Israels Armee bereitet nach Kabinettsbeschluss Einnahme von Gaza-Stadt vorIsraels Armee bereitet nach Kabinettsbeschluss Einnahme von Gaza-Stadt vor
Das israelische Sicherheitskabinett hat den Weg für eine großangelegte Operation in Gaza-Stadt freigemacht. Die Streitkräfte bereiten nun konkrete Pläne vor – mit dem Ziel, das Herzstück der Hamas-Strukturen vollständig zu zerschlagen.
Mit dem klaren Mandat des israelischen Sicherheitskabinetts hat die Armee den Auftrag erhalten, Gaza-Stadt militärisch zu erobern. Die Planungen, die nun vorliegen, sind von historischem Ausmaß – nicht nur wegen der militärischen Dimension, sondern auch wegen der gewaltigen politischen und humanitären Konsequenzen. Rund 250.000 Reservisten sollen mobilisiert werden, ein beispielloser Kraftakt in der jüngeren Geschichte des Landes.
Bevor ein einziger Panzer in die Stadt rollen kann, steht jedoch ein Mammutprojekt bevor: die Evakuierung von 800.000 bis zu einer Million Menschen aus dem urbanen Zentrum in den humanitären Korridor von Al-Mawasi. Dieses Ziel soll bis spätestens 7. Oktober erreicht werden – eine logistische und sicherheitspolitische Herausforderung, die in dieser Form noch nie umgesetzt wurde. Die Armee plant Sperrringe um die Stadt, die Einrichtung humanitärer Zonen und die Verteilung von Hilfsgütern, bevor der Häuserkampf beginnt.
Die Operation selbst könnte sich nicht nur auf Gaza-Stadt beschränken, sondern auch auf zentrale Flüchtlingslager ausweiten. Dabei müssen israelische Soldaten nicht nur militärische Ziele erreichen, sondern zugleich das Leben der Geiseln schützen, von denen man annimmt, dass sich ein Teil in den zu erobernden Gebieten befindet. Auch die Sicherheit der eigenen Truppen steht im Vordergrund, ebenso wie die Wahrung internationaler Unterstützung – ein schwieriges Unterfangen angesichts der globalen Propagandakampagnen der Hamas.
Eine weitere Hürde: Die Motivation der Truppe. Generalstabschef Herzi Halevi hatte ursprünglich eine andere, offensivere Taktik vorgeschlagen. Nun muss er nicht nur das gesamte Militär hinter den neuen Plan bringen, sondern auch Zweifel innerhalb der Armeeführung ausräumen und eine entschlossene, disziplinierte Umsetzung sicherstellen.
Parallel dazu ist eine klare politische Strategie nötig. Militärische Kontrolle allein reicht nicht aus – ohne ein abgestimmtes Konzept für die Nachkriegsordnung könnte Israel in genau die „strategische Falle“ tappen, vor der seine eigenen Sicherheitskreise warnen. Diese Gefahr sieht man vor allem in einem Szenario, in dem ein großer Teil der Bevölkerung auf engem Raum zusammengepfercht bleibt und Israel de facto Verantwortung für deren Versorgung und Sicherheit übernehmen müsste – eine Rolle, die Jerusalem seit dem Abzug 2005 vermeiden wollte.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: IDF
Sonntag, 10 August 2025