Israel verlangt entmilitarisierte Pufferzone im Süden Libanons

Israel verlangt entmilitarisierte Pufferzone im Süden Libanons


Israel beharrt auf einer klaren Sicherheitsgrenze im Norden und weist US-Vorschläge zurück, die auf eine Schwächung seiner Verteidigungsposition hinauslaufen. Die Regierung in Jerusalem macht deutlich: Erst wenn die Bedrohung durch die Hisbollah wirksam gebannt ist, kann über einen Rückzug gesprochen werden.

Israel verlangt entmilitarisierte Pufferzone im Süden Libanons

Die Verhandlungen zwischen Israel und den USA über eine mögliche Beruhigung der Lage an der Nordgrenze haben einen entscheidenden Wendepunkt erreicht. Während Washington drängt, die militärischen Operationen gegen die Hisbollah herunterzufahren, hält Israel an der Notwendigkeit einer entmilitarisierten Pufferzone fest. Nach Berichten aus libanesischen und israelischen Medien soll Israel darauf bestanden haben, dass mehrere Dörfer entlang der Grenze dauerhaft ohne Zivilisten bleiben, um als Sicherheitsstreifen zu dienen.

Die Forderung ist brisant, aber logisch: Solange die Terrororganisation Hisbollah in unmittelbarer Grenznähe operiert, bleibt jeder Rückzug ein unkalkulierbares Risiko. In Jerusalem verweist man auf die Erfahrungen der vergangenen Jahrzehnte. Immer dann, wenn Israel unter internationalem Druck Positionen aufgab, füllte die Hisbollah sofort das entstehende Machtvakuum.

US-Vermittler Tom Barrack versuchte, Israel mit einem Plan zum schrittweisen Rückzug und zur Einstellung gezielter Schläge gegen die Hisbollah zu bewegen. Doch nach Angaben der Tageszeitung „Maariv“ wäre das Abkommen nur dann in Kraft getreten, wenn beide Seiten allen Bedingungen zugestimmt hätten. Mit Israels kategorischem Beharren auf der Pufferzone sei das Vorhaben praktisch gescheitert.

Die israelische Haltung ist eindeutig: Zwar sei man bereit, die Intensität der Operationen zu verringern und an bestimmten Punkten Kräfte zurückzuziehen, aber eine Sicherheitsgarantie ohne physische Pufferzone sei wertlos. Israel schlug vor, dass der Libanon die betroffenen Gebiete wirtschaftlich nutzen könne – Fabriken oder andere Industrieanlagen seien denkbar. Voraussetzung sei jedoch, dass keine Zivilisten dort wohnen, die von der Hisbollah als menschliche Schutzschilde missbraucht werden könnten.

Die USA hingegen setzen auf eine Strategie, die auf diplomatischen Druck und die Eigeninitiative der libanesischen Regierung baut. Das aber klingt für viele Israelis wie ein gefährlicher Wunschtraum. Denn die libanesische Regierung hat seit Jahren weder den politischen Willen noch die militärische Stärke bewiesen, die Hisbollah in Schach zu halten.

Während die amerikanische Seite Israel drängt, „nicht-essenzielle“ Angriffe einzustellen, setzt die IDF ihre Operationen fort. Erst am Samstag meldeten libanesische Medien einen Drohnenangriff der israelischen Armee nahe der Stadt Tefatha. Für Jerusalem ist klar: Solange die Hisbollah aufrüstet, neue Stellungen schafft und weiterhin erklärt, Israel zerstören zu wollen, darf es keine Pause in der Verteidigung geben.

Der Konflikt um die Sicherheitsarchitektur im Süden Libanons zeigt, wie weit die Interessen auseinanderliegen. Die USA möchten Stabilität und ein Ende der Kämpfe – um fast jeden Preis. Israel dagegen denkt langfristig: Sicherheit ist nicht verhandelbar, wenn der Gegner ein erklärter Feind ist, der Raketen auf die Städte Israels richtet.

Die Diskussion um eine Pufferzone ist deshalb mehr als ein technisches Detail. Sie ist ein Lackmustest für den Umgang des Westens mit dem islamistischen Terror. Entweder setzt man auf klare Grenzen, klare Abschreckung und den Schutz von Menschenleben – oder man riskiert erneut, dass israelische Bürger den Preis für halbherzige Kompromisse zahlen.

Am Ende wird sich zeigen, ob die USA bereit sind, Israels Sicherheitsbedürfnisse zu respektieren. Eines ist jedenfalls sicher: Ohne eine wirksame Pufferzone wird die Nordgrenze nie ruhig werden.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: IDF


Sonntag, 24 August 2025

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