Irans Atomtraum lebt weiter – trotz Israels harter Schläge gegen NatanzIrans Atomtraum lebt weiter – trotz Israels harter Schläge gegen Natanz
Neue Satellitenbilder zeigen: Teheran verlegt sensible Technik, obwohl Natanz lahmgelegt ist. Israel darf sich nicht täuschen lassen – der Iran wartet nur auf seine nächste Chance.
Zwei Monate nach den massiven israelisch-amerikanischen Luftangriffen auf Irans Atomanlagen zeigen neue Satellitenbilder ein aufschlussreiches Bild. Der zentrale Standort Natanz, Herzstück des iranischen Atomprogramms, ist weiterhin ohne Strom, ohne laufende Zentrifugen, ohne operative Bedeutung. Doch Teheran verhält sich nicht wie ein besiegter Staat – sondern wie ein Spieler, der seine Figuren für die nächste Runde zurechtrückt.
Der Atomexperte David Albright veröffentlichte Aufnahmen, die belegen: Iran hat fast alle industriellen Kühlgeräte, die für die Urananreicherung unentbehrlich sind, aus den Gebäuden entfernt und über das Areal verteilt. 19 von insgesamt 24 sogenannten „Chillern“ stehen nun verstreut auf Landeplätzen, neben Wasseranlagen oder in abgelegenen Winkeln. Das ist kein Zufall, sondern eine Maßnahme, die auf militärisches Kalkül hinweist: Der Iran versucht, sein wertvolles Equipment vor einer möglichen weiteren Attacke zu schützen.
Faktisch ist Natanz ein toter Komplex. Ohne Stromversorgung können die Zentrifugen nicht arbeiten, Kühlung ist überflüssig. Doch die Verlagerung der Geräte offenbart den wahren Kern: Das Regime hält am Atomtraum fest. Es bewahrt, was noch nutzbar ist, und signalisiert damit, dass es den Plan einer Rückkehr zur Urananreicherung niemals aufgegeben hat.
Genau hier liegt die strategische Botschaft für Israel. Die Operation „Am K’Lavi“ hat gezeigt, dass entschlossenes Handeln Teherans nukleare Ambitionen empfindlich treffen kann. Aber der aktuelle Befund macht ebenso deutlich: Eine einzelne Operation stoppt nicht den politischen Willen eines Regimes, das seine Existenz seit Jahrzehnten an die Drohung mit der Bombe knüpft.
Für Jerusalem ist das mehr als nur ein Warnsignal. Es ist ein Beweis dafür, dass Israel nicht nachlassen darf – weder in der militärischen Wachsamkeit noch in der diplomatischen Offensive. Jeder Aufschub, jedes Zögern verschafft Teheran Zeit, seine Ausrüstung zu schützen, seine Netzwerke neu aufzubauen und die nächste Täuschung vorzubereiten.
Die Bilder aus Natanz erzählen also zwei Geschichten zugleich: Sie bezeugen Israels Erfolg, das Atomprogramm praktisch lahmzulegen. Und sie zeigen Irans unbeirrbare Sturheit, auch nach schwersten Schlägen nicht von seinem Kurs abzuweichen. Die entscheidende Frage lautet daher nicht, ob Israel wieder handeln muss – sondern nur wann.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Khameni.ir+ Nanking2010 CC BY-SA 4.0 Wikimedia
Mittwoch, 03 September 2025