„Hunger in Gaza“? Bilder vom Markt widersprechen der UN – und zeigen ein anderes Problem

„Hunger in Gaza“? Bilder vom Markt widersprechen der UN – und zeigen ein anderes Problem


Früchteberge, israelische Konserven, Schekel in bar – während internationale Organisationen von Hungersnot sprechen, blüht in Gaza das Geschäft mit Lebensmitteln. Nur: Wer kauft sie, wer verdient daran – und wer verhungert trotzdem?

„Hunger in Gaza“? Bilder vom Markt widersprechen der UN – und zeigen ein anderes Problem

Marktszenen mitten im Krieg. Lächelnde Verkäufer, stapelweise Melonen, Dosen mit hebräischer Aufschrift. Der Al-Sahaba-Markt in Gaza-Stadt ist – trotz allem – geöffnet. Und das zeigt vor allem eines: Hunger ist dort kein Naturphänomen.

Die Bilder gehen am Montag viral. Sie stammen vom palästinensischen Fotografen Majdi Fathi und zeigen den Al-Sahaba-Markt im Zentrum Gazas. Händler preisen Obst an, Kunden schlendern mit Plastiktüten vorbei, Kinder naschen Feigen. Zwischen all dem: israelische Waren, israelisches Geld, israelische Hilfe. Und genau das bringt viele in Israel auf die Palme – aber aus einem anderen Grund, als man denken könnte.

Denn die Aufnahmen erscheinen nur wenige Stunden nach einer weiteren Hilfslieferung per Luftbrücke durch die israelische Armee. Gemeinsam mit Jordanien und den Vereinigten Arabischen Emiraten ließ das IDF-Kommando COGAT am Sonntag 20 große Hilfspakete mit Lebensmitteln über dem Gazastreifen abwerfen – zusätzlich zu einer offiziellen täglichen Waffenruhe von 10 bis 20 Uhr, die gezielt für humanitäre Korridore genutzt wird. Es gibt also Essen. Es gibt Hilfe. Es gibt sogar Pausen im Krieg. Und doch heißt es weiter aus UN-Kreisen: In Gaza herrsche Hungersnot.

Trump widerspricht Netanjahu – aber auch der UN

Sogar US-Präsident Donald Trump, ein Verbündeter Israels, fand am Montag drastische Worte: „Ich stimme Netanjahu nicht zu. Die Menschen in Gaza sehen sehr hungrig aus.“ Gemeint war eine frühere Aussage Netanjahus, in der dieser der UN vorwarf, „eine Lüge“ zu verbreiten, indem sie Israel beschuldige, Hilfe zu verweigern. Der Premier betonte: „Es gibt sichere Routen, es gibt tägliche Pausen, es gibt keine Ausreden mehr.“

Doch was sehen wir nun? Ein Markt mit Lebensmitteln. Ein Markt, der funktioniert. Ein Markt, auf dem – und das ist entscheidend – nicht die Armen einkaufen, sondern die, die es sich leisten können. Und genau darin liegt die Tragödie.

Denn inmitten der eskalierenden Lage haben sich in Gaza neue Machtstrukturen gebildet. Hamas-Kader, Schmuggler, Zwischenhändler und Influencer mit Terrorverbindungen bereichern sich an der Not der Bevölkerung. Hilfsgüter verschwinden, Spenden landen auf TikTok-Konten, während manche Palästinenser verhungern und andere mit importierten Feigen handeln. Die UN klagt „Hunger“. Israel zeigt „Handel“. Beide haben recht – und beide blenden etwas aus.

Die Krise ist nicht Mangel – sondern Macht

Der Al-Sahaba-Markt ist kein Symbol für Überfluss, sondern für Kontrolle. Wer heute in Gaza einkaufen kann, gehört entweder zu den Strukturen der Hamas oder arrangiert sich mit ihnen. Viele der israelischen Waren, die dort auftauchen – Konserven, Öl, Gebäck – wurden über kontrollierte Übergänge geliefert, mit dem klaren Ziel, sie an Bedürftige weiterzugeben. Doch sie landen im Handel – zu Preisen, die für normale Familien unerschwinglich sind.

Der frühere Gouverneur Mike Huckabee brachte es auf X/Twitter zynisch auf den Punkt: „Warum will Hamas die GHF-Methode (gezielte Hilfslieferungen über Militärkoordination) stoppen? Weil sie das Essen nicht plündern kann?“ Und weiter: „Jeffrey Dahmer war auch kein Sternekoch.“ Polemik? Ja. Aber nicht aus der Luft gegriffen.

Was bleibt, ist ein doppeltes Bild: Eine Bevölkerung zwischen Not und Normalität. Ein Markt, der floriert – aber nicht für alle. Eine internationale Gemeinschaft, die Israel verteufelt – und dabei übersieht, dass Hunger auch das Ergebnis von Machtmissbrauch ist.

Wer Gaza helfen will, muss Hamas entmachten. Wer helfen will, muss Fragen stellen: Wer profitiert? Wer kontrolliert? Wer entscheidet, ob ein Kind heute isst – oder nicht?

Denn Essen gibt es. Nur nicht für jeden.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: TPS


Montag, 28 Juli 2025

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