„Verhandlungen waren vorbei, als Europa Hamas Deckung gab“ – US-Botschafter Huckabee mit scharfer Kritik„Verhandlungen waren vorbei, als Europa Hamas Deckung gab“ – US-Botschafter Huckabee mit scharfer Kritik
Während in Kairo erneut über einen möglichen Austausch von Geiseln und Gefangenen verhandelt wird, spricht US-Botschafter Mike Huckabee in Israel eine klare Sprache: Die Hamas werde nur dann Geiseln freigeben, wenn sie militärisch besiegt sei – und Europa trage durch sein Verhalten Mitschuld daran, dass jede Chance auf eine Einigung schwinde.
Donald Trump, Präsident der Vereinigten Staaten, hatte zu Wochenbeginn unmissverständlich erklärt: „Die Rückkehr der Geiseln wird es nur geben, wenn Hamas konfrontiert und zerstört wird.“ Huckabee übernahm diese Haltung eins zu eins. Als Vertreter der Administration sei Trumps Linie auch seine eigene, betonte er im Gespräch mit der Jerusalem Post. „Spot on, so klar und so fest wie nur möglich“, beschrieb er die Worte seines Präsidenten.
Besonders die jüngsten Bilder aus Gaza, die ausgemergelte und gedemütigte israelische Geiseln zeigen, lassen Huckabee kaum Zweifel: Nach fast zwei Jahren Gefangenschaft bleibe keine Illusion, dass die Terroristen zu irgendeinem humanen Verhalten fähig seien. „Der Anblick war herzzerreißend – ein Geisel, ausgezehrt, dazu gezwungen, sein eigenes Grab zu schaufeln. Das ist das wahre Gesicht dieser Organisation.“
Doch der Botschafter beließ es nicht bei der Anklage der Hamas. Seine härtesten Worte richtete er gegen die europäischen Hauptstädte. „Als europäische Regierungen ankündigten, notfalls auch einseitig einen Palästinenserstaat anerkennen zu wollen, war das der Moment, in dem Hamas das Gefühl bekam, im Rücken geschützt zu sein. Das hat sie gestärkt, ermutigt – und alle Verhandlungen zerstört.“ Huckabee sprach von „politischer Deckung“, die Terroristen an der Macht halte und den Druck auf Israel ins Gegenteil verkehre.
Während Europa Israel unter Druck setze, habe die Arabische Liga ein ganz anderes Signal gesendet. Erst kürzlich forderte sie geschlossen die vollständige Entwaffnung der Hamas und die sofortige Freilassung aller Geiseln. „Das ist der Kontrast: Arabische Staaten verstehen, dass Hamas Frieden verhindert. Europa hingegen belohnt sie indirekt.“
Zur Rolle der Vermittler äußerte sich Huckabee differenziert. Ägypten spiele seit Monaten eine „entscheidende und konstruktive“ Rolle, während Katar sich zwar wieder eingeschaltet habe, aber wenig Substanz erkennen lasse. Am Montagabend wurde berichtet, dass Hamas über diese Kanäle einem Vorschlag zugestimmt habe: Zehn israelische Geiseln gegen 150 in Israel inhaftierte Terroristen – im Gegenzug zu einer 60-tägigen Feuerpause. Ob es dazu kommt, ließ Huckabee offen. „Wenn Hamas wirklich Geiseln freigibt und die Waffen niederlegt, wäre ich überglücklich. Aber solange sie foltern und morden, ist das kaum vorstellbar.“
Seine Worte waren nicht nur Anklage, sondern auch Verteidigung Israels. Huckabee erinnerte an die jüngsten Proteste in Jerusalem und Tel Aviv. „Man kann in Israel gegen die Regierung demonstrieren, so laut und heftig man will – und am nächsten Morgen lebt man weiter. Das ist Freiheit. In wie vielen Ländern dieser Region wäre das denkbar? Wer Israel kritisiert, sollte sich das vor Augen führen.“
Die Botschaft des US-Botschafters ist eindeutig: Solange Hamas nicht zerschlagen wird, bleibt die Rückkehr der Geiseln eine Illusion. Und solange Europa an Symbolpolitik festhält, stärkt es jene, die Frieden verhindern.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: By United States Embassy in Israel - https://il.usembassy.gov/our-relationship/our-ambassador/, Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=163843829
Dienstag, 19 August 2025