Hisbollahs Kalkül: Warum der Libanon jetzt gefährlich nahe an einem Flächenbrand steht

Hisbollahs Kalkül: Warum der Libanon jetzt gefährlich nahe an einem Flächenbrand steht


Der Terror militanter Gruppen wird neu organisiert – während das Leid der Zivilbevölkerung zur Nebensache verkommt

Hisbollahs Kalkül: Warum der Libanon jetzt gefährlich nahe an einem Flächenbrand steht

Die Meldung kam beiläufig – und doch ist sie ein Alarmsignal erster Ordnung: Die vom Iran gesteuerte Terrororganisation Hisbollah hat in den letzten Stunden den militärischen Alarmzustand ausgerufen. „Bereitet euch auf jedes Szenario vor“, lautet der interne Befehl an die Milizen. Während Israel einen gezielten Schlag gegen ranghohe Mitglieder der Radwan-Eliteeinheit führte, rüstet die andere Seite psychologisch auf. Was hier als „Vorbereitung“ verkauft wird, ist in Wahrheit die Vorbereitung auf Eskalation – mitten im Schwebezustand des scheinbaren Waffenstillstands.

Der Mythos vom Friedensabkommen

Seit dem vorgetäuschten „Waffenstillstand“ im vergangenen November hat es in Wahrheit keinen Frieden gegeben. Die Hisbollah hat fast täglich gegen die Vereinbarungen verstoßen, Raketen auf israelisches Gebiet abgefeuert, Infiltrationsversuche unternommen und Aufklärungsdrohnen geschickt. Die Antwort Israels? Zielgerichtet, präzise, zurückhaltend – aber auch unmissverständlich. Wer Grenzen verletzt und Leben bedroht, wird ausgeschaltet. So auch am Wochenende, als Muhammad Haidar Abboud, ein leitender Terrorist der Radwan-Einheit, gemeinsam mit einem Artilleristen in Debaal im Südlibanon eliminiert wurde. Beide planten nachweislich neue Angriffe gegen Israel. Der Schlag war ein Zeichen – und eine Warnung.

Strategiewechsel mit toxischer Botschaft

Parallel zur militärischen Mobilmachung streicht die Hisbollah plötzlich eine ihrer langjährigen Maßnahmen zur Propaganda und „Sozialbindung“: Universitätsstipendien für Familien gefallener Terroristen. Was sich zunächst wie eine Budgetkürzung aus Geldmangel anhören mag, ist in Wahrheit Teil einer taktischen Neuausrichtung. Der Feind reorganisiert sich, rationalisiert seine Strukturen – aber nicht, um den bewaffneten Kampf zu beenden. Laut Reuters plant die Führung eine strategische Neuaufstellung, um sich langfristig als politische Kraft zu etablieren, ohne ihre Waffen völlig niederzulegen. Ein gefährliches Manöver: Es geht nicht um Abrüstung, sondern um Anpassung. Und der Westen schaut – wie so oft – dabei zu.

Wenn Terror sich tarnt

Die Hisbollah versteht es meisterhaft, ihre kriegerischen Absichten zu verschleiern. Man redet von „nationalem Widerstand“, schwingt sich zur sozialen Wohltäterin auf, kritisiert Israel für jeden Verteidigungsschlag – während man gleichzeitig zivile Infrastruktur für militärische Zwecke missbraucht, Kinder als Schutzschilde instrumentalisiert und den Libanon in Geiselhaft hält. Wer heute behauptet, die Hisbollah wolle nur ihr Territorium verteidigen, ignoriert nicht nur deren eigene Erklärungen, sondern auch deren konkrete Handlungen. Die Wiederherstellung der Radwan-Strukturen entlang der Grenze zu Israel ist kein Defensivkonzept – sie ist Kriegsvorbereitung.

Israels Position: Klar und konsequent

Die israelische Armee hat in ihrer Mitteilung deutlich gemacht, dass sie auf jeden Verstoß gegen das Abkommen reagieren wird. Diese Haltung ist nicht aggressiv, sondern notwendig – denn wer auf Terror nicht antwortet, lädt ihn ein. In der aktuellen Lage ist es Israels Pflicht, die Bevölkerung im Norden zu schützen, auch wenn das bedeutet, punktuelle Schläge gegen aufrüstende Terroristen im Libanon zu führen. Es ist kein Geheimnis: Sollte Hisbollah ihre Drohungen wahr machen, wird Israel nicht zögern, umfassend zurückzuschlagen.

Die Frage an Europa: Wann endet das Schweigen?

Während Hisbollah aufrüstet und ihre Terror-Infrastruktur restrukturiert, bleibt es in den europäischen Hauptstädten erschreckend ruhig. Keine klare Verurteilung, keine Sanktionen, keine politische Isolation. Stattdessen reden manche Diplomaten immer noch von „zwei Seiten“, als sei das Massaker vom 7. Oktober nicht längst Beleg genug, dass Terrororganisationen wie Hamas und Hisbollah keine Partner für Dialog, sondern Gegner jedes zivilisierten Zusammenlebens sind. Wer diese Gruppen verharmlost, trägt Mitverantwortung für ihr Erstarken.

Ein Pulverfass am Rande des Mittelmeers

Der Südlibanon gleicht einem Minenfeld – nicht nur im wörtlichen, sondern auch im politischen Sinne. Solange die internationale Gemeinschaft Hisbollah nicht als das behandelt, was sie ist – ein bewaffneter Arm des iranischen Expansionsstrebens –, bleibt die Region gefährlich instabil. Israel hat kein Interesse an einem Krieg im Norden. Aber es wird sich nicht erneut überraschen lassen. Und es wird nicht zusehen, wie seine Bevölkerung aus dem Hinterhalt bedroht wird.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: By Harout Arabian from Bourj Hammoud, Lebanon - The flag of Hizbollah, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4664859


Dienstag, 29 Juli 2025

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