Keine faulen Kompromisse mehr: Israel diktiert die Bedingungen für neue Gaza-Verhandlungen

Keine faulen Kompromisse mehr: Israel diktiert die Bedingungen für neue Gaza-Verhandlungen


Das bisherige Abkommen über Geiseln und Waffenruhe ist vom Tisch. Israels Führung macht klar: Jede künftige Verhandlung beginnt bei der vollständigen Freilassung aller Geiseln – und läuft nicht länger nach den Spielregeln Katars oder Ägyptens.

Keine faulen Kompromisse mehr: Israel diktiert die Bedingungen für neue Gaza-Verhandlungen

Monatelang haben Vermittler in Kairo und Doha verhandelt, oft mit großem medialem Getöse, aber ohne Ergebnis. Nun ziehen israelische Regierungsvertreter die Reißleine: Das aktuell diskutierte Geisel- und Waffenruheabkommen sei „nicht mehr relevant“. Wer mit Israel sprechen will, muss akzeptieren, dass die Grundlage für künftige Gespräche eine vollständige Freilassung aller Geiseln ist – und ein Waffenstillstand nur unter Bedingungen zustande kommt, die Israels Sicherheit wirklich garantieren.

Damit wendet sich Jerusalem bewusst gegen die Erwartungshaltung vieler westlicher Diplomaten, die gehofft hatten, dass Israel die laufenden Militäroperationen in Gaza zugunsten neuer Gespräche aussetzen könnte. Doch hochrangige israelische Quellen machen deutlich: Das Militär werde nicht innehalten. Im Gegenteil – die Offensive beschleunige die Verhandlungen, weil sie Hamas schwächt und ihren Handlungsspielraum drastisch einschränkt.

IDF-Generalstabschef Eyal Zamir formulierte es bei einem Besuch der Marinebasis unmissverständlich: Indem die Armee Hamas schwer trifft und Bedrohungen von Israels Grenzen fernhält, schafft sie die besten Voraussetzungen für die Befreiung der Geiseln. Die Botschaft ist klar – militärischer Druck ist kein Hindernis, sondern der Schlüssel für jede politische Lösung.

Währenddessen wächst im Inneren der Druck auf die Regierung. Das Forum der Familien der Geiseln kündigte einen „Nationalen Tag des Kampfes“ an, mit Protesten bis Dienstag. Sie wollen verhindern, dass die Geiselthematik hinter militärischen Kalkülen zurücksteht. Premierminister Benjamin Netanyahu wird deshalb den Sicherheitskabinett einberufen – die Tagesordnung: die nächste Phase der Gaza-Operation und die Frage, wie die Geiselgespräche in einem neuen Rahmen wieder aufgenommen werden können.

Auch der Ort der Verhandlungen könnte wechseln. Nach Monaten der Abhängigkeit von Katar und Ägypten wird nun über Alternativen nachgedacht. Im Gespräch sind europäische Hauptstädte ebenso wie die Vereinigten Arabischen Emirate – ein klarer Hinweis darauf, dass Israel keine einseitige Bühne mehr akzeptiert, auf der Hamas über ihre Gastgeber politischen Kredit einstreichen kann.

Offen bleibt, wer die israelische Delegation in Zukunft führen wird. Möglich ist, dass Mossad-Chef David Barnea selbst das Team ergänzt, was ein Signal der Härte und Professionalität wäre. Denn diese Gespräche sollen nicht länger unter dem Eindruck internationaler Appelle oder medialer Empörung stattfinden – sondern auf Grundlage dessen, was Israel für seine Sicherheit und die Rückkehr seiner Bürger als notwendig erachtet.

Was sich in diesen Tagen abzeichnet, ist ein Kurswechsel von grundsätzlicher Tragweite: Israel ist nicht mehr bereit, sich in endlose Vermittlungsrunden einspannen zu lassen, die Hamas Zeit verschaffen und das Leid der Geiseln verlängern. Militärischer Druck und klare politische Bedingungen sollen verhindern, dass ein Waffenstillstand erneut zu einem taktischen Sieg der Terrororganisation wird.

Dass dies keine leichte Entscheidung ist, liegt auf der Hand. Jede weitere Verzögerung zerrt an den Nerven der Familien, jede Operation birgt Risiken für die Geiseln selbst. Doch in den Augen der israelischen Führung ist der alternative Weg noch gefährlicher: ein Abkommen, das Hamas überleben und wieder aufrüsten lässt.

Die nächsten Tage werden zeigen, ob Europa oder die Golfstaaten bereit sind, die Rolle der Vermittler zu übernehmen – und ob Hamas sich auf Gespräche einlässt, bei denen es keine halben Zugeständnisse mehr gibt. Sicher ist nur: Israel hat die Bedingungen neu gesetzt.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: GPO


Montag, 25 August 2025

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