Türkische Häfen sperren Israel aus: Schiffe müssen „Reinheitsbriefe“ vorlegen

Türkische Häfen sperren Israel aus: Schiffe müssen „Reinheitsbriefe“ vorlegen


Wer in der Türkei anlegen will, soll erst schriftlich beweisen, dass er mit Israel nichts zu tun hat. Damit schaltet Präsident Erdoğan den nächsten Hebel gegen den jüdischen Staat um – und treibt die östliche Mittelmeerregion tiefer in eine gefährliche Blockadepolitik.

Türkische Häfen sperren Israel aus: Schiffe müssen „Reinheitsbriefe“ vorlegen

Türkische Hafenbehörden haben nach Angaben mehrerer Schifffahrtsquellen begonnen, von Reedereien schriftliche Bestätigungen zu verlangen, dass ihre Schiffe weder Verbindungen nach Israel haben noch militärische oder sensible Güter für das Land transportieren. Offiziell gibt es dazu bislang keinen Erlass, die Anweisung wurde mündlich über Hafenmeister an die Agenten weitergegeben. Betroffen seien alle großen Häfen des Landes, heißt es aus Branchenkreisen.

Damit verschärft Ankara die Frontstellung gegen Israel, nachdem die Türkei bereits im vergangenen Jahr den gesamten Handel mit dem Land gestoppt hatte. Das Handelsvolumen zwischen beiden Staaten betrug rund sieben Milliarden Dollar jährlich – ein bedeutender Wirtschaftszweig, den Erdoğan bereitwillig opferte, um sich als Vorkämpfer der palästinensischen Sache zu inszenieren.

Nach Informationen aus dem Hafen von Kocaeli sollen Schiffe, die direkt aus Israel kommen oder dorthin auslaufen wollen, in der Türkei künftig überhaupt nicht mehr anlegen dürfen. Auch türkisch registrierten Schiffen werde untersagt, israelische Häfen anzusteuern. Für die Reeder bedeutet das einen zusätzlichen Hürdenlauf, für Israel eine weitere strategische Belastung in einer ohnehin prekären Lage.

Die geforderten „Reinheitsbriefe“ sollen bestätigen, dass Eigentümer, Betreiber oder Manager der Schiffe keine Verbindungen nach Israel unterhalten. Zudem müsse erklärt werden, dass keine explosiven, radioaktiven oder militärischen Güter für israelische Empfänger an Bord seien. Die Anforderung reiht sich ein in die schrittweise Isolierung Israels, die Erdoğan seit Beginn des Gaza-Krieges forciert.

Der Schritt trifft nicht nur Israel, sondern auch internationale Handelspartner, die ihre Waren über das östliche Mittelmeer verschiffen. Schon jetzt gefährden die anhaltenden Angriffe der jemenitischen Huthi-Miliz im Roten Meer die Schifffahrtsrouten, die aus Solidarität mit den Palästinensern auf Schiffe zielen. Die türkischen Auflagen verschärfen diese ohnehin kritische Situation, indem sie Handelswege blockieren und zusätzliche Kosten verursachen.

Offiziell schweigt das türkische Transportministerium. Doch die Botschaft ist eindeutig: Ankara will Israel wirtschaftlich und politisch isolieren und setzt dazu seine geostrategische Lage als Nadelöhr zwischen Mittelmeer und Schwarzmeer ein. Für NATO-Partner ist das ein Affront, denn die Türkei unterläuft damit nicht nur westliche Handelsinteressen, sondern auch die Grundidee gemeinsamer Bündnistreue.

Israel sieht sich somit nicht nur von Terrorgruppen wie Hamas und Huthi attackiert, sondern auch von einem offiziellen NATO-Mitglied systematisch bekämpft. Erdoğan versucht, die internationale Schifffahrt in sein anti-israelisches Machtspiel hineinzuziehen – und nimmt in Kauf, dass die Stabilität im östlichen Mittelmeer weiter erodiert.


Autor: Redaktion
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Freitag, 22 August 2025

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