Proteste in Israel für Rückführung der von der Hamas festgehaltenen GeiselnProteste in Israel für Rückführung der von der Hamas festgehaltenen Geiseln
Tausende Israelis gingen heute auf die Straßen, um die sofortige Rückkehr aller Geiseln zu fordern. In Tel Aviv und landesweit blockierten Demonstranten zentrale Verkehrsachsen und versammelten sich vor Ministerien, während Familien der Geiseln ihre Forderungen lautstark kundtaten.
Israel stand am Dienstag im Zeichen des landesweiten Protests für die Rückkehr der im Gaza-Streifen festgehaltenen Geiseln. Der Hauptaufruf zur Demonstration kam vom Geiselkomitee, das zu einer zentralen Kundgebung auf dem Platz der Geiseln in Tel Aviv eingeladen hatte. Bereits am Vormittag begannen zahlreiche Aktionen in mehreren Städten, darunter Straßensperrungen und Blockaden wichtiger Verkehrsknotenpunkte. Die Bewegung spiegelte die wachsende Frustration der Bevölkerung über den ausbleibenden Fortschritt bei der Freilassung der Geiseln wider.
Landesweite Proteste und zentrale Kundgebung in Tel Aviv
Die Demonstranten zogen am Abend von der Savidor-Station in Tel Aviv in einem langen Zug zum Platz der Geiseln. Neben der Bevölkerung beteiligten sich auch Angehörige der Geiseln aktiv an der Aktion. Die Kundgebung beinhaltete emotionale Redebeiträge von Familienmitgliedern, die öffentlich die schwierige Lage ihrer Liebsten schilderten. Unter den Rednern waren Sharon Konyo, Überlebende der Geiselnahme, sowie Familienangehörige der Opfer, wie Noam Peri, Tochter des verstorbenen Chaim Peri, und Ayelet Goldin, Schwester des Soldaten Hadar Goldin.
Begleitet wurde die zentrale Demonstration von mehreren Dutzend kleineren Protestaktionen im ganzen Land. So blockierten Demonstranten den Daniel-Kreuzungsbereich auf der Autobahn 1, den Highway 2 bei Ma’agan Michael und den Zugang zu Ben Gurion Airport. Auch vor Ministerien in Jerusalem und an wichtigen Straßen wie dem Küstenhighway bei Atlit kam es zu temporären Blockaden. Ziel war es, sowohl den politischen Druck zu erhöhen als auch die breite Öffentlichkeit für die Forderung nach einer raschen Rückführung der Geiseln zu mobilisieren.
Kritik an Regierung und Appell der Familien
Die Familien der Geiseln richteten deutliche Worte an die israelische Regierung. Einav Tsengauker, Mutter eines seit 690 Tagen gefangenen Sohnes, kritisierte die Verzögerungen bei den Verhandlungen und rief die Bevölkerung auf, sich zu engagieren: „Unser Staat hat die Macht, diese Krise zu beenden. Aber solange die Regierung zögert, müssen wir selbst sichtbar auf die Straßen gehen.“
Ähnliche Töne kamen von Itzik Horn, Vater eines kürzlich zurückgekehrten Soldaten, der auf die Gefahren hinwies, die aus militärischen Operationen resultieren, wenn sie nicht präzise mit den Rückführungsplänen der Geiseln koordiniert werden. Er betonte, dass jeder Tag des Zögerns die Sicherheit der Gefangenen und der israelischen Soldaten gefährde.
Die Proteste fanden parallel zu einem politischen Abendessen hochrangiger Minister statt, das vom Regionalrat Benjamin organisiert wurde. Demonstranten kritisierten öffentlich das gleichzeitige Feiern von Ministern, während Hunderte Israelis in Gaza gefangen gehalten werden. Transparente mit Aufschriften wie „Geiseln können nicht warten – befreit sie jetzt“ wurden vor Ort gezeigt.
Autor: Redaktion
Bild Quelle:
Dienstag, 26 August 2025