„Shoah in Gaza“ auf der Klagemauer – Wenn Heiligtümer zum Ziel ideologischer Entweihung werden

„Shoah in Gaza“ auf der Klagemauer – Wenn Heiligtümer zum Ziel ideologischer Entweihung werden


In Jerusalem wurde an der Klagemauer, dem heiligsten Ort des Judentums, ein antisemitischer Schriftzug entdeckt – eine perfide Verfälschung der Geschichte, die tief verletzt. Politische und religiöse Führung reagieren mit Entsetzen.

„Shoah in Gaza“ auf der Klagemauer – Wenn Heiligtümer zum Ziel ideologischer Entweihung werden

Jerusalem, das Herz Israels, birgt eine Stätte von unvergleichlicher religiöser Bedeutung für Juden weltweit: die Klagemauer, oder „Kotel“ genannt. Diese uralten Steine sind alles andere als ein bloßes Monument – sie sind das letzte Überbleibsel des Zweiten Tempels, den die Römer vor fast 2000 Jahren zerstörten. Millionen Menschen kommen hierher, um zu beten, zu gedenken und ihre Verbindung zur jüdischen Geschichte zu spüren.

Doch in der Nacht zum Montag wurde dieser heilige Ort entweiht. Jemand sprühte auf die Steine den Satz „Es gibt eine Shoah in Gaza“. Dieser Schriftzug ist keine bloße Meinungsäußerung – er ist ein Angriff auf das kollektive Gedächtnis und eine bewusste Verzerrung der Geschichte. Die Shoah, der Holocaust, war der industrielle Völkermord an sechs Millionen Juden durch die Nationalsozialisten. Sie mit dem aktuellen Krieg in Gaza zu vergleichen, ist nicht nur historisch falsch, sondern moralisch verwerflich und antisemitisch.

Der mutmaßliche Täter, ein 27-jähriger Jerusalemer, wurde festgenommen. Neben der Klagemauer besprühte er auch die Große Synagoge in Jerusalem. Trotz seines Geständnisses und der Reue, die er zeigte, ist die Wunde tief. Denn hier geht es nicht nur um einen Vandalismusakt – es geht um eine bewusste Entweihung eines Ortes, der für Juden weltweit ein Symbol des Überlebens, der Hoffnung und des Glaubens ist.

Für Rabbiner Shmuel Rabinowitz, der für die Klagemauer verantwortlich ist, bedeutet dieser Angriff eine schwere Respektlosigkeit: „Heilige Orte sind keine Bühne für politische Proteste – und erst recht nicht die heiligsten Orte unseres Volkes.“ Für viele in Israel und weltweit ist die Klagemauer ein heiliger Boden, der nicht mit politischen Botschaften beschmutzt werden darf.

Die Reaktionen aus Politik und Gesellschaft in Israel waren einhellig scharf. Finanzminister Bezalel Smotrich sprach von „krankhaften antijüdischen Blutlügen“ und forderte eine lückenlose Aufklärung. Oppositionsführer Benny Gantz nannte den Vorfall ein „Verbrechen gegen das gesamte jüdische Volk“ und mahnte, dass religiöse Stätten jeglicher politischer Instrumentalisierung entzogen werden müssen.

Der Bürgermeister Jerusalems, Moshe Lion, betonte: „Die Klagemauer ist ein nationales und spirituelles Symbol. Kein Protest rechtfertigt seine Entweihung.“ Für ihn steht fest, dass Jerusalem seine heilige Atmosphäre bewahren und schützen wird – für Juden, Christen und Muslime gleichermaßen.

Dieser Vorfall zeigt, wie tief der Konflikt um Israel auch in symbolischer Hinsicht verläuft. Während auf der einen Seite ein Verteidigungskrieg gegen die Terrororganisation Hamas geführt wird, finden sich auf der anderen Seite Versuche, die Geschichte zu manipulieren und Israel zu dämonisieren. Die Gleichsetzung des Holocaust mit dem heutigen Gaza-Konflikt entwertet das historische Leid der jüdischen Opfer und untergräbt die Legitimität Israels, sich zu verteidigen.

Die Entfernung der Schriftzüge erfolgt nun mit größter Sorgfalt, um die Steine nicht zu beschädigen – doch die Narben, die solche Angriffe in der Seele des jüdischen Volkes hinterlassen, bleiben tiefer.

Die Klagemauer steht für die jüdische Identität und den ungebrochenen Willen, trotz Leid und Verfolgung zu bestehen. Wer diese Steine beschmutzt, greift nicht nur eine Wand an, sondern den Kern einer über 3000 Jahre alten Geschichte.


Autor: Bernd Geiger
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Montag, 11 August 2025

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