Islamische Republik steht vor dem Ende.

Reza Pahlavi in München: Der Tag, an dem Irans Opposition erwachsen wurde

Am 26. Juli 2025 geschah in München, was jahrzehntelang unmöglich schien. Über 500 iranische Exilanten, Dissidenten, Aktivisten, Intellektuelle, Künstler und Vertreter ethnischer Gruppen kamen im Rahmen der „Konvention für nationale Kooperation zur Rettung Irans“ zusammen – auf Einladung von Kronprinz Reza Pahlavi, dem ältesten Sohn des letzten Schahs. Es war nicht nur die größte, sondern auch die ideologisch breiteste Versammlung der iranischen Opposition seit dem Sturz der Monarchie vor 46 Jahren. Und sie war historisch.

Pahlavi sprach mit Klarheit und Schärfe. In einer flammenden Rede, die eher einem politischen Befreiungsmanifest glich als einer Routineansprache, erklärte er: „Ali Khamenei muss wissen: Sein Regime zerfällt.“ Die Botschaft war nicht allein für das unterdrückte Volk im Iran gedacht – sondern für die gesamte freie Welt, die jahrzehntelang tatenlos zusah, wie die Islamische Republik ihre Bürger knechtete, Dissens unterdrückte, und den Nahen Osten mit Terror destabilisierte.

Wer war dabei – und warum das zählt

Was in München stattfand, war kein abgehobener Elitenzirkel. Es kamen Vertreter aller Lager: Monarchisten, Republikaner, Linke, Konservative, Angehörige religiöser Minderheiten, Sunniten, Christen, Bahai, Kurden, Belutschen, Luren, Bakhtiari. Auch Opfer des Regimes, Ex-Gefangene, prominente Dissidenten und Angehörige politischer Häftlinge waren dabei. Politische Aktivisten wie Vahid Bahmani, Sportlegenden wie der Ringer Tayeb Azmoudeh, Journalisten wie Moloud Hajizadeh – sie alle trugen zur Würde und Glaubwürdigkeit dieses Treffens bei.

Besonders bewegend: Ein Audio-Gruß politischer Gefangener aus dem berüchtigten Teheraner Großgefängnis, die aus ihren Zellen heraus Reza Pahlavis Führungsrolle in einem möglichen Übergangsprozess unterstützten. Das war keine bloße Konferenz – es war ein kollektives Aufbegehren gegen die Diktatur.

Der fünfstufige Plan zur Befreiung

Pahlavi stellte in München nicht nur Forderungen, sondern präsentierte einen strategisch klar durchdachten, fünfteiligen Plan:

  1. Maximaler Druck auf das Regime: Das Mullah-Regime ist international isolierter denn je. Wirtschaftlich bankrott, militärisch angeschlagen, gesellschaftlich verhasst. Pahlavi sieht die Gunst der Stunde gekommen.

  2. Maximale Unterstützung für das iranische Volk: Laut Pahlavi wächst der politische Wille westlicher Regierungen, die Demokratiebewegung nicht nur moralisch, sondern auch praktisch zu unterstützen.

  3. Maximale Überläuferquote: Bereits jetzt, so behauptet er, stehen viele Funktionäre, Soldaten und Bürokraten in Kontakt mit der Opposition. Die Fluchtbewegung aus dem Inneren des Systems sei in vollem Gange.

  4. Maximale Mobilisierung und Organisation: Die Zahl der kooperierenden Gruppen habe sich seit dem letzten Treffen im Februar verdreifacht – ein Zeichen wachsender Einigkeit.

  5. Plan für die Zukunft: Das Iran Prosperity Project (IPP) skizziert detailliert, wie ein Übergang geregelt und ein neuer Staat aufgebaut werden könnte – mit Notfallregierung und einem provisorischen Nationalen Aufstandsrat.

Kein politisches Amt – aber moralische Führung

Pahlavi betonte erneut: Er will kein Präsident sein, keine Macht an sich reißen. Er will Strukturen schaffen, in denen Iranerinnen und Iraner frei wählen können, wer sie vertritt. Seine Rolle sieht er als Brückenbauer, nicht als Machthaber. Das unterscheidet ihn deutlich von vielen Exilpolitikern – und erhöht seine Glaubwürdigkeit.

Diese Bescheidenheit, gepaart mit strategischer Weitsicht, könnte sich als entscheidender Vorteil erweisen. Denn während das Regime in Teheran in Fraktionskämpfen versinkt, ein Nachfolger für den gebrechlichen Khamenei gesucht wird und die Revolutionsgarden mit Machtverlust rechnen müssen, bietet Pahlavi ein konkretes Gegenmodell: einen säkularen, demokratischen, geeinten Iran.

Deutschland im Fokus – nicht zum ersten Mal

Ironischerweise fand dieses Ereignis ausgerechnet in Deutschland statt – jenem Land, dessen Regierung Pahlavi Anfang des Jahres gleich zweimal von der Münchner Sicherheitskonferenz wieder ausgeladen hatte. Ein Affront, der international für Empörung sorgte. Umso entschlossener nutzte der Kronprinz nun dieselbe Stadt, um ein historisches Gegenbild zu zeichnen.

Dabei verwies er auch auf die militärischen Niederlagen der Islamischen Republik im jüngsten 12-Tage-Krieg gegen Israel. Die IRGC, einst mächtigste Truppe der Region, sei laut Pahlavi nicht einmal mehr in der Lage, Irans Luftraum zu verteidigen. „Ein viel kleineres Land hat ihnen gezeigt, wie verwundbar sie sind“, sagte er – ein kaum verhohlener Verweis auf Israels erfolgreiche Luftoperationen.

Hoffnung als Waffe

Am Ende seiner Rede rief Pahlavi den Zuhörern zu: „Wir sind eine große Nation. Wir werden Iran zurückerobern. Es lebe Iran!“ Es war ein Moment, in dem viele im Saal Tränen in den Augen hatten. Nicht aus Nostalgie, sondern aus Hoffnung – Hoffnung auf ein freies, modernes, starkes Iran.

Ob dieses historische Treffen tatsächlich den Beginn einer echten Wende markiert, wird sich zeigen. Doch die Münchner Konvention hat eines bewiesen: Die iranische Opposition lebt – und sie ist bereit, Verantwortung zu übernehmen. Nicht mehr nur als Opfer, sondern als Gestalter der Zukunft.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot X @PahlaviReza


Montag, 28 Juli 2025

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