Verzweifelte Eile vor Israels möglichem Einmarsch in Gaza-Stadt – Vermittler drängen auf Abkommen

Verzweifelte Eile vor Israels möglichem Einmarsch in Gaza-Stadt – Vermittler drängen auf Abkommen


Kurz vor einer möglichen israelischen Offensive in Gaza-Stadt intensivieren die USA, Katar und Ägypten ihre Bemühungen um eine Waffenruhe. Auf dem Tisch liegen weitreichende Pläne – doch Israels Skepsis gegenüber den Absichten der Hamas bleibt.

Verzweifelte Eile vor Israels möglichem Einmarsch in Gaza-Stadt – Vermittler drängen auf Abkommen

In den diplomatischen Hinterzimmern des Nahen Ostens herrscht derzeit ungewöhnliche Betriebsamkeit. Mehrere internationale Vermittler – allen voran Vertreter aus den USA, Katar und Ägypten – versuchen fieberhaft, noch vor einem möglichen israelischen Militäreinsatz in Gaza-Stadt ein umfassendes Abkommen zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas zu erreichen.

Nach Informationen arabischer Medien wird derzeit über ein umfangreiches Paket verhandelt: Es soll die Freilassung der noch in Gaza verbliebenen Geiseln – etwa 50 an der Zahl, von denen weniger als die Hälfte nach über 650 Tagen Gefangenschaft vermutlich noch am Leben ist – ebenso umfassen wie einen vollständigen Abzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen. Darüber hinaus steht angeblich die Verbannung führender Hamas-Militärkommandeure ins Ausland im Raum, begleitet von der Bildung einer sogenannten „technokratischen“ Verwaltung für den Streifen. Diese Verwaltung würde durch eine Polizeieinheit unterstützt und den Wiederaufbau organisieren.

Zunächst sprechen die Vermittler nur untereinander über diese Vorschläge, bevor sie sie den Konfliktparteien offiziell vorlegen. Aus diplomatischen Kreisen verlautet, dass es Bewegung bei der Hamas gebe – zumindest auf dem Papier. Israelische Regierungsstellen hingegen warnen davor, diesen Signalen zu viel Gewicht beizumessen. „Unser Konflikt ist mit der Hamas, nicht mit den Vereinigten Staaten“, sagte ein Regierungsvertreter in Jerusalem, „aber die Kluft zwischen unseren Positionen ist gewaltig. Von einem umfassenden Abkommen zu reden, ist zum jetzigen Zeitpunkt wenig realistisch.“

Parallel zu diesen Abstimmungen plant der US-Sondergesandte Steve Witkoff ein Treffen mit Katars Premierminister Sheikh Mohammed bin Abdul Rahman Al Thani. Nach US-Medienberichten soll dabei ein gemeinsamer Vorschlag für eine Waffenruhe und einen Geiselaustausch erarbeitet werden, der innerhalb der kommenden zwei Wochen beiden Seiten präsentiert wird.

Ein weiteres Diskussionsfeld ist die Rolle Ägyptens und Katars. Beide Länder brachten jüngst ein Modell ins Gespräch, das die gleichzeitige Freilassung aller Geiseln – lebend oder tot – mit einem Ende der Kampfhandlungen und einem Rückzug der IDF verbindet. Eine der größten Hürden: die Entwaffnung der Hamas. Während manche Vermittler über ein „Einfrieren“ der Waffen sprechen, um der Hamas ein Gesichtsverlust zu ersparen, betont Jerusalem, dass jede Lösung ohne vollständige Abrüstung die Sicherheit Israels gefährden würde.

Die Hamas selbst lehnt jede künftige Verwaltungsstruktur, die nicht unter ihrer Kontrolle steht, kategorisch ab. Eine von arabischen Staaten eingesetzte Übergangsregierung bezeichnete sie bereits als „verlängerten Arm der Besatzung“. In Israel verstärkt dies den Eindruck, dass die derzeitigen Gespräche zwar intensiv sind, aber an den grundsätzlichen Realitäten vor Ort scheitern könnten – und dass die militärische Option in Gaza-Stadt deshalb weiter ernsthaft vorbereitet wird.


Autor: Redaktion
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Sonntag, 10 August 2025

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