Zwischen Zusammenbruch und Chaos: Schin Bet warnt vor Ende der Palästinensischen AutonomieZwischen Zusammenbruch und Chaos: Schin Bet warnt vor Ende der Palästinensischen Autonomie
Während Hamas Geiseln missbraucht und Terror exportiert, droht ausgerechnet die Palästinensische Autonomiebehörde innerlich zu zerfallen. Israels Sicherheitsdienste sehen die Gefahr einer Eskalation – und die Welt verlangt ausgerechnet von Jerusalem, den bankrotten Apparat künstlich am Leben zu halten.
Hochrangige Vertreter des Schin Bet haben der Regierung in Jerusalem in vertraulichen Beratungen ein klares Szenario aufgezeigt: Die Palästinensische Autonomiebehörde, einst als Ordnungsmacht im Westjordanland gedacht, steht am Rande des wirtschaftlichen und institutionellen Kollapses. Das Ausmaß der Krise ist so tief, dass Israels Inlandsgeheimdienst eine Zersetzung der Behörde und daraus resultierende chaotische Zustände für realistisch hält.
Das Bild, das die Sicherheitsexperten zeichnen, ist alarmierend. Beamte und Angehörige der Sicherheitskräfte der PA erhalten ihre Gehälter entweder gar nicht oder nur in Bruchteilen. Die Arbeitslosigkeit steigt, die Armut frisst sich durch die Städte und Dörfer. Wer keine Zukunft sieht, sucht Halt – und in dieser Leere gewinnen Islamisten und Banden an Boden. Israel weiß aus leidvoller Erfahrung: Ein Vakuum im Machtzentrum von Ramallah bedeutet kein Stillstand, sondern ein gefährlicher Nährboden für Gewalt.
Die internationale Gemeinschaft, von Washington bis Brüssel, fordert Jerusalem nun geradezu ultimativ auf, finanzielle Zuflüsse an die PA wiederherzustellen. Es geht um Steuereinnahmen, die Israel rechtmäßig einbehält, weil die Behörde Terrorgehälter an Familien von Attentätern auszahlt. Doch während die Welt nach „Stabilisierung“ ruft, sehen viele Israelis darin nichts anderes als ein absurdes Subventionsmodell für ein korrumpiertes System, das den Terror indirekt belohnt.
Innerhalb der Regierung ist die Frage umstritten. Finanzminister Bezalel Smotrich blockiert jede Lockerung, während andere Minister warnen, dass der Zerfall der PA für Israel langfristig weit teurer und gefährlicher wäre als die symbolische Strenge einer Finanzblockade. Premierminister Netanyahu lässt bislang die Entscheidung offen – wohl auch, weil ein Teil seines Kabinetts bereits offen die „Alternative“ ins Spiel bringt: die schrittweise Ausweitung israelischer Souveränität über Judäa und Samaria.
Der Schin Bet warnt hingegen nüchtern: Ohne grundlegende Maßnahmen könnte die Palästinensische Autonomiebehörde binnen Monaten zur Hülle verkommen. Anarchie, Rivalitäten bewaffneter Gruppen und eine Radikalisierung der Jugend könnten folgen. Damit stünde Israel vor einer explosiven Situation, die noch gefährlicher sein könnte als die Hamas in Gaza – weil sie direkt ins Herz der zentralen Städte reicht.
Die Mahnung der Sicherheitsdienste ist unmissverständlich: Wer glaubt, Israel könne tatenlos zusehen, wie die PA zerfällt, irrt. Doch zugleich stellt sich die bittere Frage: Soll Israel der Retter einer Behörde sein, die sich seit Jahren als unfähig, korrupt und von Judenhass durchdrungen erwiesen hat?
Die Entscheidung darüber wird in den kommenden Wochen fallen – und sie könnte bestimmen, ob Judäa und Samaria im Chaos versinken oder ob Israel einen schmerzhaften, aber klaren Kurs durchsetzt.
Autor: Redaktion
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Freitag, 05 September 2025