„689 Tage in der Hölle“ – Familie des entführten Soldaten Nimrod Cohen bricht ihr Schweigen„689 Tage in der Hölle“ – Familie des entführten Soldaten Nimrod Cohen bricht ihr Schweigen
Ein neu aufgetauchtes Video zeigt die brutale Verschleppung von Nimrod Cohen. Wir veröffentlichen es nicht – aus Respekt vor dem Opfer und seiner Familie. Stattdessen lassen wir die Stimmen der Angehörigen sprechen, die seit fast zwei Jahren in einem Albtraum leben.
Der Schmerz einer Familie darf nicht zum Spektakel werden. Nimrod Cohen, israelischer Soldat, wurde am 7. Oktober 2023 von Hamas-Terroristen aus seinem Panzer gezerrt und verschleppt. Sein Schicksal steht seither für die offene Wunde Israels: Geiseln, die noch immer in den Tunneln des Gazastreifens festgehalten werden.
Die Familie Cohen entschloss sich, den Inhalt des Videos bekannt zu machen, um die Realität der Entführung sichtbar zu machen. Doch selbst sie spricht davon, dass jeder Blick in diese Aufnahmen ein Trauma erneuert. „Das Blut gefriert, der Atem stockt, die Angst überfällt den ganzen Körper. Werde ich meinen Sohn jemals wieder umarmen dürfen?“, sagte seine Mutter Viky Cohen mit bebender Stimme. Ihre Worte sagen mehr als jede grausame Szene jemals könnte.
Die Stimmen der Angehörigen – Verzweiflung und Anklage
Seit 689 Tagen lebt die Familie in einem Ausnahmezustand. Jede Stunde, jeder Augenblick ist eine Verlängerung des Albtraums. Viky Cohen beschreibt es so: „Das, was Sie in diesem Video nicht sehen, ist der Albtraum jeder Mutter: das eigene Kind, hilflos, brutal in die Hölle gezerrt.“ Es ist ein Satz, der schmerzt, gerade weil er das Unsichtbare benennt.
Ihr Mann Yehuda erhebt zudem Vorwürfe gegen die Behörden: Es gebe weitere Aufnahmen, die ihnen nicht ausgehändigt wurden. Für ihn ist das nicht nur ein Verwaltungsakt, sondern ein Akt der Entmündigung – als würde man ihnen das letzte Stück Gewissheit über ihren Sohn verweigern. Darum protestiert er weiter vor den Häusern von Ministern, fordert Klarheit, fordert Verantwortung.

Mehr als ein Familiendrama – eine nationale Verpflichtung
Das Schicksal von Nimrod Cohen und der anderen Geiseln ist längst nicht mehr nur ein privates Drama, sondern eine nationale Herausforderung. Jede Debatte über Politik, Sicherheit und Strategien ist hohl, solange die Geiseln nicht befreit sind. Die Angehörigen erinnern die Gesellschaft daran, dass es hier nicht um abstrakte Zahlen geht, sondern um Menschen – junge Männer und Frauen, die in Dunkelheit und Angst ausharren.
Wenn Viky Cohen die Regierung anfleht, „in ihre Schuhe zu treten“, ist das kein rhetorisches Bild, sondern eine moralische Forderung. Jeder Entscheidungsträger soll fühlen, was es bedeutet, 689 Nächte ohne Atem, ohne Schlaf, ohne Hoffnung zu leben.
Autor: Redaktion
Bild Quelle:
Montag, 25 August 2025