Jerusalem gibt grünes Licht: Zamir billigt Angriffsplan für Gaza – Kampf trotz 10.000 fehlender SoldatenJerusalem gibt grünes Licht: Zamir billigt Angriffsplan für Gaza – Kampf trotz 10.000 fehlender Soldaten
Während im Stadtteil Zaytun bereits die ersten Gefechte laufen, hat Generalstabschef Eyal Zamir das zentrale Konzept für den Angriff auf Gaza freigegeben. Doch die Offensive startet unter schwierigen Bedingungen – mit einem eklatanten Mangel an Soldaten, Material und einem wachsenden Druck aus dem Ausland, die Operation zu stoppen.
Generalstabschef Eyal Zamir hat nach Beratungen mit dem Generalstab, dem Inlandsgeheimdienst und ranghohen Kommandeuren das „zentrale Konzept“ für die Offensive im Gazastreifen genehmigt – im Einklang mit der Entscheidung des Sicherheitskabinetts, die Hamas militärisch zu besiegen.
Details zur genauen Ausführung bleiben aus Sicherheitsgründen unter Verschluss. Bekannt ist jedoch: Bereits am Vortag begann in Zaytun, einem südöstlichen Viertel von Gaza-Stadt, eine gezielte Offensive. Dieser erste Schlag ist Teil der Vorbereitungen für einen umfassenden Feldzug, der sich auf die wichtigsten Hamas-Hochburgen im Zentrum des Gazastreifens und in Gaza-Stadt selbst konzentrieren soll.
Doch während der Plan steht, offenbaren interne Lageeinschätzungen eine harte Realität: Der Armee fehlen derzeit rund 10.000 Soldaten – etwa 7.000 Kampfeinheiten und weitere 3.000 Unterstützer im Bereich Logistik und Technik. Angesichts von 22 Monaten Dauerbelastung in mehreren Einsatzgebieten zugleich sind viele Einheiten erschöpft, Material ist verschlissen, und selbst Panzer und Schützenpanzer leiden unter Ausfällen. Ersatzteile wie Motoren und Getriebe – unter anderem aus Deutschland – treffen wegen eines stillen Embargos nur verzögert oder gar nicht ein.
Um die geplante Operation dennoch umzusetzen, sieht die Armee einen beispiellosen Schritt vor: die Mobilisierung von rund 250.000 Reservisten. Mit dieser Verstärkung soll Gaza-Stadt vollständig eingekesselt werden. Ziel ist es, alle Versorgungsrouten der Hamas zu unterbrechen, die Stadt von ihrem Umfeld abzuschneiden und den Gegner so von innen heraus zu schwächen. Parallel dazu ist vorgesehen, geschützte humanitäre Zonen zu errichten – mit zwölf zentralen Verteilpunkten für Nahrungsmittel, unter israelischer Aufsicht, um der Zivilbevölkerung einen gesicherten Zugang zu Hilfe zu gewährleisten.
Zamir reagierte in den internen Beratungen auch auf Kritik, er handele zu defensiv. Er betonte, seine Vorschläge zielten auf die Zerschlagung der Hamas, nicht auf ein Aussetzen der Kämpfe. Mit einer klaren politischen Entscheidung sei die Armee bereit, den Plan vollständig umzusetzen – bei maximaler Rücksicht auf das Leben der israelischen Geiseln.
Doch während die Militärmaschine vorbereitet wird, laufen parallel diplomatische Bemühungen an. Ägypten versucht, die Hamas zu neuen Verhandlungen zu bewegen. Eine Delegation der Terrororganisation befindet sich bereits in Kairo zu Vorgesprächen, die auf ein mögliches Abkommen zielen. Auch Katar könnte bald wieder eine Rolle spielen: In Jerusalem wird über eine hochrangige Reise nach Doha beraten, um die Verhandlungen voranzubringen.
Die kommenden Tage werden entscheiden, ob die geplante Offensive in vollem Umfang beginnt – oder ob ein diplomatischer Schritt in letzter Minute den Kurs ändert. Eines steht jedoch fest: Israel bereitet sich auf den schwersten, aber möglicherweise entscheidenden Schlag gegen die Hamas seit Beginn des Krieges vor.
Autor: Redaktion
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Mittwoch, 13 August 2025