Terrorvideo zeigt israelischen Geisel Rom Breslavski – und lässt eine Familie zerbrechenTerrorvideo zeigt israelischen Geisel Rom Breslavski – und lässt eine Familie zerbrechen
Ein neuer Propagandafilm des Islamischen Dschihad zeigt den verschleppten Rom Breslavski in erschütterndem Zustand. Seine Familie spricht vom Moment des Zusammenbruchs – und fordert endlich Taten von Israels Führung.
Es sind sechs Minuten, die kaum auszuhalten sind – für die Familie von Rom Breslavski, für jeden, der sich erinnert, was am 7. Oktober 2023 geschah. Ein neues Video, veröffentlicht von der Terrororganisation Islamischer Dschihad, zeigt den israelischen Geiselnehmer in einem zutiefst geschwächten Zustand. Gefilmt vermutlich kurz bevor der Kontakt zu seinen Entführern angeblich „abgebrochen“ sei, wie die Gruppe vor einigen Tagen behauptete.
Die psychologische Kriegsführung gegen die israelische Gesellschaft geht weiter – und trifft ihre Opfer dort, wo es am meisten schmerzt: bei den Angehörigen der Verschleppten. Im Video schreit Rom um Hilfe. Wie lange der Clip zurückliegt, ist unklar. Die Organisation behauptet, das Material sei kurz vor dem „Verlust des Kontakts“ zur Tätergruppe entstanden.
Ein stiller Hilferuf, der mehr über uns sagt als über sie
Israels Medien, darunter N12, verzichteten bewusst darauf, Ton oder Bildteile zu zeigen – aus Respekt vor der Familie und um keine Plattform für Terrorpropaganda zu bieten. Klar ist jedoch: Der Zustand von Rom Breslavski ist dramatisch. „Sie haben ihn gebrochen“, sagt seine Familie. Und es klingt nicht nach Vorwurf, sondern nach einem stillen Eingeständnis einer tiefen Verzweiflung.
Vor etwa zehn Tagen hatte der Islamische Dschihad behauptet, der Kontakt zu Rom und seinen Entführern sei abgerissen. Seitdem leben seine Angehörigen in absoluter Ungewissheit – und ohne ernsthafte Antworten seitens der politischen und militärischen Führung. „Wir wissen nicht, wo unser Sohn ist. Niemand weiß es. Weder die Armee noch der Dschihad“, so die Familie.
Ein Held von Re’im – vergessen und ignoriert?
Rom war einer der Sicherheitshelfer auf dem Nova-Musikfestival bei Re’im. Augenzeugen berichten, wie er versuchte, andere vor der Entführung zu retten. Einer von ihnen, Mark Mizrachi, beschreibt Roms Mut: „Er stellte sich bewaffneten Arabern entgegen, forderte uns auf, Steine und Stöcke zu sammeln – und es funktionierte. Sie zogen sich zurück.“ Rom versuchte auch, zwei Mädchen zu retten, indem er ihre Leichen zurückzog, um zu verhindern, dass sie nach Gaza verschleppt würden. Dann schlug eine RPG-Rakete ein – und seitdem ist er verschwunden.
„Habt ihr unseren Rom überhaupt gesehen?“
Seine Familie hat keine Geduld mehr für politische Floskeln oder vertröstende Bürokratie. „Alle reden vom Hunger in Gaza – aber habt ihr unseren Rom gesehen? Der bekommt nichts. Kein Essen, keine Medikamente, keine Menschlichkeit. Er ist vergessen worden.“
Die Angehörigen verlangen eine persönliche Unterredung mit Israels Verteidigungsminister, dem Armeechef und Premierminister Benjamin Netanjahu. Bislang sei nur Gal Hirsch auf ihre Botschaften eingegangen – aber auch er habe keine Antworten.
„Rom ist ein Symbol für alle Entführten“, sagt die Familie. „Er hält seit 664 Tagen durch. Auch der stärkste Mensch hat einen Punkt, an dem er bricht. Jetzt war er es. Bringt sie alle endlich nach Hause.“
„Wir bitten Präsident Trump“
Am Ende der verzweifelten Erklärung wendet sich die Familie direkt an den amtierenden US-Präsidenten Donald Trump: „Wir flehen Sie an – bringen Sie uns unseren Sohn zurück.“
Es ist ein Satz, der tief sitzt. Weil er zeigt, wie groß das Misstrauen in die eigene Regierung inzwischen geworden ist. Weil sich Eltern eines entführten jungen Mannes nur noch an einen ausländischen Präsidenten wenden, in der Hoffnung, irgendjemand könnte handeln.
Denn das, was bleibt, ist die sechsminütige Zerstörung eines Menschen im Terrorvideo – und die Stille danach.
Autor: Redaktion
Bild Quelle:
Freitag, 01 August 2025